Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Poltergeist

Titel: Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
Vom Netzwerk:
ein paar Fragen zu ihr stellen.«
    »Das ist keine Freundin. Das ist ein Freund!«, widersprach Ethan.
    »Stimmt ja gar nicht«, fuhr Hannah ihn an. Sie sah mich aus großen, offenen Augen an. »Unser Geist ist ein Mädchen.«
    »Nein!«, gab Ethan zurück. »Er ist ein Junge!«
    »Oh, Mann«, seufzte ich. »Wollen wir uns nicht auf die Schaukel setzen? Mir ist schon ganz schwindlig.«
    Dylan lachte. »Du siehst aber gar nicht schwindlig aus. Du siehst eher wie ein Affe aus.«
    »Na ja, dann sollten wir uns vielleicht auf die Affenschaukeln setzen«, schlug ich vor.
    »Hier gibt es keine Affenschaukeln. Das ist ein Abenteuerspielplatz«, korrigierte mich Ethan, der immer alles besser zu wissen schien.
    Ich richtete mich auf. »Ein Abenteuerspielplatz ist für einen Affen auch gut. Wie wäre es also, wenn wir uns da auf die Schaukeln setzen?«
    Ich warf Patricia einen Blick zu, um zu sehen, ob sie einverstanden war. Sie zuckte mit den Achseln und lächelte gequält. »Wie Sie wollen.«
    Hannah und Dylan fassten mich an den Händen und zerrten mich zu den Schaukeln. Ich konnte nur wenige gelbe Energiefäden ausmachen, die dort in der Luft hingen, und fragte mich, ob ich vielleicht auf dem Holzweg war.
    Sobald wir uns jedoch bei den Schaukeln befanden, änderten sich die Dinge.
    Hannah befahl mir, mich auf die Schaukel zu setzen, während Dylan und Ethan auf die Rutsche kletterten.

    »Celia ist ein Mädchen«, flüsterte sie mir zu. »Ethan ist so blöd.«
    »Woher weißt du das denn?«
    »Ich kann sie sehen. Sie ist da drüben – gleich hier.« Sie zeigte auf eine Ecke des Spielplatzes, wo ein grüner Busch stand. Als ich ihrem Finger mit den Augen folgte, konnte ich einen Schleier aus Fäden erkennen, der eine hellgelbe Säule bildete. Er war von Zeitsplittern durchsetzt. Das Wesen hatte sich offensichtlich auf Hannahs Anweisung hin genähert, auch wenn es nur eine kleine Ausgabe jener Kreatur war, die am Mittwoch durch Raum zwölf getobt war.
    Ich hatte also recht gehabt. Der Poltergeist war kleiner geworden und befand sich vermutlich im Zustand der Wiederaufladung, denn diesmal schleuderte er nichts nach mir.
    »Ich kann sie sehen, aber für mich sieht sie nur wie ein Fleck aus«, gab ich zu.
    »Es ist manchmal schwierig, sie gut zu erkennen. Sie ist etwas schüchtern.« Hannah zuckte mit den Achseln.
    Die beiden Jungen kamen mit lautem Geschrei die Rutsche herunter und fielen auf den Rindenmulch zu unseren Füßen.
    »Hey«, sagte ich zu den beiden. »Könnt ihr den Geist auch sehen und ihn mir zeigen?«
    Die beiden Jungen wiesen auf den gleichen gelben Nebel. »Da drüben«, sagte Ethan.
    »Okay. Wenn ihr mit dem Geist spielt – müsst ihr dann irgendetwas Besonderes machen?« Ich hoffte, dass es sich um redegewandte Kinder handelte, die ihre Spiele auch erklären konnten.
    Ethan sah mich verächtlich an. »Natürlich. Du musst die Türen öffnen, und dann kannst du ins Geisterland.«
    Ich war froh, dass ich bereits saß, denn mir wurde ganz
schwindlig. Ins Geisterland. Sie gingen doch nicht … Wirklich ins Grau? »Aha. Tut mir leid, aber das verstehe ich nicht. Ich sehe keine Tür. Könnt ihr mir zeigen, wie man diese Tür öffnet? Ich möchte auch mit eurem Geist sprechen.«
    Es war schwer, nicht wie eine Idiotin zu klingen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, das Ganze nicht richtig anzugehen, aber ich wusste auch nicht, wie ich es hätte anders machen können. Ich fühlte mich ziemlich unwohl.
    Ethan sah mich erneut voller Verachtung an und drehte sich dann zu Celia.
    »Kommt schon«, drängte ich die anderen beiden Kinder. »Ihr auch. Hannah – Dylan. Zeigt mir, wie es geht. Ich bin doch nur ein dummer Affe.«
    Dylan kicherte. Hannah und er traten zu ihrem älteren Bruder, und ich ließ mich ins Grau hinab. Weit entfernt konnte ich Patricias überraschten Ausruf hören. Hoffentlich würde sie sich nicht einmischen.
    Die wandelnde Welt des Grau war unheimlich leer. Das Gebäude stand in einer Kuhle, die man erst vor kurzem ausgehoben hatte. Es gab also wenig Geschichte an diesem Ort. Die Kinder hinterließen schwache Schatten, die wie seltsame Löcher im Nebel zu sehen waren. Sie wurden jedoch von einer hellen Energie umgeben, die durch das Wesen des Poltergeists drang. Während ich sie beobachtete, traten die drei einen Schritt beiseite, hoben die Hände und ließen sie dann horizontal zur Seite gleiten. Nachdem sie auf diese Weise den Nebel beiseitegeschoben hatten, tauchte eine helle Linie auf, die sich

Weitere Kostenlose Bücher