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Poltergeist

Titel: Poltergeist
Autoren: Kat Richardson
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abnehmen. Außerdem will ich mich auch noch darum kümmern, wie ich den Séance-Raum zerstören kann. Der war nämlich am ehesten Celias Zuhause. Ich rufe euch an, wenn ich mich mit Carlos besprochen habe, und dann sehen wir weiter. Einverstanden?«

    Mara nickte und lächelte mich zufrieden an.
    Ben schloss das Buch. »Einverstanden. Wir bleiben auf.«
    Ich nickte und verließ das Haus der Danzigers. Auf dem Weg nach draußen holte ich mein Handy heraus und rief Tuckman an.
    Der war nicht im Geringsten daran interessiert, mir zu helfen. Er weigerte sich, den Séance-Raum auseinanderzunehmen oder mir auch nur unter die Arme zu greifen, obwohl ich versuchte, ihn von der Dringlichkeit zu überzeugen.
    Nun gut – wenn der Chef nicht will, geht man am besten zur Sekretärin. Ich setzte mich also in mein Auto und wählte erneut eine Nummer.
    Denise Francisco klang so, als hätte sie eine Erkältung, als sie abhob.
    »Hallo?«
    »Hi, Frankie – hier Harper Blaine.«
    »Oh. Sie waren auf der Beerdigung, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Standen Sie nahe genug, um es auch zu hören?«
    »Was zu hören?«
    Sie schnaubte empört, ehe sie antwortete. »Mr. Supersüß – Sie wissen schon, Ian, der Frauenheld – hat seine Freundin, diese Chinesin, bedroht. Sie hat ihn anscheinend für den Inder verlassen.«
    Ich seufzte. Einige Leute vertrugen einfach keinen Stress. Frankie kam mir auf einmal wieder wie eine klatschsüchtige Fünfzehnjährige vor. »Ich hatte keine Ahnung«, sagte ich. »Aber eines weiß ich sicher: Wenn es etwas Wichtiges gibt, dann sind Sie dafür zuständig. Und deshalb rufe ich Sie auch an.«
    »Ja?« Sie gab ein Geräusch von sich, als ob eine Gans
schnauben würde. Wahrscheinlich hatte sie sich gerade die Nase geputzt. Als sie wieder sprach, klang ihre Stimme klarer. »Worum geht es?«
    »Wir müssen den Séance-Raum auflösen.«
    Sie antwortete nicht gleich. »Weiß Tuck davon?«, fragte sie nach einer Weile.
    »Ja, tut er, aber er will es nicht selbst tun. Das Projekt existiert doch nicht mehr – oder?«
    »Stimmt. Sie wollen den Raum also auflösen, damit sich die Gruppe nicht mehr treffen kann.«
    »Genau.«
    »Wieso?«
    »Wollen Sie die Wahrheit wissen oder eine überzeugende Lüge?«
    »Äh, ich liebe überzeugende Lügen, aber Sie können mir ruhig die Wahrheit sagen.«
    »Celia muss verschwinden. Tuck meint das zwar auch, aber der einzige Weg, Celia zu verjagen, besteht darin, ihre vertraute Umgebung zu zerstören. Aber dazu hat Tuck keine Lust. Da er mal wieder nicht das Richtige tut, dachte ich mir, ich könnte Sie bitten, mir zu helfen, ehe noch jemand zu Schaden kommt.«
    »Mit ›zu Schaden kommen‹ meinen Sie das, was dieser Eiskönigin Stahlqvist passiert ist? Oder eher den Mord an Mark?«
    »Beides ist nicht schön.«
    Ich konnte hören, wie sie tief durchatmete. »Gut, einverstanden. Wann?«
    »Morgen. Hätten Sie da Zeit? Und können Sie den Schlüssel besorgen?«
    »Mir ist alles recht. Wie wäre es mit zehn Uhr? Da es eine christliche Uni ist, findet sonntags von zehn bis Viertel vor
elf immer ein Gottesdienst statt. Es wird also niemand im Gebäude sein. Klingt gut, oder?«
    »Ja, klingt gut. Treffen wir uns also um zehn im St. John.«
    »Einverstanden. Bis morgen.«

DREISSIG
    Als ich im Adult Fantasies eintraf, saß ein mir unbe kannter junger Mann hinter der Kasse. Er war schlank und hatte blonde Locken, die so kurz geschnitten waren, dass sie nur noch wilde kleine Haarwirbel bildeten.
    Als ich auf ihn zutrat, schlug mir der eisige Gestank eines Vampirs entgegen. Ich blieb abrupt stehen und betrachtete ihn im Grau. Eine Wolke aus rot flackerndem Rauch tanzte um seinen Kopf. Auf seinem schwarzen T-Shirt stand: »Nimm dich in Acht vor meinen Geflügelten Affen.« Seine violetten Augen funkelten, als er bemerkte, dass ich die Worte las, und er lächelte. Seine scharfen weißen Zähne blitzten unheimlich im düsteren Licht des Ladens.
    »Hi, Harper.«
    Ich hatte ihn nicht gleich erkannt, bis ich seine ungewöhnlichen Augen gesehen hatte. Er hatte sich sehr verändert und war so gar nicht mehr der Grünschnabel von einem Vampir, den ich in einer Parkgarage aufgegabelt hatte. »Cameron, wie geht es dir?«
    »Meistens ganz gut – außer dem gelegentlichen Toten. Carlos ist ein strenger Lehrer. Und ich … ich habe mich da total verkalkuliert! Ich schulde dir was, weil du für mich nachgesehen hast. Echt.«
    Eine unangenehm lange Pause folgte.

    Er legte den Kopf schief und sah mich an. »Es
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