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Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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sich weiter erholte.
    Sabine nahm den Eimer mit dem Gemisch und brachte es Max auf die Weide. Noch hatten sie ihn nicht mit den anderen Pferden zusammengebracht; Cornelia hatte damit warten wollen, bis Max kräftiger war. Jedes neue Pferd mußte sich seinen Platz in der Rangordnung der Herde erobern, und dazu brauchte es Durchsetzungsvermögen und genug Energie, um Scheingefechte und kleine Rangeleien auszutragen. Das alles war noch zu früh für das schwarzweiße Pony. Aber Max hatte die anderen Pferde über den Zaun hinweg kennengelernt.
    Schade, dachte Sabine, nun kommt er gar nicht mehr zu der Herde. Es hätte ihm bei ihnen gefallen. Jetzt kam er zu Schafen! Schafe waren natürlich besser als gar keine Gesellschaft, aber es waren eben Schafe und keine Pferde.
    Max kam mit freudigem Brummein heran, als er Sabine kommen sah. Er liebte Mash und senkte eifrig das Maul in den Eimer, sobald Sabine ihn abgestellt hatte. „Laß es dir schmecken, mein Kleiner“, sagte sie und fuhr ihm durch die dichte Mähne. In der kurzen Zeit, die er jetzt auf dem Hof war, hatte sie ihn sehr liebgewonnen. Vielleicht waren alle ihre Sorgen ja unbegründet... Wenn es nur so wäre! Aber Sabine war fest davon überzeugt, daß Max es nicht mehr so gut wie auf dem Ponyhof haben würde. Sie stand bei ihm und streichelte ihn sanft, während er sein Futter fraß. Erst als er auch den letzten Rest aus dem Eimer geschleckt hatte, stieß er ihn um und sah Sabine an, als wolle er noch mehr haben. „Zuviel auf einmal tut dir nicht gut“, erklärte sie ihm. Dann setzte sie sich ins Gras und sah Max zu, der wieder zu grasen begann. Plötzlich begann Janosch wie wild zu bellen. Mit einem Satz war Sabine auf den Beinen. Sie waren da!
    Eine Frau mit halblangen, blonden Haaren stieg aus einem roten Ford. Ihre kleine Tochter sprang aufgeregt auf und ab. „Wo ist mein Pony?“ rief sie und machte einen Hüpfer nach dem anderen.
    Erbost starrte Sabine sie an.
    Cornelia begrüßte Margarete Schulters und ihre Tochter und stellte auch Sabine vor. Obwohl Sabine eigentlich wütend auf die Frau war, die Max fortholen wollte, mußte sie doch zugeben, daß sie einen sehr netten Eindruck machte. Annette, das kleine Mädchen, war so begeistert von „ihrem“ Pony, daß sich Sabines Widerstand allmählich legte. Die Kleine lief zum Koppelzaun und sah Max an. „Bitte!“ piepste sie. „Ich möchte zu ihm!“
    Da ging Cornelia mit Annette über die Weide zu dem kleinen Schecken. Das Mädchen strahlte, während ihre Kinderhände über Maxs Hals strichen. „Er ist so lieb! Und er gehört jetzt ganz allein mir?“
    Ihre Mutter nickte. „Er ist dein Pony! Wir müssen nur Papa noch gut zureden...“ Dann erzählte sie Cornelia, daß ihr Mann wenig für Pferde übrig hatte. Er wollte das Pony eigentlich nicht nehmen und fand, daß seine Tochter erst reiten lernen sollte, bevor sie ein Pony bekäme.
    „Damit hat er nicht unrecht“, gab Cornelia zu bedenken. „Zum Reiten ist Max nun auch viel zu schwach. Er wird Monate brauchen, um wieder ganz gesund zu werden. Und wir wissen gar nicht, ob er überhaupt eingeritten ist. Manche Ponys werden nur gefahren, aber niemals als Reitpony ausgebildet!“ Zu gern hätte sie die fremde Frau gebeten, Max doch bei ihr zu lassen.
    „Wir haben Konrad im Krankenhaus besucht“, meinte Margarete Schulters, „und versucht, ihn zu fragen, ob Max jemals geritten wurde. Aber er ist immer noch sehr krank. Ich glaube, er hat gar nicht verstanden, was wir von ihm wollten!“ Sie lächelte Cornelia an. „Aber keine Sorge, Max wird es gut bei uns haben! Ein Nachbar kennt sich mit Pferden aus, und wenn mein Mann das Pony erst einmal sieht, wird er sich schon an das Tier gewöhnen. Er ist halt ein Stadtmensch, der ohne Tier aufgewachsen ist. Aber so ein Pony, das muß man doch einfach gern haben! Ich finde es wichtig für Kinder, ein Tier zu haben. Da lernen sie Verantwortung zu übernehmen und sich um ein Lebewesen zu kümmern. Jeden Tag, ob man nun Lust hat oder nicht!“
    Das kann man auch mit einem Hamster oder einem Meerschweinchen lernen, hätte Sabine am liebsten gesagt. Aber sie sagte es nicht. Sie wollte Cornelia nicht verärgern.
    Gern ging Max auch diesmal nicht in den Hänger. Auf seiner Weide gefiel es ihm.
    „Warum will er denn nicht mitkommen?“ fragte das kleine Mädchen enttäuscht. „Ich hab schon ein Schild für seinen Stall gemalt, mit seinem Namen drauf!“
    „Er weiß ja gar nicht, wo es hingeht“, sagte Cornelia.

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