Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine
Sabine hatte in ihrer Aufregung nicht bemerkt, dass die Fuchsstute fehlte.
„Wo kann sie sein?“ Michaelas Stimme war schrill. Cornelia schüttelte den Kopf. „Im Allgemeinen geht ein Pferd nicht freiwillig von seiner Herde fort!“
„Sie wird sich doch nicht im Zaun Sabine konnte nicht weitersprechen. Hastig lief sie hinters Haus. Aber auch hier war Florentine nicht. Sie liefen um die ganze Koppel, aber die Fuchsstute war nicht zu sehen. Ratlos kamen die Mädchen endlich zurück.
Der Himmel bewölkte sich immer stärker. Und auf einmal fielen die ersten großen Regentropfen.
„Es hat jetzt keinen Zweck mehr, weiter hier zu suchen“, sagte Cornelia mit gepresster Stimme. „Wir müssen die Pferde so schnell wie möglich nach Hause bringen! Bis zum Ponyhof werden wir etwa eine Stunde unterwegs sein!“
Sie halfterten die Pferde auf und öffneten das Gatter weit. Der kleine Trupp setzte sich zügig in Bewegung.
Stefan und Franz waren nicht bei ihnen. Sie waren mit ihren Rädern wohl wieder zurück zum Ponyhof gefahren.
Sabine führte Wolkenmähne und den Islandschecken Skjoni, Cornelia ging mit Gustav und Glofaxi vor ihr. „Ich mache mir große Sorgen um Florentine“, sagte sie und blickte Sabine über die Schulter an. „Irgendetwas stimmt da nicht. Sie hätte bei den anderen Pferden sein müssen!“ Sabine zögerte. Aber sie musste es sagen: „Florentine trug als Einzige ihr Halfter!“
„Um Gottes willen!“, rief Cornelia entsetzt. „Wie war das denn möglich?“
„Stefan hat es ihr heute Morgen nicht abgenommen“, murmelte Sabine unbehaglich. Sie wollte Stefan nicht verpetzen, aber jetzt war es wichtig, dass Cornelia die Situation richtig einschätzen konnte.
„Hoffentlich hat sie sich damit nicht irgendwo verhakt“, sagte Cornelia. „Es muss einen zwingenden Grund geben, dass sie nicht mehr bei der Herde ist. Vielleicht hängt sie irgendwo hier im Wald fest. Ich werde später weitersuchen!“ Sabine schwieg. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Heute Morgen war alles so gut gewesen, und plötzlich war alles verändert. Die Welt war grau geworden. Florentine war verschwunden! Ob sie gestohlen worden war? Der Gedanke war schrecklich ...
Der Regen wurde immer stärker, und bald waren Menschen und Pferde durchnässt. Sabine fror, der Weg kam ihr endlos lang vor. Wie gerne hätte sie sich auf Wolkenmähnes Rücken geschwungen und wäre davongaloppiert! Aber die anderen! Sie musste bei der Gruppe bleiben. Und die Shetlandponys wurden sowieso nicht geritten, sie mussten geführt werden.
Es war schon fast dunkel, als sie endlich aus dem Wald traten. Auch die Pferde wussten, dass sie nun wieder zu Hause waren. Schwach schimmerte das Licht des Ponyhofes in der Dunkelheit.
Erleichtert sah Sabine, dass das Auto ihrer Mutter noch im Hof stand.
„Wir bringen die Pferde sofort in den Stall“, ordnete Cornelia an. „Solange wir nicht genau wissen, wie sie von der Koppel verschwunden sind, werden sie nachts nicht mehr draußen bleiben. Trocknet sie jetzt ab. Gut abreiben!“
Sie brachten die Pferde in ihre Boxen.
Stefan und Franz waren noch nicht nach Hause gekommen. Aber in der Dunkelheit war die weitere Suche zwecklos; sie mussten bald wieder auf dem Hof ankommen. Iris Kleine kam in den Stall und fragte, ob sie helfen könne.
„Jetzt versorgen wir erst einmal die Pferde und schauen, dass alle aus den nassen Kleidern kommen“, Cornelia wirkte müde. „Reden werden wir später!“
Sabines Mutter hatte heißen Tee und Schokolade und einen kräftigen Eintopf gemacht.
„Das tut jetzt gut!“ Cornelia warf Iris Kleine einen dankbaren Blick zu. „An so einem Tag kann ich Hilfe im Haus gebrauchen!“
Dann riefen die Kinder ihre Eltern an, damit sie abgeholt wurden und trockene Kleider bekamen.
Michaela fror so, dass Cornelia ihr ein heißes Bad einließ. Schließlich sollte sich niemand erkälten.
Endlich trafen sich alle heim großen Esstisch in der Küche, aber niemand hatte richtig Appetit. Die Sorge um Florentine ließ sie nicht los. Bedrücktes Schweigen herrschte. Als Stefan und Franz total durchnässt hereinkamen, berichtete Sabine ihnen kurz, dass sie die Pferde im Prien-Tal gefunden hatten.
Dann sagte Iris Kleine zu Cornelia: „Die Pferde waren doch auf einer Koppel im Prien-Tal! Kurz nachdem ihr weg wart, rief hier ein Mann an. Er sagte, er habe die Pferde in Richtung Aschau laufen sehen!“
„Wie bitte?“ Cornelia ließ den Suppenlöffel sinken. „Unsere Pferde? Das ist
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