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Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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doch die entgegengesetzte Richtung zum Prien-Tal? Da muss er sich geirrt haben!“
    „Ich hab ihn gefragt, wie die Pferde aussahen“, fuhr Sabines Mutter fort. „Und er hat sie fast alle beschrieben! Er muss sie gesehen haben, das war klar. Er hat auch die Polizei informiert, sagte er!“
    Einen Augenblick schwiegen alle. Sabine war verwirrt. Wie konnte jemand die Pferde auf dem Weg nach Aschau gesehen haben, wenn sie doch im Prien-Tal in einer Koppel standen? Hatte sich da jemand einen bösen Scherz erlaubt? Auf einmal kam ihr ein schrecklicher Gedanke. Hatte der Anrufer sie bewusst in die Irre schicken wollen? Weit fort vom Prien-Tal, weit fort von den
    Pferden, damit er in Ruhe Florentine verschwinden lassen konnte!
    „Vielleicht wollte jemand bewusst Zeit rausschinden, um die Pferde unbemerkt wegzubringen!“ Cornelia hatte also den gleichen schrecklichen Verdacht.
    „Du meinst, dass die Pferde vielleicht gar nicht davongelaufen sind?“ In Stefans Stimme war so etwas wie Erleichterung. Dann lag das Verschwinden der Pferde doch nicht daran, dass er das Tor nicht verschlossen hatte!
    „Wer weiß“, Cornelias Stimme war bedrückt. „Irgendetwas ist faul an der Sache. Es kommt immer wieder vor, dass Pferde ausbrechen“, sie stockte und starrte aus dem dunklen Fenster. „Aber meistens findet man sie bald wieder. Unsere Pferde haben das Weidetor im Prien-Tal nicht selbst verschlossen. Irgendjemand hat sie dort eingesperrt und uns dann in eine andere Richtung geschickt!“ Sie stand auf und ging zum Telefon. „Ich rufe die Polizei noch einmal an“, sagte sie. „Der seltsame Anruf wirft ein ganz neues Licht auf das Verschwinden der Pferde.“
Sabine hat eine Idee

Sabine hat eine Idee
    Stefan sah müde aus. Mit langsamen Bewegungen mistete er die Box aus, in der Glofaxi stand. Die Pferde scharrten ungeduldig; sie hatten gefressen und wollten hinaus auf die Koppel. Es würde ihnen nichts ausmachen, dass das Gras noch nass war, hatte Cornelia gesagt.
    Sabine fegte die Stallgasse. Jetzt stellte sie den Besen weg und ging zu Stefan hinüber. Stumm sah sie ihn an.
    Er nickte Sabine zu. „Ich hab mir die ganze Nacht Sorgen um Florentine gemacht. Wenn sie im Wald mit dem Halfter an einem Ast hängen geblieben ist, dann ist das meine Schuld! Ich gehe jetzt wieder los, um zu suchen!“
    „Du konntest doch nicht ahnen, dass die Pferde fortlaufen!“ Das war ein schwacher Trost, Sabine wusste es.
    „Trotzdem“, Stefan lud die Mistkarre voll. „Ich habe Schuld!“
    „Vielleicht finden wir sie ja heute Morgen“, sagte Sabine vage. Gestern hatte sie mit Stefan und Cornelia ausgemacht, dass sie mit Glofaxi zu dritt im Wald suchen wollten. Sicher würde Glofaxi Florentine wittern und sie zu ihr führen. Wenn
    Florentine irgendwo zwischen dem Prien-Tal und dem Ponyhof im Wald war, würden sie die Fuchsstute finden. Ganz sicher würden sie sie finden! Sabine wollte es einfach glauben.
    Cornelia kam aus dem Haus und begrüßte die beiden. Auch sie sah so aus, als habe sie die Nacht über nicht geschlafen. Sie erzählte, dass sie nun auch die Förster der Umgebung um Hilfe gebeten hatte. Alle würden die Augen offen halten und auf eine rotgoldene Stute achten.
    Sie brachten die Pferde heute auf die Koppel nahe am Haus. Dort konnten sie sie sehen. Cornelia verschloss das Tor mit einem schweren Schloss. Dann putzten und sattelten sie Glofaxi, den Schecken Skjoni und Stefans Gustav. Im flotten Trab ritten sie bald darauf in den Wald. Systematisch suchten sie das Gelände ab. Sie ritten auf den Waldwegen gerade so weit auseinander, dass sie sich noch sehen konnten. Es war ein milder Tag, die Sonne schien durch das gelbe Herbstlaub, und die Pferde schritten munter aus.
    „Florentine!“, riefen sie von Zeit zu Zeit, und einige Male wieherte Glofaxi hell. Aber es kam keine Antwort. Stumm ritten die drei weiter. Sabines Herz war schwer, wenn sie an die hübsche Fuchsstute dachte. Wo war das Pferd, und was war mit ihm geschehen? So viele Fragen, und Sabine wusste keine Antwort darauf.
    Gegen Mittag kehrten sie niedergeschlagen zum Ponyhof zurück. „Immerhin haben wir sie nicht tot oder verletzt gefunden“, sagte Cornelia, aber das war nur ein ganz schwacher Trost. Und alle drei wussten es.
    „Wir müssten doch etwas tun können!“, rief Stefan. „Wenn jemand Florentine findet, weiß er ja gar nicht, woher sie stammt. Nicht jeder wird auf die Idee kommen, gleich die Polizei anzurufen, wenn er irgendwo ein grasendes Pferd

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