Ponyhof Kleines Hufeisen - 05 - Stella, unser Pferdekind
ausprobieren? Fährst du bei dem tollen Schnee heute Schlitten?“ wollte Sabine wissen.
„Woher weißt du, das ich ein Geschirr bekommen habe?“ fragte Cornelia.
„Ich ... also“, Sabine wußte nicht, was sie sagen sollte. „Stefan hat es mir erzählt“, gestand sie schließlich. „Und er wußte es wohl von Volker!“ „Ihr Geheimniskrämer!“ Cornelia lachte. „Nur ich hatte keine Ahnung. Ich wußte, daß wir den al-ten Schlitten benutzen durften, weiter nichts. Aber du hast natürlich recht, ich kann es kaum erwarten, den Schlitten auszuprobieren. Und wenn du willst, kannst du mitkommen und auch deine Mutter einladen. Sie ist so viel im Hause, da macht ihr eine Schlittenpartie vielleicht Spaß!“
Sabine hielt es kaum noch aus. „Es wird wie im Märchen, Mama!“ rief sie, nachdem sie ihrer Mutter von Cornelias Einladung erzählt hatte. „Du willst doch mitfahren, nicht?“
„Ich habe doch schon oft gesagt, daß Reiten nichts für mich ist, aber daß ich mich gern zu einer Schlittcnpartie überreden lasse. Gleich nach dem Frühstück gehen wir los!“
„Und ich?“ fragte der Vater mit gespieltem Ernst. „Mich laßt ihr am ersten Weihnachtsfeiertag einfach zu Hause sitzen?“
„Willst du etwa mitfahren?“ fragte Sabine verdutzt. Sie hätte nie damit gerechnet, daß der Vater an einer Schlittenfahrt Spaß haben könnte.
„Und ob ich will!“ Er lachte. „Ruf doch mal an und frag, ob ich auf dem Schlitten noch Platz habe!“
Kurz darauf trafen sich die Kleines mit Cornelia und Volker auf dem Ponyhof. Stefan hatte frei, schließlich war es ein Feiertag. Cornelia hatte die Pferde schon gefüttert, nun ging sie schnell mit Sabine zur Koppel, um die Haflinger zu holen. Natür-lieh lief Sabine vorher schnell zu Wolkenmähne und Glofaxi hinüber, um sie zu begrüßen.
Die goldbraune Stute prustete leise und rieb ihre Nüstern an Sabines Arm. Sabine streichelte sie und kraulte sie hinter den Ohren.
„Wolkenmähne hat wirklich einen ganz schönen Bauch“, stellte Cornelia fest und sah die Stute nachdenklich an. „Dabei bekommt sie nicht mehr zu fressen, als die anderen auch. „Ich werde sie mal untersuchen lassen!“
„Sie ist gar nicht dick!“ rief Sabine empört. „Katrin hat das neulich auch schon behauptet! Dabei ist Wolkenmähne eben einfach ein guter Futterverwerter, außerdem hat sie ein besonders dickes Winterfell!“
„Na, ich weiß nicht...“ Cornelia sprach ihren Gedanken nicht zu Ende und zog Sternchen ihr Halfter an.
Sabine holte Lauser. „Wenn der Tierarzt kommt, um die Pferde zu impfen, soll er Wolkenmähne einmal gründlich untersuchen“, sagte Cornelia.
„Du glaubst doch nicht etwa, daß sie krank ist?“ fragte Sabine besorgt.
„Nein“, sagte Cornelia, „ich glaube etwas ganz anderes. Aber das werden wir bald wissen!“
„Ich werde sie einfach öfter reiten!“ schlug Sabine vor. „Vielleicht braucht sie mehr Bewegung. Michaela kommt ja leider nicht so oft zum Reiten.“
Cornelia sagte nichts, sie sah Wolkenmähne wieder nachdenklich an. Dann führte sie Lauser zum Koppeltor. Bald waren die Haflinger geputzt.
Volker hatte bereits den Schlitten aus der Scheune geholt und die Bänke mit Decken und Schaffellen ausgelegt. Dann spannte er die Haflinger mit geübten Bewegungen ein.
„Das können Sie gut!“ stellte Iris Kleine fest. „Haben Sie das schon oft gemacht?“
„Fahren ist eine meiner großen Leidenschaften“, erklärte Volker strahlend. „Leider kann ich mir in München kein Pferd halten, aber ich bin auf dem Land aufgewachsen und habe auch meine Prüfung als Fahrwart gemacht!“
„Ist das so etwas wie ein Reitwart?“ wollte Sabine wissen.
„Stimmt! Wer drei Jahre lang Fahrwart ist, kann dann Fahrlehrer werden. Vielleicht melde ich mich einmal zur Prüfung an! Würde mir Spaß machen!“
Sternchen und Lauser stampften ungeduldig mit den Hufen. Sie waren bei ihren früheren Besitzern oft vor der Kutsche gegangen, aber das war nun schon ziemlich lange her.
„Ich drehe mit den beiden eine kurze Runde, bis sie sich an den Schlitten gewöhnt haben“, schlug Volker vor und nahm die Leinen in die Hand.
Gehorsam traten die Pferde an, der Schnee knirschte unter den Schlittenkufen, und die Schel-len klingelten leise. Die Haflinger benahmen sich mustergültig. Nachdem Volker ein Stück gefahren war, wendete er. Er hielt neben Cornelia an, sprang vom Schlitten und verbeugte sich lachend vor ihr: „Es ist angespannt, Prinzessin!“
Cornelia
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