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Ponyhof Kleines Hufeisen - 12 - Der neue Reitlehrer

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 12 - Der neue Reitlehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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ist doch nicht zu fassen!“ Carola Brückmaier verlor die Geduld. „Auch ein Pony kann einen ordentlichen Schritt gehen. Gib dir etwas Mühe und häng nicht so im Sattel!“
    Mona kämpfte mit den Tränen. So eine Behandlung war sie nicht gewöhnt.
    Nun konzentrierte Frau Brückmaier ihre Anweisungen auf Katrin. Sie war eine bessere Reiterin und nahm die Kritik der neuen Lehrerin willig auf. Sie verkürzte ihre Zügel, trieb Melissa energisch mit Sitz und Schenkeln voran und stellte sie auf dem Zirkel nach innen.
    Melissa trat tatsächlich vermehrt unter und ging schon nach kurzer Zeit schwungvoll und versammelt an der Spitze der Abteilung. Aber sie spielte nervös mit den Ohren.
    Nun ließ Frau Brückmaier die Abteilung an traben. Zunächst ging auch alles gut. „An der nächsten langen Seite Tempo zum Mitteltrab verstärken“, kam das Kommando aus der Hallenmitte.
    Katrin ließ Melissa ordentlich ausgreifen. Die große Oldenburger Stute flog mit riesigen Schritten die lange Seite entlang.
    Gustav und Florentine konnten dieses Tempo gut mithalten, aber Mona kam nicht nach, Tim begann zu galoppieren.
    Bei Cornelia durften die Isländer beim Mitteltrab der Großpferde immer tölten, also dachte Sabine sich nichts dabei, als Wolkenmähne in den Tölt umsprang.
    „Das ist ja die Höhe!“, schrie da Carola Brückmaier los. „Traben, hatte ich gesagt, ist das denn so schwer zu verstehen! Trab ist kein Galopp und schon gar nicht dieses unreine Getrippel der Ponys am Schluss! Abteilung Schritt!“
    „Bei Cornelia dürfen die Isländer immer tölten“, sagte Sa'bine laut. „Es ist keine unreine Gangart, sondern ganz taktklarer Tölt.“
    „Wie ihr bei Frau Hülsberg reitet, interessiert mich nicht!“ Die Brückmaier warf Sabine und Wolkenmähne einen vernichtenden Blick zu. „Für mich gibt es nur drei ordentliche Grundgangarten, das ist alles, was ein Reitpferd braucht. In meinen Stunden wird nicht getöltet, merkt euch das. Schritt, Trab, Galopp, das genügt!“
    Sabine schluckte. Sie war blass geworden und wusste nicht, was sie antworten sollte. Wie hatte Cornelia nur diese Frau aussuchen können!
    Den Rest der Stunde über ignorierte Carola Brückmaier die Reiter auf den Ponys und konzentrierte sich nur auf diejenigen, die Großpferde ritten.
    Als sich die Abteilung am Ende der Stunde in der Mitte der Bahn aufstellte, sagte die Lehrerin: „Ich denke, wir werden diese Gruppe trennen. Einige von euch reiten schon ordentlich, aber die Ponys halten den ganzen Betrieb auf, sie stören nur.“ Sie sah Sabine an und sprach weiter. „Du hast durchaus Talent, aber auf diesem Pony kommst du nicht weiter. Ich werde mal sehen, ob ich nicht ein paar andere Pferde organisieren kann, damit ihr ordentlich beritten seid.“
    Noch ehe Sabine begriff, wie die Brückmaier das meinte, drehte die Reitlehrerin sich um und verließ die Halle.
    Einen Augenblick lang saßen die Reiter sprachlos auf ihren Pferden. „Ich will aber kein anderes Pferd!“ Sabine brach als Erste das Schweigen. „Ich will meine Wolkenmähne reiten! Von wegen, ich kann auf ihr nichts lernen! Wie kommt die dazu, sowas zu sagen!“
    Katrin glitt aus dem Sattel und zog die Bügel hoch. „Ach, nim m das doch nicht so tragisch“, meinte sie. „Die Brückmaier denkt eben nur an die Dressur, und Wolkenmähne ist nun mal kein Dressurpferd. Das musst du doch zugeben.“
    „Zugeben!“, empörte Sabine sich. „Als ob das alles ist, was beim Reiten zählt! Spinnst du?“
    „Na ja, gegen ein Pferd wie Melissa kommt sie eben nicht an!“ Katrin führte die große Stute aus der Halle.
    Wütend starrte Sabine ihr nach. Das war ja mal wieder typisch Katrin, diese Brückmaier auch noch zu verteidigen. Dabei hatten sie sich in letzter Zeit so gut verstanden, besonders nachdem Katrin die kleine Molly als Pflegepferd übernommen hatte. Nun sah es so aus, als ob Katrin wieder ganz auf
    Großpferde und Turniere umschwenken würde. Das wäre ja auch okay, aber musste sie deswegen gleich so ekelhaft überheblich sein!
    Stefan saß auf der Futterkiste und zerknüllte einen Lappen in den Händen. Er war gerade von einer Besprechung mit Volker und Frau Brückmaier zurückgekommen.
    „Und?“ Sabine sah ihn an. „Wie war es?“ „Fürchterlich“, sagte Stefan leise. „Die will hier alles umkrempeln und Berittpferde einstellen, auf denen dann ihre Turnierhoffnungen Reitstunden bekommen.“
    „Das kapiere ich nicht.“ Sabine setzte sich auf einen umgestülpten

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