Porterville - Mystery-Serie: Edition I (Folgen 1-6)
Polizeizentrale gehen. Sie kümmern sich um den Polizeipräsidenten und die Waffenkammer im Präsidium. Sato, das Rathaus, Kellogg und die IFIS, die Polizei, Fernsehen, Radio und Presse. Wenn wir auch nur bei der Hälfte davon erfolgreich sind, kann es klappen. Es muss.
Und wir haben immer noch Plan B. Wir haben immer noch Ghostface. Wenn alles schiefgeht, ist er unsere letzte Hoffnung.
Da tippt mich Floyd an. „Was ist mit Charlotte?“, fragt mich der massige schwarze Mann. „Denkst du, sie hält das durch? Ich hatte bei unserem letzten Treffen den Eindruck, sie bekommt weiche Knie.“
Ich merke, wie mich seine Worte zornig machen, und versuche, den Impuls zu unterdrücken, ihn zu packen und zu schütteln. Ich zwinge mich, an die Sache zu denken und Charlotte nicht als meine Geliebte, sondern als Teil unserer Gruppe zu sehen. Dennoch schüttle ich den Kopf. „Charlotte ist voll auf Linie. Sie wird tun, was von ihr verlangt wird. Und Nate und Jarvis sind ja auch noch da.“
Floyd nickt, aber ich sehe ihm an, dass seine Zweifel nicht zerstreut sind. Charlottes Rolle bei dem Attentat ist jedoch klar definiert. Sie wird Treyvon, Satos Wache bei der Eröffnung des Bedarfscenters, lange genug ablenken, damit mir Zeit bleibt, die ‚Torte’ vorzubereiten. Nachdem Sato tot ist, wird sie mir mit Nate und Jarvis helfen, die IFIS Leute bei der Veranstaltung zu entwaffnen und mit den anwesenden Journalisten zu sprechen. Zeitgleich zur Übernahme der Radiostation werden wir der Presse mitteilen, dass wir alles unter Kontrolle haben, ich kommissarisch die Leitung der Stadtverwaltung übernehme und eine neue Zeit für Porterville anbricht.
Wieder einmal eine neue Zeit.
Ich will mit Chubby und Margret noch mal die Einzelheiten des Plans durchgehen, als Rebecca mich anstupst. Ich blicke fragend zu ihr und sie nickt in Richtung des Treppenaufgangs. Neben einem Typen mit Bauchladen, der Sandwichs, Supreme-Hotdogs, alkoholfreies ‚Porterville Lager’ und Limonade verkauft, sind zwei Männer aufgetaucht. Sie tragen helle Anzüge und darüber sandfarbene Trenchcoats. Sie sehen sich in den Zuschauerrängen um, interessieren sich offensichtlich nicht für das Spiel. Kelloggs Mitarbeiter sind leicht zu erkennen und sie geben sich noch nicht einmal die Mühe, unauffällig zu wirken. Ich nicke Rebecca zu, mache Walt darauf aufmerksam, dann Floyd. Morris ist der erste, der sich verabschiedet. Er verschüttet absichtlich seinen Milchshake, flucht, wischt sich die klebrigen Finger am Jackett ab, steht auf und geht in Richtung der Toiletten. Es wirkt ganz natürlich wie ein Missgeschick.
Die Männer der IFIS lassen ihre Blicke über die Menge schweifen. Suchen sie nach uns? Oder ist das ein Zufall? Es kann nur ein Zufall sein, der Kreis unserer Mitwisser ist verschwindend klein, und für jeden von ihnen würde ich meine Hand ins Feuer legen. Und die IFIS ist schließlich immer und überall dabei, wenn es eine Menschenansammlung gibt. Dennoch wäre es schlecht, wenn sie uns zusammen sehen würden. Man kennt mich als prominenten Vertreter der Stadtverwaltung. Und Floyd und Walt sind schon früher auffällig geworden, auch wenn das IFIS sie, dank meines Einflusses, wieder in Ruhe gelassen hat.
Aber es ist kein Zufall, die Männer blicken in unsere Richtung, dann setzen sie sich plötzlich in Bewegung. Walt flucht auf. „Scheiße, was machen wir jetzt?“
Ich blicke in die entgegengesetzte Richtung, aber der Weg zum anderen Abgang ist versperrt. Zwei Sanitäter kümmern sich gerade um einen älteren Mann, der am Boden liegt und sich keuchend an die Brust fasst.
Die Männer der IFIS kommen in unsere Sitzreihe, drücken sich an den Fans vorbei, die verärgert reagieren, weil ihnen die Trenchcoatträger die Sicht versperren. Chubby und Margret stehen auf, Floyd raunt mir ins Ohr.
„Verdammt noch mal, Jefferson, wir müssen etwas tun!“
„Ich übernehme das, lasst mich reden. Verschwindet jetzt!“, zische ich zurück. Mein Herz schlägt knapp unter dem Kinn. Die Männer der IFIS sind nur wenige Schritte von uns entfernt. Floyd nickt Rebecca und Walt zu, sie stehen auf, wollen sich an mir vorbeischieben, als plötzlich ein Tumult neben uns ausbricht.
Die beiden IFIS-Mitarbeiter haben einen jungen Mann in unserer Sitzreihe gepackt. Er ist schlaksig, hat dünnes, blondes Haar und trägt einen Patriots -Schal. Sie zeigen ihm ihre Ausweise, der eine hält den jungen Mann fest, aber der wehrt sich, will ihre Hände wegschlagen, doch
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