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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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der Fälle wissen.“
    Dominic seufzte. Er hätte vielleicht wütend sein sollen, aber er war es nicht. Er konnte es einfach nicht. Sie waren seine Familie und er liebte sie. „Du findest auch, ich sollte sie lesen, oder?“
    Devin überlegte eine Weile, bevor er antwortete. „Am Ende ist es deine Entscheidung. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich würde sie lesen. Ich würde mir diese Briefe sogar ganz genau durchlesen, um zu erfahren, was sie will. Sie ist schließlich deine Mutter.“
    „Ich habe eine Mutter“, widersprach Dominic. „Diese Frau ist nur eine Mörderin. Nicht mehr und nicht weniger.“
    „Wenn das so ist, verbrenn' die Briefe“, konterte Devin trocken, was Dominic stutzen ließ, weil er keine Ahnung hatte, was Devin damit nun wieder bezweckte. „Wenn sie dir so egal ist, wie du mir gerade weismachen willst, warum bewahrst du ihre Briefe dann seit mehr als fünfzehn Jahren auf? Warum erzählst du mir darüber? Und warum diskutierst du mit Cameron darüber? Warum siehst du sie dir nicht einfach an, um herauszufinden, was sie dir zu sagen hat?“
    „Was soll sie mir schon zu sagen haben?“, fragte er trotzig und ärgerte sich umgehend darüber.
    „Dom, sie hat dir viele Jahre lang regelmäßig Briefe geschrieben und das macht niemand, der nichts zu sagen hat.“
    Der Punkt ging an Devin. „Hm“, machte Dominic unentschlossen.
    „Du musst ja nicht alle auf einmal lesen. Such' dir irgendeinen raus, sieh ihn dir an und dabei wirst du schon merken, ob du damit klarkommst. Wie gesagt, entscheiden musst du ganz allein. Nur hör' endlich auf, mit Scheuklappen vor den Augen herumzulaufen. Du bist fast Vierzig und musst dir von mir sagen lassen, dass du verliebt bist. Ich meine, hallo? Merkste was?“
    „Devin!“, knurrte er und sein Bruder lachte los. „Du bist so ein Arsch. Ich wusste es wirklich nicht.“
    „Ich weiß“, murmelte Devin kurz darauf liebevoll. „Und ich finde es wirklich toll, nur fürs Protokoll, Brüderchen.“
    „Ich sollte es ihm wohl sagen, oder?“, fragte Dominic und fühlte sich auf einmal ungewohnt schüchtern.
    „Was willst du wem sagen?“, hakte Devin nach, was ihn frustriert aufstöhnen ließ. „Komm schon, Dom. Mit mir kannst du ruhig schon mal die Aussprache der wichtigen Tatsache üben, dass du in deinen Cameron verliebt bist.“
    „Du bist wirklich eine Nervensäge, Devin.“
    „Weiß ich. Also?“
    Dominic lachte kurz. „Ich bin in meinen Mitbewohner verliebt, zufrieden?“, fragte er dann und machte grinsend die Augen auf, als Montana auf einmal miaute, um direkt in Camerons fassungsloses Gesicht zu sehen, der schräg vor ihm stand und eine Hand nach ihm ausgestreckt hatte, wohl um sich bemerkbar zu machen. „Devin, ich muss Schluss machen“, murmelte er und wunderte sich gleichzeitig darüber, wie hohl seine Stimme auf einmal klang. Das entging auch Devin nicht, der umgehend fragte, ob etwas passiert war. „Cameron ist hier.“ Mehr musste er Devin nicht erklären und sah stattdessen mit angehaltenem Atem dabei zu, wie Cameron sich vor ihn auf den Couchtisch setzte.
    „Oh. Okay. Ruf' an, wenn was ist, ja? Ich liebe dich, Dom.“
    „Ich dich auch, Bruderherz.“

    „Du bist in mich verliebt?“
    Es war das Erste, was Cameron sagte. Nach einer halben Ewigkeit, die sie, seit er aufgelegt hatte, dagesessen und sich schweigend angestarrt hatten. Dominic wusste nicht, was er sagen sollte, also nickte er, worauf Cameron den Kopf schüttelte und ihn auffordernd ansah. Was sein blonder Wirbelwind ihm damit sagen wollte, war ihm klar, trotzdem war es ein riesiger Unterschied, sich selbst oder Devin einzugestehen, wie man fühlte, als es dem Objekt der bisher unwissenden Begierde verbal mitzuteilen. Dominic brauchte einige Zeit, um die Wüste in seinem Mund soweit mit Spucke zu befeuchten, dass er antworten konnte. Allerdings konnte er nicht einfach so ja sagen.
    „Wenn ich dir sage, was ich glaube, und mich irre, wird es dich verletzen.“
    „Und dich nicht?“, hielt Cameron dagegen, was ihn seufzen ließ.
    „Ich will dir nicht wehtun.“
    „Dann fang' gar nicht erst damit an.“ Cameron sah ihn ernst an. „Dominic, versuch' jetzt nicht, dir Erklärungen zurechtzulegen. Es ist mir durchaus klar, dass du keinen Vergleich hast, und ich weiß auch, dass du das die nächsten Tage, oder eher Wochen, vermutlich hundertmal hinterfragen musst. Als ich merkte, dass ich auf Männer stehe, habe ich mich auch x-mal gefragt, ob es wirklich so ist, oder

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