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Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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unterdrücken?
    Was für eine Erinnerung Patty wieder aufgerührt haben mag, es muss eine haarsträubende gewesen sein. Ich habe mich von der Vorstellung verabschiedet, dass es irgendwas unterhalb von Mord gewesen ist. Also hat Isaac vielleicht nichts gefunden, weil es nicht gemeldet worden ist, wie Sie schon sagten. Was nicht gerade hoffnungsfroh stimmt.«
    Sie beobachtete, wie sich die Männer von der Spurensicherung neben der Leiche hinkauerten. »Für uns gibt's hier nichts mehr zu tun.«
    Wir kehrten zu unseren Wagen zurück.
    »Ich weiß, dass Zweiundzwanziger nicht selten sind«, sagte ich, »aber ihr solltet vielleicht die Geschosse in Grant mit denen abgleichen, die aus Leland Armbruster rausgeholt wurden.«
    »Meinst du, De Paine hätte Armbruster vor dreizehn Jahren erschossen und das Schießeisen bis heute aufbewahrt?«, fragte Milo.
    »Vor dreizehn Jahren war De Paine fünfzehn. Falls Armbruster sein Erster war, könnte die Waffe in psychologischer Hinsicht von Bedeutung sein.«
    »Von sentimentalem Wert.«
    Petra sagte: »Außerdem ist er ungestraft davongekommen. Warum sollte er eine Waffe wegwerfen, mit der er Glück gehabt hat? Ich stimme zu, es ist einen Versuch wert. Grants Autopsie wird nicht als besonders dringlich eingestuft werden, weil bei sechs Einschusslöchern die Todesursache keine schwierige Frage mehr darstellt. Aber ich will mich noch mal mit Saunders und Bouleau kurzschließen und feststellen, ob sie nicht ein bisschen Druck machen können. Sobald die Geschosse rausgefischt worden sind, koordiniere ich die ballistischen Daten. Raul, du bleibst noch bei mir, damit wir über heute Nacht reden können. Bis später, Jungs.«
    Ich fuhr auf den 110er und brauste nach Süden.
    »Du kannst es jetzt etwas langsamer angehen lassen«, sagte Milo.
    »Ich bin auf dem Weg zu Tanya«, erwiderte ich. »Zwei Leute sind umgebracht worden, um ein Geheimnis zu wahren. Sie ist nicht informiert, aber das können De Paine und Fisk unmöglich wissen.«
    »Hast du mit ihr darüber geredet, dass sie sich eine andere Unterkunft besorgt?«
    »Noch nicht.«
    »Hat das Timing nicht gestimmt?«
    »Ich hätte dafür sorgen sollen, dass es stimmt. Tu mir den Gefallen und ruf sie an.«
    Er versuchte es auf ihrem Festnetzanschluss und auf ihrem Handy. In beiden Fällen Voicemail. »Sie studiert vermutlich.«
    »Hoffentlich. Soll ich dich bei deinem Wagen rauslassen oder direkt zu ihr fahren?«
    »Der direkte Weg ist immer der beste«, erwiderte er.

30
    In Tanyas Zufahrt stand kein Van. Licht verlieh den Wohnzimmervorhängen eine gewisse Bernsteintönung. Die Außenscheinwerfer schienen heller zu strahlen, und darauf wies ich hin.
    »Wahrscheinlich hat sie die Wattzahl erhöht«, sagte Milo. »Braves Mädchen, sie hört aufmerksam zu. Sie ist vermutlich immer noch in der Universität, paukt für eine Klausur oder so. Aber ich will mir das Grundstück genauer ansehen, damit du dich besser fühlst.«
    Als er gerade aussteigen wollte, fuhr ein Wagen auf der anderen Straßenseite in Richtung Pico Boulevard los.
    Ein weißes Mercedes-Kabrio. Ein Oldtimer, auffällig in diesem Mittelklasseviertel.
    »Steig wieder ein«, sagte ich.
    »Was ist -«
    »Der Mercedes, der nach Norden fährt. Den haben wir schon mal gesehen.«
    Der Fahrer des Kabrio bog nach Osten auf den Pico ein, ohne den Wagen zum Stillstand zu bringen oder den Blinker zu betätigen. Mäßiger Verkehr machte die unauffällige Verfolgung leicht. Am La Cienega bog der Mercedes nach links ab, wurde schneller, rauschte am La Cienega Park und dem alten Row Restaurant vorbei, bevor er am San Vicente an einer Ampel stehen blieb. Dann weiter bis zur Third Street, wo er rechts abbog.
    Eine kurze Fahrt an neueren Restaurants und massenweise geparkten Fahrzeugen vorbei, bis er am Orlando nach Süden abbog.
    Milo sagte: »Warte an der Ecke einen Moment.«
    Wir sahen zu, wie das Kabrio ein paar Häuserblocks zurücklegte und an der Fourth Street nach links abbog.
    »Ich kann ihn wenigstens wegen Verkehrsverstößen dran-kriegen. Mach deine Scheinwerfer aus und schließ etwas zu ihm auf.«
    Unmittelbar vor der Kreuzung Orlando und Fourth hielt ich an, und von dort aus sahen wir zu, wie der Mercedes an dem Häuserblock vorbeirollte und vor Mary Whitbreads Haus stehen blieb.
    Mitten auf der Straße. Eine volle Minute verstrich, bevor die Bremslichter ausgingen.
    »Er fährt zurück zum San Vicente«, sagte Milo. »Gib Gas, Alex.«
    Der Mercedes brauste auf dem Beverly nach

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