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Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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getrennt hatte, gab es kein Entgegenkommen mehr.«
    »Ein Glück, dass wir dich und deinen Loser-Bruder los sind«, sagte er. »Der rein zufällig ein Kumpel von Lowball Leland Armbruster ist, der rein zufällig mit einer Zweiundzwanziger erschossen wird, während Patty ein paar Häuserblocks vom Schauplatz des Mordes entfernt wohnt und rein zufällig eine Zweiundzwanziger besitzt. Wir haben Tanya eine gehörige Menge emotional hilfreichen Blödsinn aufgetischt, Alex. Sie hatte recht, diesen Schluss zu ziehen. Jordan überlebt zwanzig Jahre Heroin-Spritzerei, wir plaudern mit ihm über Patty, und urplötzlich sitzt er tot auf seiner Toilette. Falls die Ballistiker Pattys Pistole mit dem Geschoss in Armbruster in Verbindung bringen, haben wir es mit Komplikationen ersten Ranges zu tun. Der Art, die zur Ausschaltung von Zeugen führt.«
    »Jordan hat gesehen, wie Patty Armbruster erschoss? Wer wäre davon bedroht?«
    »Ich will sagen, dass Jordan etwas über die Erschießung wusste, wofür es sich lohnte, jemanden umzubringen.« Sein Handy zwitscherte eine Art hawaiischer Musik. »Sturgis… hey, wie läuft's…
    tatsächlich}« Sein Lächeln wurde immer breiter. »Das erneuert meinen Glauben an die Technik, Kid. Yeah, das machen wir, sagen wir in einer halben Stunde? Der Doktor wird auch dort sein - vielleicht kommen wir in den Genuss einiger tiefer intrapsychischer Einsichten.« Er beendete das Gespräch und grinste immer noch.
    »Sean?«, fragte ich.
    »Petra. Jordans Klo war fein säuberlich abgewischt, ebenso das innere Fensterbrett des offenen Fensters. Aber die Spurensicherer haben einen teilweisen Handballenabdruck von dem äußeren Fenstersims. Handflächen werden endlich auch bei AFIS katalogisiert, und es gibt einen Treffer. Ein unartiger Junge, der letztes Jahr wegen tätlichen Angriffs festgenommen wurde. Ist es nicht nett, dass die Bösewichte nicht dazulernen?«
    Wir saßen mit Petra in einem leeren Vernehmungszimmer der Hollywood Division. Raul Biro war draußen und putzte noch einmal Klinken in Lester Jordans Gebäude und bei seinen Nachbarn auf der Cherokee.
    In dem fensterlosen Zimmer war es heiß, und es roch nach Hamamelis. Petra hatte ihr schwarzes Jackett ausgezogen. Darunter trug sie eine ärmellose graue Seidenbluse. Ihre Arme waren weiß, glatt und sehnig, ihr Nagellack war von einem Dunkelbraun, das ganz knapp von Schwarz entfernt war. Der Lippenstift von der gleichen Schattierung, einen halben Ton heller. Sie schob ein Verhaftungsformular über den Tisch. An den oberen Rand waren Verbrecherfotos geheftet, eins von vorn und das andere im Profil.
    »Gentlemen«, sagte sie, »darf ich Ihnen Robert Bertram Fisk vorstellen?«
    Fisks Bild war ein Lobgesang auf die Vorteile des Klischees: knochiges, asymmetrisches Gesicht, kahlgeschorener Kopf, engstehende Augen ohne jedes Gefühl und bedrohlich dunkel. Ein schmaler Mund wurde nicht voller durch einen dicken schwarzen Schnurrbart, der senkrecht hinunter zu seinem Kinn verlief wie ein Krockettor.
    Der klassische Bösewicht.
    Der straffe, sehnige, mit Tattoos verzierte Hals, der beträchtlich breiter war als Fisks Unterkiefer, ging eindeutig zu weit. Aber wir waren hier in LA., wo Subtilität ganz schnell zur Vergessenheit führen konnte.
    »Das kannst du nicht ernst meinen«, sagte Milo. »Ich würde ihn für einen Sozialarbeiter halten, der die Obdachlosen füttert.« Er glitt mit dem Finger die statistischen Daten entlang.
    Weiß, achtundzwanzig, eins siebzig, dreiundsechzig. Eine Galerie mit Hautmalerei.
    »Ein kleiner Kerl«, sagte Milo.
    Petra erklärte: »Das hat ihn nicht davon abgehalten, sich mit einem großen Kerl anzulegen - das Opfer des tätlichen Angriffs war ein Meter dreiundachtzig und wog hundertdreißig Kilo. Es ist letztes Jahr in einem Downtown-Club passiert. Fisk arbeitete als eine Art Bodyguard und geriet mit einem anderen gemieteten Muskelmann namens Bassett Bowland aneinander.« Sie machte Krallen aus ihren Fingern. »Erst hat Fisk ein paar Kampfkunstgriffe abgezogen, dann schlug er mit einer Hand zu, packte Bowland am Adamsapfel und fing an zuzudrücken. Er war kurz davor, dem Kerl den Kehlkopf zu zerquetschen, bevor andere Leute dazwischen gingen. Bowland blieb am Leben, aber seine Stimmbänder sind für immer ruiniert.«
    »Das hat Fisk vor einem Jahr angerichtet, und jetzt ist er wieder draußen?«
    »Der Staatsanwalt musste sich mit einer leichten Körperverletzung zufriedengeben, Strafe abgesessen. Die zwei Wochen, die

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