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Postbote Stifter ermittelt 02 - Oberland

Postbote Stifter ermittelt 02 - Oberland

Titel: Postbote Stifter ermittelt 02 - Oberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Weber
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Uniformierte.
    Sie nickte.
    Die beiden Polizisten warfen sich einen kurzen Blick zu.
    »Uns liegt eine Meldung vor, der wir nachgehen müssen«, fuhr der Beamte fort. »Dürfen wir reinkommen?«
    »Aber bitte«, gab sie zurück, öffnete das Tor und ließ vor ihrem geistigen Auge ihre Wohnung passieren. Sie war geputzt und aufgeräumt, Harald saß oben in der Küche und frühstückte. Sie musste ihm ein Zeichen geben, dass er sich nicht muckte. Annette wiederum durfte auf keinen Fall mitbekommen, dass die Polizei da war. Die Tür zum Keller war verschlossen, selbst wenn der Mann dort unten um Hilfe rief, würde man ihn nicht hören. Und der Gestank aus der Garage hatte sich bereits verflüchtigt.
    Als sie den kurzen Weg vom Gartenzaun zu ihrer Haustür zurücklegte, hoffte Gudrun, dass die Polizisten nicht bemerkten, dass sie am ganzen Körper zitterte. Es fiel ihr sogar schwer, die massive Holztür aufzudrücken, so kraftlos war sie. Aber der junge Polizist, der den Wagen gefahren hatte, kam ihr zu Hilfe. Galant hielt er ihr die Tür auf, während sie in ihren Flur vorging. Wie schon ein paar Tage zuvor, als der Briefträger hier hereingekommen war, prüfte sie mit raschemBlick, ob sich irgendetwas fand, das die Aufmerksamkeit der Polizisten auf sich ziehen könnte, aber es sah alles so aus, wie es bei alten Leuten sein musste. Ein bisschen verwohnt, gemütlich und einsam. Sonntagsgeschirr in der Vitrine, Häkeldeckchen auf dem Beistelltisch, ein aufgeschlagenes Kreuzworträtsel auf dem Sofa.
    Sie setzte sich abwartend und gehorsam auf die grünen Polster und warf einen schnellen Blick nach draußen. Aber die Panoramascheibe gab lediglich den Blick frei auf einen eingewachsenen weitläufigen Garten, in dem jemand eifrig arbeitete: Sträucher und Stauden, die darauf warteten, eingepflanzt zu werden, eine Schubkarre voll Kompost, eine Tüte Kalk.
    Die Polizisten blieben im Raum stehen und blickten sich kurz um. Sie waren nicht neugierig, vielmehr wirkten sie, als sei ihnen der Grund ihres Hierseins unangenehm. Der eine von ihnen, mit dunklen Haaren, die mit Pomade nach hinten gekämmt waren, räusperte sich. »Wir wollen Sie auch nicht aufhalten, Frau von Rechlin. Aber wir müssen bestimmten Hinweisen nachgehen.«
    Gudrun bemühte sich, ihn ratlos und aufmerksam anzusehen.
    »Hinweisen?«, fragte sie naiv nach. »Die mich betreffen?«
    »Indirekt«, antwortete nun der Kollege. »Kennen Sie einen Herrn Hans Günther Heims?«
    Sie kniff nachdenklich die Augen zusammen. Dann schüttelte sie langsam den Kopf. »Ich weiß nicht«, sagte sie, »mein Gedächtnis … Wissen Sie, ich bin dreiundachtzig, da will manches nicht mehr so, wie es soll.«
    Die beiden Polizisten warfen sich einen Blick zu, der besagte, dass sie einer falschen Fährte folgten.
    »Sollte ich ihn kennen?«, erkundigte sie sich, um Arglosigkeit bemüht. »Der Name … ich weiß einfach nicht.«
    Der Beamte mit den dunklen Haaren nickte ihr beruhigend zu.
    »Möglich, dass Ihnen der Name schon einmal begegnet ist. Er ging vor ein paar Jahren durch die Presse. Wir wollten lediglich wissen, ob Ihnen der Herr persönlich bekannt ist. Aber das scheint wohl nicht der Fall zu sein.«
    Sie lächelte. »Tut mir leid.«
    »Na dann.« Die beiden Männer waren bereits auf dem Rückzug. »Entschuldigen Sie bitte die Störung.«
    Gudrun erhob sich, um die Polizisten hinauszubegleiten, als sie die Haustür klappen hörte. Annette! Ihr Herz setzte aus. Auch die Beamten hörten das Geräusch und sahen sie fragend an. Gudrun glaubte, auf der Stelle ohnmächtig werden zu müssen, doch dann hörte sie die Kellertür. Ihre Tochter ging kommentarlos zu Heims hinunter, ohne die Anwesenheit der Fremden im Haus zu bemerken.
    »Meine Putzfrau«, erklärte Gudrun lächelnd, ging mit schnellen Schritten zur Haustür und öffnete diese weit. Ihre Hand, die auf der Klinke lag, zitterte, und Gudrun hoffte, dass die Polizisten das ihrem Alter zuschreiben würden. Die beiden verließen ihr Haus und verabschiedeten sich höflich. Gudrun von Rechlin ließ die Haustür zufallen, sank auf die Treppe, die ins obere Stockwerk führte, und lauschte auf die Stille. Alles war ruhig. Jeder war an seinem Platz. Es war Zeit, die Sache endlich zu beenden.

20.
    Der Garten war voller Gäste, und Georg Thalmeier öffnete schon wieder eine Plastiktüte mit Rostbratwürsten und schmiss die weißen Dinger auf den Grill. Kyra hatte Johannes Stifter und seinen »Freund«, den Exbullen, hierherverbannt,

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