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Poul Anderson

Poul Anderson

Titel: Poul Anderson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Feind aus dem All
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hat einen Wagen draußen stehen«, flüsterte ich Kit zu. »Wir werden dieses Wesen zu Yueth in dessen Haus schaffen, wie wir ursprünglich geplant hatten. Danach wird er uns schon in Schutz nehmen, bis die ganze Sache restlos aufgedeckt ist.«
    Wir gingen die Treppe hinunter und traten auf den Gehsteig, als ein Polizeiwagen, etwa hundert Meter entfernt, an den Straßenrand fuhr. Ich hörte den marsischen Anruf laut durch die Nacht hallen. »Kevran yantsu!«
    »In den Wagen!« Ich versetzte Kit einen Stoß, daß sie mit Alice im Arm über den Gehsteig taumelte. Geliert benutzte diesen Augenblick, um mich anzugreifen, indem er sich zu mir umdrehte und mir die Pistole zu entreißen versuchte. Die andere siebenfingrige Hand krallte er in mein Gesicht. Ich warf mich mit aller Wucht gegen den plumpen Körper und ließ meine Pistole fallen, damit ich beide Hände für den Kampf frei hatte.
    Eine Pistole knallte und dann noch eine. Eine Sirene begann aufzuheulen. Ich trieb Geliert zum Wagen hin. Kit saß schon vorn und öffnete die hintere Wagentür. Ich umfaßte Gellerts Kehle und stieß »sie« in den Wagen. Wir stolperten beide hinein. Regelin fuhr an. Ich hörte, wie eine Maschinenpistole zu rattern anfing.
    Wir kämpften immer noch verbissen, während Regelin die Siebente Straße hinaufschoß. Der Suchscheinwerfer blieb immer wie ein langer Finger auf uns gerichtet. Der Polizeiwagen raste hinter uns her, und der Schütze schoß ununterbrochen. Ich schlug immer wieder mit aller Kraft auf Geliert ein, aber in dem Wesen schien eine unbändige Lebenskraft zu stecken. Immer noch wehrte es sich verbissen mit Zähnen und Klauen.
    Kit kniete sich auf den Vordersitz, langte über mich und mischte sich in den Kampf ein.
    Wir rasten auf zwei Rädern um die Kurve und sausten die Lyndale Avenue entlang. Die Häuser flitzten vorüber, kein Wunder bei zweihundert Kilometer die Stunde. Der Wagen kurvte wild hin und her, um Zusammenstöße zu vermeiden, fuhr über ein Rasenstück und kam wieder auf die Straße. Die Polizei raste im Abstand von zweihundert Metern wild schießend hinter uns her. Der Äther mußte voller Alarmsignale sein, die sie sicher unaufhörlich aussandten.
    Schließlich sackte Geliert unter meinen wuchtigen Schlägen zusammen. Ich lag daneben und schnappte nach Luft, während ich mit einer Ohnmacht kämpfte.
    Allmählich kehrte mein Denkvermögen zurück. Ich setzte mich zurecht und stützte den Kopf in die Hände.
    »Ich halte sie in Schach«, sagte Kit. Sie hielt Regelins Pistole und zielte auf das Monstrum.
    Der Wagen wurde von gelegentlichen Treffern geschüttelt, die jedoch wirkungslos an der Panzerung abprallten. Das konnte nicht mehr lange so weitergehen, irgendwann würden sie einen empfindlichen Teil des Wagens treffen. Oder ein Düsenjäger würde uns von oben unter Feuer nehmen. Ich zwang meine wirbelnden Gedanken, angestrengt nachzudenken.
    »Wenn wir uns jetzt ergeben ...« Regelins Stimme klang dünn im Sausen der vorbeischießenden Luft. »Wir haben einen Fremden als Beweis dabei.«
    Ich merkte, wie sich zu meinen Füßen etwas bewegte. Im Widerschein des Scheinwerferlichtes sah ich das ursprüngliche Gesicht von Fred Geliert wieder, allerdings ohne Perücke. Doch das war kein überzeugender Beweis einem Marsier gegenüber.
    Kits Stimme klang verzweifelt. »Zurück mit dir, du Ungeheuer«, sagte ich. »Zurück in deinen anderen Zustand, oder ich schieße.«
    Eine höhnische Antwort: »Glauben Sie, das macht mir jetzt was aus?«
    Der Wagen dröhnte und zitterte unter den Einschlägen der Geschosse.
    Mir fiel die seltsame Waffe des Fremden ein, die ich in den Gürtel gesteckt hatte. »Vielleicht haben wir eine Chance«, sagte ich langsam. »Ich weiß nicht, was dieses Gerät anrichtet, aber probieren können wir es ja mal. Mit unseren Pistolen schütteln wir unsere Verfolger nicht ab.«
    Regelin nickte kurz. »Machen Sie sich fertig«, sagte er. »Ich werde sie rankommen lassen.«
    Er verlangsamte das Tempo. Der Streifenwagen holte auf, ein langes schnittiges Fahrzeug. Ich kurbelte das Fenster herunter. Die Waffe fühlte sich kalt und schwer an, klobig lag sie in meiner Hand. Ich spürte einen Abzugshahn. Geliert fluchte und versuchte sich aufzurichten. »Nein«, sagte Kit.
    Unsere Verfolger schossen nicht auf uns, sondern hielten offenbar nur die Maschinenpistolen in Anschlag. Ich hob die neue Waffe empor, zielte und drückte ab.
    Es gab weder einen Knall noch einen Rückschlag. Aber auf einmal löste

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