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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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herauskommen. Überlassen Sie es meinen Leuten, sich um diesen Teil der Gleichung zu kümmern.«
    »Hätten Ihre Leute ihren Job erledigt, befänden wir uns jetzt nicht derart in Schwierigkeiten«, sagte Putnam. »Teddie Marks ist ein Freund von mir. Wir haben zusammen in Vietnam gedient. Ich will verdammt sein, wenn ich nichts dazu sage. Ich werde dafür sorgen, dass das Öl wieder fließt, machen Sie sich da keine Sorgen. Aber diese Scheiß-Saudis sollen erfahren, dass wir ganz genau wissen, was sie angestellt haben.«
    In Jessicas Büro berichtete Savoy ihr von dem fehlgeschlagenen Versuch, Dewey Andreas aus Madradora herauszuholen.
    »Wie zum Teufel konnte die Gegenseite davon Wind bekommen?«, fragte sie.
    »Für Andreas stand die Antwort fest.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Dass Sie ein faules Ei in Ihrem Interagency-Team haben.«
    Jessica schwieg einen Moment und überlegte, welche Konsequenzen das für ihre Arbeit hatte. Sie rieb sich sekundenlang mit der rechten Hand die Stirn.
    »Wo steckt er jetzt?«
    »Keine Ahnung! Er hat einfach aufgelegt. Befand sich auf der Flucht vor der örtlichen Polizei und vor weiß der Himmel wem noch.«
    Sie schüttelte den Kopf und schaute auf ihre Armbanduhr. »Was ist mit Ted Marks? Wann brechen Sie nach Colorado auf?«
    »In einer Stunde«, sagte Savoy.
    Einen Moment lang musterte Jessica ihre Schreibtischplatte, dann trat sie ans Fenster und blickte auf die Pennsylvania Avenue hinaus.
    »Was ist?«, fragte Savoy. »Ist es wegen Andreas?«
    »Ja, schon. Aber es geht auch um den Standpunkt, dass die Saudis dafür verantwortlich sind«, erwiderte sie. »Das ganze Team nimmt das sehr ernst, und mir ist klar, dass wir das auch müssen. Aber ich glaube nicht wirklich daran. Ich ...«
    »Wollen Sie meine Meinung hören?«
    »Natürlich!«
    »Vergessen Sie die verdammten Saudis«, sagte Savoy. »Irgendjemand in diesem Saal« – er deutete mit dem Finger nach unten, damit meinte er den mehrere Etagen tiefer gelegenen Konferenzraum – »ist darin verwickelt. Ganz egal, wie es ausgeht, er ist korrupt und hat Angst und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass unsere Regierung sich in Saudi-Arabien verzettelt. Sie sollten anfangen, die Leute unter die Lupe zu nehmen, die über Madradora Bescheid wussten, und zwar sofort! Und seien Sie besser vorsichtig! Passen Sie auf, was Sie sagen und zu wem Sie es sagen. Auf diese Art und Weise sind die Andreas auf die Spur gekommen.«
    Jessica nickte, wirkte noch immer unentschlossen.
    »Aber, wichtiger noch, lassen Sie bloß nicht durchblicken, dass Sie etwas ahnen. Glauben Sie mir: Wenn wir tatsächlich einen Maulwurf haben – und die glauben, dass wir ihnen auf die Schliche gekommen sind – schweben Sie in großer Gefahr!«
    Um ein Uhr nachts hob die Boeing 777 des Außenministers von der Andrews Air Force Base ab. An Bord befanden sich Putnam, Scalia, Stebbens und eine kleine Gruppe von Fachleuten aus dem State Department, der NSA und dem Energieministerium. Der Flug dauerte sechs Stunden.
    Die Maschine unterteilte sich in drei Bereiche: das Abteil des Ministers, das aus einer großen Privatkabine und seinem persönlichen Büro bestand. Das Mitarbeiter-Abteil, in dem zwei Konferenzräume, ein paar abgetrennte Büros und mehrere Sitzreihen untergebracht waren. Schließlich der rückwärtige Bereich, der wie das Erste-Klasse-Abteil eines normalen Flugzeugs wirkte und zum Einsatz kam, sobald der Außenminister von Journalisten begleitet wurde. Diesmal allerdings hatte man keine Reporter eingeladen. Bis auf eine Handvoll Übersetzer war das Heckabteil leer.
    Im diplomatischen Korps galt Putnam bereits als Legende. Dies war seine zweite Amtszeit als Außenminister. Die erste hatte er unter Präsident George W. Bush absolviert und dazu beigetragen, das Ende des Golfkriegs auszuhandeln. Nun, mit 68, sah man Putnam sein zunehmendes Alter an. Kaum an Bord angekommen zog er sich in das Privatquartier der weitläufigen Maschine zurück, um ein Nickerchen zu halten.
    Im Mitarbeiter-Bereich saß Scalia direkt gegenüber von Stebbens. Seit über 24 Stunden hatte er nicht mehr geschlafen. Er schloss die Augen und döste weg, sobald das Flugzeug an Höhe gewann.
    Nach einer Stunde weckte ihn eine von Putnams Mitarbeiterinnen. »Eben kam ein Anruf von Jane Londons Büro. In 20 Minuten gibt es eine Telefonkonferenz mit dem Präsidenten.«
    Scalia suchte eine der Toiletten auf und wusch sich das Gesicht. Anschließend ging er in den Konferenzbereich.
    Dort

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