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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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Menge Geld gezahlt«, meinte Putnam.
    »Kommen wir zu Saudi-Arabien«, unterbrach der Präsident. »Antonia, wir wissen, wie sehr Capitana den Saudis geschadet hat und dass sie es darauf abgesehen hatten. Aber es gibt kein direktes Motiv, einen Schlag gegen Savage Island zu führen, richtig?«
    »Richtig«, antwortete Stebbens. »Was den Energienachschub angeht, sind die Auswirkungen von Savage Island vernachlässigbar.«
    »Und doch gibt es zwischen beiden Anschlägen eindeutige Verbindungen«, sagte Chiles. »Der gleiche Sprengstoff, eine hoch entwickelte Substanz, absolut neu und noch gar nicht auf dem Schwarzmarkt erhältlich. Die Herstellung ist extrem schwierig und sehr teuer. Dann die Verbindung zwischen einzelnen Beteiligten über Trainingscamps von al-Qaida beziehungsweise der Hisbollah. Und natürlich der Zeitpunkt.«
    Putnam räusperte sich. »Was, wenn Savage Island ein Ablenkungsmanöver war. Die Art der Saudis, uns mitzuteilen: ›Weshalb sollten wir denn so etwas tun?‹«
    »Die einzige Logik besteht darin, dass es keine Logik gibt«, meinte Holmgren. »Genau wie Sie sagen! Man muss seine Vorstellungskraft schon ganz schön strapazieren. Insbesondere, wenn Sie den Mord an Anson und den versuchten Mord an Marks dazunehmen. Das wirkt wie ein rein symbolischer Akt.«
    »Stimmt«, äußerte der Präsident. »Mit der Ablenkungs-Theorie drehen wir uns im Kreis. Ich möchte zwar nicht wie ein Skeptiker klingen, aber das ergibt keinen Sinn.«
    »Ausschließen können wir es aber auch nicht«, sagte Chiles. »Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht.«
    »So oder so, wir wissen nichts Genaues«, antwortete der Präsident. »Aber in wenigen Stunden landen Sie in Saudi-Arabien. Wir müssen uns eine Strategie zurechtlegen.«
    »Um auf die Energiefrage zurückzukommen, Mr. President«, sagte Stebbens. »Die einzige Option, die wir haben, ist Saudi-Arabien. Die Saudis haben das Öl und können ihre Fördermengen hochschrauben, auch wenn es etwas kostet. Ihre Reserven haben sie größtenteils an die Chinesen verkauft. Uns bleiben noch ungefähr drei Wochen, dann ist das, was vom Capitana-Durchsatz entweder zu den Raffinerien unterwegs ist oder dort bereits lagert, aufgebraucht. Die Zeit arbeitet also keineswegs für uns. Um einen ernsthaften Schlag zu vermeiden, müssen wir die Pipelines innerhalb weniger Tage wieder füllen.«
    »Was werden die Saudis verlangen?«, wollte London wissen.
    »Was auch immer, wir müssen begreifen, dass unsere gesamte Wirtschaft ins Wanken gerät, wenn die Versorgung zusammenbricht«, sagte Stebbens. »Ich habe gerade die grobe Einschätzung unserer Statistiker auf mein Blackberry bekommen und werde sie an die Teilnehmer der Runde weiterleiten. Die Statistiker sagen, dass der Benzinpreis bei knapper Versorgungslage auf sieben oder acht Dollar pro Gallone hochschießen könnte. Sobald der Preis über die Vier-Dollar-Grenze steigt, belastet nach unseren Hochrechnungen jeder weitere Dollar das Bruttoinlandsprodukt um grob geschätzt 20 Milliarden Dollar am Tag. Das sind nur ungefähre Werte, tatsächlich könnten sie noch weit darüber liegen.«
    »Selbst wenn die Saudis nichts damit zu tun hatten, haben sie uns jetzt an den Eiern«, meinte Holmgren.
    »Es kostete die USA 127 Milliarden Dollar, die Ölkrise von 1973 zu beenden«, warf Stebbens ein.
    »Auf dem Stand des Dollars von 1973? Mein Gott, dann gibt es nach oben keine Grenzen mehr«, befürchtete London.
    »Das ist jetzt aus der Hüfte geschossen, aber basierend auf unseren Erfahrungen von 1973 und angesichts des Zeitdrucks, unter dem wir stehen, wäre ich nicht überrascht, wenn sie vier-, fünf- oder auch sechshundert Milliarden Dollar verlangen«, sagte Stebbens. »Im Moment überrascht mich sowieso nichts mehr.«
    »Hören Sie das, Roger?«, fragte der Präsident.
    »Ich hörʼs, ja. Wissen Sie, wie ich die Sache angehen würde? Ich würde König Fahd daran erinnern, welcher militärischen Supermacht er es zu verdanken hat, dass er weiterhin den Herrscher spielen kann, welches Land ihm hilft, die Eingeborenen davon abzuhalten, seine Palasttore niederzureißen und seine ganze Sippschaft rauszuschmeißen.« Der Außenminister hielt einen Moment inne. »Die brauchen uns ebenso sehr wie wir sie. Ich würde ihnen sagen, dass wir ganz genau wissen, dass sie gerade einen Erstschlag auf uns verübt haben, dass uns Beweismaterial vorliegt, das Regierungsmitglieder und Aramco-Manager mit den Anschlägen in Verbindung bringt, und dass wir

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