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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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Betreffenden unter Kontrolle zu bringen. Einer in jeder Zweiergruppe trägt eine Waffe bei sich – einen Hammer oder Schraubenschlüssel, ein Messer, was auch immer.«
    »Wonach sollen wir suchen?«
    »Nach Anzeichen für eine Auseinandersetzung. Blutflecken. Pierre hatte eine ziemlich große Platzwunde am Kopf. Womöglich hat er jemandem einen Kopfstoß versetzt. Vielleicht hat er es auch geschafft, einen Schlag zu landen. Haltet nach blauen Augen Ausschau, einer blutigen Lippe oder gebrochenen Nase, egal was. Und findet mein Messer. Es ist ein Gerber mit 20 Zentimeter langer Klinge. Sie ist auf beiden Seiten gezackt. Auf der einen Seite sind die Buchstaben U.S.A.R. eingraviert, auf der anderen das Wort GAUNTLET.«
    Dewey wandte sich ab, stapfte allein die Treppe zum mittleren Deck hoch und anschließend zurück in sein Büro.
    Eine Stunde später klopfte Baroni an Deweys Tür. »Gibt es irgendetwas, was ich tun kann?«, wollte er wissen.
    »Ich will mit Esco reden. Kannst du ihn holen?«
    »Klar!«
    Wenige Minuten später erschien Esco in Deweys Büro.
    »Morgen«, sagte Esco.
    Dewey gab ihm keine Antwort, sah ihn noch nicht einmal an. Er starrte zum Fenster hinaus auf die Montana und das zunehmende Rot des Sonnenaufgangs hinter dem Tanker.
    »Wer hat Jonas Pierre umgebracht?«, wollte er wissen.
    »Was?«
    »Du hast mich schon verstanden.«
    »Pierre ist tot? Was ist passiert?«
    Dewey wandte sich vom Fenster ab. Mit drei Schritten durchmaß er das Büro und beugte sich dicht über Escos Gesicht.
    »Wer hat ihn umgebracht?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich sagte dir doch, du sollst das abstellen. Jetzt bleibt mir keine andere Wahl. Wenn ich nicht innerhalb einer Stunde den Namen habe, werfe ich dich und jeden anderen Arbeiter arabischer Abstammung von der Bohrinsel. Ich schmeiße euch für alle Zeiten raus. Ihr alle werdet in der Arrestzelle der Montana sitzen, wenn sie heute Nachmittag ablegt.«
    Esco schüttelte den Kopf. »Das ist nicht fair, Chief.«
    Dewey erwiderte darauf nichts. Er starrte Esco nur an. Langsam streckte er die Hand aus und legte sie ihm sacht um den Nacken. »Sollte ich feststellen, dass du weißt, wer Pierre umgebracht hat, drehe ich dir mit eigenen Händen höchstpersönlich den Hals um.«
    In Escos Miene zeigte sich keine Regung. »Ich sagte Ihnen doch, ich weiß nicht, wer ihn umgebracht hat. Ich habe Serines Freunden ausgerichtet, was Sie gesagt haben. Ich werde nachfragen, ob jemand etwas weiß. Weshalb schieben Sie mir die Schuld in die Schuhe? Ich wollte nicht, dass Pierre umgebracht wird. Ich will hier bloß arbeiten.«
    Dewey nahm die Hand weg. »Raus aus meinem Büro! Du hast eine Stunde.«
    Dewey ging in die Cafeteria. Niemand hielt sich dort auf. Er kochte eine Kanne Kaffee, fand ein bisschen Brot, Erdnussbutter und Gelee und machte sich ein Sandwich, obwohl es noch früh am Morgen war.
    Nachdem er gegessen hatte, ging er zur Montana hinüber, erklomm die Laufplanke zum Deck und nahm den Aufzug zur Brücke.
    Dort stand der Captain der Montana, Pablo, mit zwei weiteren Männern.
    »Morgen!«, sagte Dewey beim Eintreten.
    »Dewey, guten Morgen! Wie gehtʼs? Mir tut der Kopf ein bisschen weh.«
    »Mir auch.«
    »Wir sind fast fertig. Gegen zehn, spätestens elf, können wir wohl ablegen.«
    »Ich muss mit dir reden«, verkündete Dewey.
    Die beiden Offiziere verließen den Brückenbereich und gingen nach nebenan.
    »Vergangene Nacht gab es schon wieder einen Toten. Ein Freund von mir.«
    »Oh, nein! Wer?«
    »Einer der Vorarbeiter, er hieß Pierre. Stammte aus Kalifornien.«
    Pablo schüttelte den Kopf. »Das ist ja furchtbar. Tut mir leid, das zu hören.«
    »Nun«, meinte Dewey, »damit hat sich die Situation geändert. Ich glaube, die wollen mir damit etwas mitteilen. Gestern half Pierre mir, dafür zu sorgen, dass ein paar von Serines Freunden nicht aus der Reihe tanzen. Das muss sofort aufhören und dazu brauche ich deine Hilfe.«
    »Natürlich«, nickte Pablo. »Was kann ich tun?«
    »Wie es aussieht, musst du doch ein paar Männer nach Buenaventura mitnehmen. Und zwar mehr, als ich dachte.«
    Pablo rieb sich das Kinn. »Über wie viele reden wir?«
    »Ein paar Dutzend.«
    »So viele? Um wen handelt es sich?«
    »Serines Leute. Und zwar alle.«
    »Hmm! Das könnte schwierig werden.«
    Dewey blickte Pablo an. »Warum?«
    »Das sind eine Menge Männer.«
    »Es ist mir egal, ob du sie an die Reling fesselst oder im verdammten Öl schwimmen lässt. Mittlerweile haben wir eine

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