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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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durch den hohen Schnee zu bahnen, fuhren derart langsam, dass sie Dewey bei der Verfolgung des fliehenden Terroristen behinderten.
    Wenn es einen Vorteil gab, in Maine aufzuwachsen, dann bestand er darin, dass man lernte, in dichtem Schneetreiben Auto zu fahren. Fortunas Mercedes war weg. Fast 20 Minuten lang fuhr Dewey, so schnell er konnte, gerade so, dass er nicht von der Straße oder in einen anderen Wagen rutschte. Er hielt nach Fortunas Limousine Ausschau, aber vergeblich.
    Sein Handy meldete sich.
    »Jess?«
    »Ja. Wir glauben, er will in die Hamptons. Die genaue Adresse versuchen wir noch rauszukriegen.«
    »Straßensperre«, knurrte Dewey, der angestrengt nach Fortunas Wagen suchte.
    »Wir haben den County Sheriff schon veranlasst, den Expressway an der Ausfahrt zur Route 111 sperren zu lassen.«
    »Wo ist das?«
    »Manorville. Ausfahrt 70.«
    »Da bin ich gleich. Was, wenn er schon abgebogen ist?«
    »Dann sind wir geliefert«, erwiderte sie. »Wir heben gerade ab. Versuchen es zumindest. Es wird eine haarige Angelegenheit. Ich melde mich in ein paar Minuten ...…hoffe ich.«
    Der Mercedes donnerte den Long Island Expressway entlang. Dank Winterreifen und Allradantrieb machte sich der hohe Schnee kaum störend bemerkbar. Das einzige Problem stellten die anderen Wagen dar, die auf dem Standstreifen des Highways, hin und wieder auch mitten auf der Fahrbahn liegen blieben. Im Stich gelassen von völlig überforderten Autofahrern, die mit den winterlichen Witterungsbedingungen nicht zurechtkamen. Von den Besatzungen der Schneepflüge, die mit dem Räumen nicht mehr nachkamen, hatten sie ebenfalls keine Hilfe zu erwarten.
    »Falls wir einen Schatten hatten, ist er jetzt weg«, sagte Fortuna.
    »Gut, Boss.«
    »Fahr zum Landsitz. Ich hab den Zünder nicht bei mir.«
    »Das Flugzeug ...«
    »Fahr einfach, Jean. Und schalt das Radio ein.«
    Jean drückte eine Taste am Armaturenbrett. Ein französischer Chanson ertönte.
    »Stell den Scheiß ab.«
    »Was willst du hören? Was Klassisches?«
    »Die Nachrichten, du Idiot! 1010.«
    Jean manövrierte die lang gestreckte Limousine durch den Hindernisparcours des Verkehrs, während er den Sender suchte.
    Auf 1010 WINS schilderte eine Frau die chaotischen Zustände in Bath, Maine, wo gerade eine Bombe die Stahlhütte zerstört hatte.
    Jean warf einen Blick nach hinten.
    »War das eine von unseren, Alexander?«
    »Ja, Jean«, bestätigte Fortuna. Er merkte, wie ihm ein Lächeln über das Gesicht huschte. Ebenso schnell verschwand es auch wieder, denn Fortuna entging nicht, dass die Behörden kurz vor dem Zugriff gestanden haben mussten. Andernfalls hätte sein Mann die Bombe nicht hochgehen lassen. Fortuna versuchte, sich an den Namen der Zelle zu erinnern. Er stellte sich das Gesicht des Mannes vor, doch der Name wollte ihm nicht einfallen. Für einen Moment schloss er die Augen und fluchte über sein schlechtes Gedächtnis, dann sprach er ein Gebet für den jungen Bombenleger. Er schlug die Augen wieder auf und knallte sich eine Faust aufs Knie, um sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren.
    »Fahr schneller! Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    An der Ausfahrt des Long Island Expressway zur Route 111 staute sich der Verkehr auf einer Länge von fast anderthalb Kilometern. Acht New York State Troopers hatten eine Straßensperre errichtet, um Wagen anzuhalten und zu durchsuchen. Sie hielten die Augen nach einer schwarzen Mercedes-Limousine offen, die womöglich in ihre Richtung fuhr. Die lange Schlange schneebedeckter Fahrzeuge wurde so schnell wie möglich durchgewunken. Vor den wartenden Autos hatten sich vier Beamte postiert, zwei von ihnen mit Maschinenpistolen. Der Schnee fiel mit unverminderter Heftigkeit, sodass die Wagen nur noch krochen. Zwei falsche Alarme – ein Mercedes S600, an dessen Steuer eine 78-jährige Frau auf dem Nachhauseweg nach East Hampton saß, und ein weiterer Mercedes, in dem ein Fahrer ein Paar aus Quogue chauffierte – sorgten für zusätzliche Verzögerungen.
    Jean trieb den Mercedes über den Highway und erreichte schließlich den Korso, der langsam auf die Ausfahrt zukroch.
    »Wir haben ein Problem«, sagte er und stellte das Radio leise.
    Fortuna beugte sich vom Rücksitz nach vorn. Von Weitem konnten sie das Aufblitzen der Blaulichter auf den Streifenwagen ausmachen.
    »Ein Empfangskomitee«, meinte Fortuna. »Können wir vor der Ausfahrt runter?«
    »Nein, Alexander, das ist die einzige weit und breit. Die letzte kam vor

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