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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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vorn und trat ein immer noch intaktes Stück der Scheibe in die Wohnung hinein. Sein Blick traf den Mann, der mittlerweile in einer Ecke kauerte.
    Dewey ließ die Maschinenpistole fallen und zog den Colt aus der Tasche des Neoprenanzugs. Langsam hob er die Pistole, machte einen Satz durch die zerborstene Scheibe, über den Rahmen hinweg. Er richtete die 45er auf den Kopf des Verräters.
    Deweys dichter brauner Haarschopf glänzte feucht. Schweißtropfen rannen ihm über das braun gebrannte Gesicht. Er lief die letzten paar Schritte auf den Verräter zu.
    Mehrere Sekunden lang blieb er vor dem Mann stehen, den Lauf der Waffe nur Zentimeter von dessen Kopf entfernt. Er wartete – gerade so lange, dass der Mann endlich den Kopf hob und ihn aus blutunterlaufenen, angsterfüllten Augen anstarrte.
    »Hi, Vic«, sagte Dewey. »Tschüss, Vic.«

EPILOG
    SEMBLER RANCH
    COOKTOWN, AUSTRALIEN
    SECHS MONATE SPÄTER
    Die Nachmittagssonne brannte auf die ausgedörrte Landstraße herunter, die sich wie ein dünnes schwarzes Band mit ausgefransten Rändern durch zahllose Kilometer verlassenes Weideland wand. Kurz vor Mittag zeigte das Thermometer bereits 40 Grad an. Ein blendend weißer Viehzaun dehnte sich schnurgerade bis zum Horizont aus. Eine Zufahrt, in Staub und Stein gemeißelt, zweigte von der Straße ab. Ein stählernes Schild spannte sich über den Weg. Darauf stand in verrosteten Blockbuchstaben: SEMBLER RANCH.
    Auf der ganzen Welt gab es nur wenige Menschen, die je diese einsame Straße entlangkamen. Sie befand sich im wahrsten Sinne des Wortes mitten im Nirgendwo – abgelegen in den nordöstlichen Provinzen Australiens, in einer Queensland genannten Region unweit der Küste. Nach einer Weile kam ein Pick-up in gemächlichem Tempo angetuckert. Die hellgrüne Lackierung blätterte bereits von dem uralten Gefährt ab, der Rost hinterließ seine Spuren. Ein Ford. Das dumpfe Stottern des Motors zerriss die Stille. Allmählich erreichte er die Kuppe des niedrigen Hügels und blieb vor der Abzweigung stehen. Die Beifahrertür öffnete sich. Ein Mann stieg aus.
    »Danke«, sagte er und warf die Tür hinter sich zu.
    Er trug Jeans und ein altes verwaschenes blaues Lacoste-Hemd mit einem kleinen Riss an der Taille. Dazu einen Vollbart und langes braunes Haar, das ihm ungekämmt über die Ohren fiel. Ein braun gebranntes Gesicht. Seine Augen fielen einem sofort auf, Augen, so blau, dass man sie vom anderen Ende eines voll besetzten Saales aus bemerken musste. Er sah gut aus, allerdings mit gewissen Einschränkungen. Jemand, mit dem man nicht so schnell warm wurde, dem man ansah, dass er mitunter gefährlich werden konnte.
    Sein herausragendstes Merkmal waren jedoch nicht die Augen. An seinem linken Arm verlief vom Schulterblatt abwärts ein tiefroter Streifen, der unter dem Hemd hervorlugte. Eine Narbe wie ein breites, gezacktes Band, die ebenso schlimm und übel aussah wie die Gewalt, von der sie kündete. Aber es interessierte ihn nicht, was die Leute dachten. Sowohl über die Narbe als auch über ihn.
    Mit dem Rucksack über der Schulter ging er unter dem Schild hindurch die Zufahrt entlang. Die niedrigen Hügel wurden von braunem Gras, Weizenstoppeln und Zypressenbüschen bedeckt. Der Himmel erstrahlte in einem tristen Blau. Unberührtes Weideland breitete sich in alle Richtungen aus. So weit das Auge reichte, verlief in einer schnurgeraden Linie das weiße Holz des Viehzauns. Er folgte dem Weg mehr als anderthalb Kilometer. Schweiß tropfte ihm von Brust und Stirn und durchnässte sein blaues Hemd. Schon bald bedeckte eine dicke Staubschicht seine Stiefel.
    Am Ende des Weges stand ein großes, hübsches, von Gärten umgebenes Farmhaus mit gelben Schindeln, weißen Zierleisten und schwarzen Fensterläden. In der Ferne schlossen sich mehrere Scheunen und Wirtschaftsgebäude an. Dahinter die Hügel, von Vieh gesprenkelt, so weit man zu sehen vermochte.
    Vor dem Farmhaus unterhielt sich ein hochgewachsener Mann mit einer ziemlich langen silbergrauen Mähne mit ein paar Rancharbeitern. Als der Fremde näher kam, verstummte er.
    »Tag!«, grüßte der Fremde. »Ich möchte zu Joe Sembler.«
    »Ich bin Joe Sembler.«
    »Es heißt, Sie suchen Leute.«
    »Suchst du Arbeit?«
    »Ja, Sir.«
    »Schon mal auf ʼner Ranch gearbeitet?«
    »Nein. Mein Vater hatte eine Farm. Aber, nein.«
    Schweigend betrachtete Joe Sembler den Fremden, ließ seinen Blick über den muskelbepackten Körper schweifen. Langsam nickte er.
    »Kannst du mit

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