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PR 2540

PR 2540

Titel: PR 2540 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unter dem Schleier
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entschuldigen, dass ich Sie jetzt erst empfange.« Dann nickt er mir zu: Das gilt auch für dich, Eritrea .
    Wir befinden uns in einem kleinen Besprechungsraum an Bord der ACHILLES. Noch immer steht das Flaggschiff der dritten Stardust-Raumlandedivision außerhalb der Riegel-Kuppel. Der Raum wirkt unscheinbar und unspektakulär. Nichts lässt darauf schließen, wie wichtig diese Besprechung ist.
    Teilnehmer: Kraton Furtok, Oberbefehlshaber des Stardust-Militärs.
    Icho Tolot, lebende halutische Legende.
    Und ich.
    Thema: Der Wahnsinn eines bevorstehenden Duells auf Leben und Tod.
    »Ich habe die Notiz gelesen, die Eritrea angefertigt hat«, sagt der Admiral. »Und ich gebe zu, dass mich diese Entwicklung erstaunt.«
    Der Haluter gibt ein grollendes Lachen von sich, das für seine Verhältnisse wohl einem leisen Kichern entspricht. »Damit konnte niemand rechnen.«
    »Was, glauben Sie, steckt dahinter?«
    Bravo, Admiral , denke ich. Das ist die alles entscheidende Frage .
    »Darauf kann ich keine Antwort geben«, sagt Icho Tolot. »Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass Kardo Tarba aus freiem Willen gehandelt hat. Er hat zweifellos unseren letzten Vorstoß beobachtet. Er kennt mich, wie er selbst betonte. Also weiß er um meine Stärke. Kaum ein Wesen wäre im offenen Zweikampf dazu in der Lage, einen Haluter zu besiegen.«
    »Es ist Irrsinn, das Schicksal seines Volkes vom Ausgang des Duells abhängig zu machen«, ergänze ich. »Und noch verrückter ist es, von mir zu erwarten, dass wir dasselbe tun. Eines allerdings gibt mir zu denken.«
    Furtok sieht mich auffordernd an.
    Niemand von uns hat an dem kleinen Besprechungstisch Platz genommen; wir alle stehen hinter den Stühlen, als hätten wir die geheime Absprache getroffen, uns nicht lange aufzuhalten. Ich lehne mich mit dem Rücken gegen die Wand, sie fühlt sich angenehm kühl an. Ich lege den Kopf an, es tut gut, den sanften Druck zu spüren. An den Haarwurzeln fühlt es sich an, als würden sie sich statisch aufladen.
    »Was, wenn die Jaranoc nicht freiwillig kapitulieren können?«, frage ich. »Wenn ihre Kultur es ganz einfach verbietet? Vielleicht bleibt ihnen keine andere Wahl, als die Kapitulation auf diese absurde Weise vorzubereiten?«
    »Ein interessanter Gedanke«, bestätigt der Haluter. »Ich vermute, dass wir in dieser Richtung weiterdenken müssen.«
    Im Hintergrund des Raumes surrt nahezu lautlos ein Reinigungsroboter umher.
    Der Admiral legt beide Hände auf die Lehne des Stuhls. Kurz schließt er die Augen, und seine Gesichtszüge entspannen sich. In diesem Augenblick wirkt er müde und ausgelaugt. »Du denkst also an eine Art militärischen Ehrenkodex. Aber wie passt dann dazu, dass man ein ... Hintertürchen wählt? Eine Art Notlüge?«
    »Unserer Auffassung nach widerspricht sich dies«, gebe ich zu. »Wir Terraner denken so. Oder Haluter«, ergänze ich mit einem fragenden Seitenblick auf Icho Tolot. Da er nicht widerspricht, gehe ich davon aus, dass meine Annahme den Tatsachen entspricht. »Für einen Jaranoc schließt sich womöglich beides nicht gegenseitig aus.«
    »Oder es gibt einen völlig anderen Hintergrund.« Kraton Furtok setzt sich doch noch hin und stützt beide Unterarme auf die Tischplatte. »Jedenfalls haben Sie meine volle Unterstützung, Icho Tolot. Verstehen Sie mich nicht falsch ... ich bin überzeugt davon, dass Sie morgen den Sieg davontragen werden. Aber sollten Sie verlieren, werde ich zu Ihrem Wort stehen und die entsprechenden Nahrungsmittel ausliefern sowie die Waffenruhe einhalten.«
    Bei all den Diskussionen hängt eine Frage im Raum, über die niemand spricht. Uns allen ist klar, dass jedes Wort reine Spekulation und damit verloren wäre. Solange wir keine Fakten kennen, erübrigt sich auch jedes Gespräch darüber.
    Was ist, wenn es diesen VATROXVAMU tatsächlich gibt?
    Wenn sich eine überlegene Macht, vielleicht gar eine Superintelligenz, auf dem Weg ins Stardust-System befindet?
    Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten, denen wir uns stellen müssen. Die Jaranoc sind schließlich nur ein Teil davon. Aber immerhin genau der Teil, um den ich mich kümmern kann. Mein Beitrag dazu, der Menschheit eine sichere und stabile Zukunft zu schaffen.
    Und sei es nur dadurch, dass ich am nächsten Tag einem mörderischen Duell als Zuschauerin und Beobachterin beiwohne.
    *
    »Wie bereiten Sie sich auf das Duell vor?«, frage ich Icho Tolot, als wir den Besprechungsraum verlassen. Der Admiral ist bereits gegangen;

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