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PR 2540

PR 2540

Titel: PR 2540 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unter dem Schleier
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wird. Keine angenehme Vorstellung, morgen nicht mehr aufzuwachen.«
    »Rechnest du damit?«
    »Es gibt bislang keine Erfahrungswerte, nichts, was darauf hindeutet. Also gehe ich vom Positiven aus. Du kannst das entweder blauäugig nennen oder optimistisch. In jedem Fall lässt es sich auf diese Weise besser schlafen.«
    Als die beiden alten Freunde Stunden später auseinander gingen und Vorremar mindestens vier Milliliter des Siganesischen Black Hole getrunken hatte, stand ihre Vereinbarung. Huslik wollte sich in der Medo-Klinik als Dieb versuchen, und Vorremar würde allen energetischen und sonstigen Auffälligkeiten nachgehen, die irgendwo im Stardust-System zu dem Zeitpunkt aufgetreten waren, als der Sextadim-Schleier entstand.
    Also lag ein arbeitsreicher Tag vor beiden, ehe sie sich am Abend wieder treffen würden.
    Im Wistl’s. Wo sonst.
    *
    »Erfolg?« »Erfolg. Und du?« »Dito.« Vorremar Corma lehnte sich zufrieden in seinem Sessel zurück. Er war schon am Nachmittag begeistert gewesen, als er tatsächlich Messwerte entdeckt hatte, die möglicherweise in einem Zusammenhang mit dem Entstehen des Schleiers standen. Aber dass es nun auch noch Huslik gelungen war, einen Mutanten-Detektor an sich zu bringen, waren mehr gute Nachrichten, als man in einer Woche erhoffen durfte.
    »Ich habe mir ein Gerät ausgeliehen «, sagte sein alter Freund.
    »Wie ist es dir gelungen?«
    Der Astro-Archäologe setzte ein unschuldiges Lächeln auf sein dürres Gesicht und wirkte sichtlich zufrieden. »Wer in der Klinik würde ausgerechnet mir misstrauen? Ich komme seit Jahrzehnten regelmäßig und freiwillig zu allen Untersuchungen, die die Mediker anberaumen. Außerdem bin ich Wissenschaftler. Das macht mich per se seriös.«
    Wistl servierte den Black Hole , den Vorremar schon beim Betreten der Kneipe geordert hatte, murmelte etwas wie »Diesmal muss ich dir leider etwas berechnen« und zog sich blitzartig wieder zurück.
    Der Siganese berichtete, wie er in einem offiziellen Nachrichtenprotokoll entdeckt hatte, dass sich bis auf Sekunden genau in dem Augenblick, in dem der Sextadim-Schleier aktiviert worden war, eine Explosion auf dem Aveda-Mond Crest ereignet hatte.
    »Die Medien berichteten kaum darüber. Es findet sich lediglich der Hinweis, dass es sich um eine schwere Detonation in der Nähe von Camp Selene gehandelt hat.«
    »Könnte Zufall sein«, betonte Huslik.
    Diesmal hatten sie einen Platz in der umlaufenden Brüstung gefunden und sich in eine der Nischen zurückgezogen, die ein ungestörtes Gespräch ermöglichen. Von dort aus konnten sie das gesamte Erdgeschoss der Kneipe überschauen und vor allem das Geschehen rund um die Spieltische beobachten.
    Zumindest hätten sie es gekonnt. Vorremar konnte den leicht bekleideten jungen Frauen nichts abgewinnen, die den Besuchern auf unschickliche Weise die Zahlchips lockerten. Da widmete er sich lieber seinem Spezialgetränk, sei es nun siganesisch oder nicht.
    »Von einem Zufall ging ich zunächst sogar aus«, meinte er. »Bis ich entdeckte, was sich ganz in der Nähe des Explosionsorts befindet.«
    »Ich bin gespannt.« »Eine FIC-Werft.« Huslik gab einen Laut von sich, der
    wohl ein Pfeifen sein sollte, aber eher an ein verunglücktes Schmatzen erinnerte. »Die Furtok Interstellar Company also. Das klingt schon weniger nach einem Zufall.«
    Die Furtok Interstellar Company war eine der ältesten Firmen in Stardust. Schon 1352 NGZ gegründet, befand sie sich seitdem in Familienbesitz; die Tatsache, dass Kraton Furtok als Admiral den Posten des Stabschefs der militärischen Gesamtflotte bekleidete, machte sich gewiss nicht negativ für die Company bemerkbar.
    Die Werften hatten sich seit jeher zwei Schwerpunkten verschrieben. Zum einen dem Handel und Transport von Gütern – zum anderen der Planung und Entwicklung von neuen Raumschiffstypen unter militärischen Aspekten.
    »Die Furtoks«, sagte Huslik in dem Tonfall, den er für alles rund um Administrator Whistler reserviert hatte. »Dass sie in der Nähe sind, kann nur eins bedeuten: Sie haben die Anlagen, die du dort vermutest, schon vor Jahren entdeckt und eine Werft in die Nähe gesetzt, um die Hinterlassenschaften heimlich untersuchen zu können. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit kochen sie dort mal wieder ihr eigenes Süppchen.«
    »Das wäre zumindest eine Möglichkeit!« Natürlich war Vorremar selbst ebenfalls davon überzeugt, aber es galt, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. »Für die übrigens

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