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er sämtliche öffentlichen Medien nach Meldungen, die im Zusammenhang mit dem Sperrgebiet auf dem Aveda-Mond standen. Doch das war nicht genug, denn es half dem alten Freund höchstens indirekt, und aufgefallen war ihm ohnehin nichts. Das Sperrgebiet als solches wurde nach wie vor totgeschwiegen.
Wann immer sich die Gelegenheit ergab, stellte er Fragen. Doch niemand schien etwas über das Sperrgebiet zu wissen – oder darüber reden zu wollen. Genau wie die Explosion kein wichtiges Thema zu sein schien.
Huslik gewann den Eindruck, eigentlich wundere sich niemand darüber, was im Sperrgebiet vorging. Jedermann vertraute offensichtlich dem Militär. Was zunächst auch vernünftig klang. Huslik hatte es zunächst nicht anders gesehen; ihm war Vorremars Misstrauen übertrieben vorgekommen.
Mit dem Verschwinden des Siganesen hatte sich die Situation grundlegend geändert. Alles sprach dafür, dass eben doch etwas nicht stimmte.
Sein alter Freund war davon überzeugt gewesen, dass alles mit der Furtok Interstellar Company zusammenhing, deren Hauptwerft nahe beim Gebiet der Explosion lag. Auch Huslik glaubte diesbezüglich nicht mehr an einen Zufall.
Während der Astro-Archäologe eine letzte Runde im Antigravbad schwamm und dazu den Sylphidischen Klängen des Wasserorchesters lauschte, fällte er endgültig eine Entscheidung.
Es genügte nicht mehr, dezente Nachforschungen anzustellen! Er hatte viel zu lange gezögert und Vorremar damit womöglich in große Gefahr gebracht. Was, wenn der alte Freund längst – er stockte bei diesem Gedanken und kam aus dem Schwimmrhythmus – tot war?
Der Gedanke erschreckte Huslik bis ins Mark, und er fror trotz der Wärme des schwerelos treibenden Wassers. Eine entsetzliche Vorstellung. Was vermochte er auszurichten? Welche Behörden konnte er einschalten? Wem konnte er vertrauen, falls sie wirklich einer Verschwörung auf die Spur gekommen waren, in die die Familie Furtok verwickelt war?
Die Company verfügte über große wirtschaftliche Macht; und mit Admiral Kraton Furtok war zudem der ranghöchste Militäroffizier involviert! Was wiederum eine äußerst nahe liegende Erklärung dafür wäre, dass das Sperrgebiet von offiziellen militärischen Einheiten abgeriegelt wurde. Familiäre Seilschaften ...
All das war eine Nummer zu groß für Huslik. Schließlich galt seine Leidenschaft der Astro-Archäologie. Er liebte es, allein in verborgenen Winkeln Far Aways und auf verlassenen Planeten alte Hinterlassenschaften zu erforschen und kryptische Hinweise zu entschlüsseln. Das war weniger abenteuerlich, als man es aus Abenteuerholos kannte, aber selbst wenn sein Leben dem filmischen Vorbild gefolgt wäre ... selbst dann wäre er lichtjahreweit von einem Spion entfernt, der Regierungsverschwörungen aufdeckte.
Dies war nicht seine Welt! Und doch blieb ihm keine andere Wahl, als selbst aktiv zu werden. Vorremar vertraute ihm und war auf ihn angewiesen. Möglicherweise stellte Huslik die einzige Chance seines alten Freundes dar, jemals wieder einen Fuß in die Freiheit zu setzen.
Er schwamm zum Rand des Antigravbeckens und stieg durch den reinigenden Schauer aus farbigen Wassertröpfchen in den Traktorstrahl, der ihn nach draußen hob. Sofort setzte ein warmer Luftstrom ein, der Husliks nackten Körper trocknete.
»Du verlässt uns?«, fragte der robotische Dirigent des Wasserorchesters, und die Sylphidischen Klänge verstummten.
Der Astro-Archäologe schlüpfte in seine bereitliegenden Kleider. »Ich benötige einen Gleiter.«
»Ich melde es weiter.« Auf Augenhöhe der konischen Schädelsektion des Roboters leuchteten zwei Dioden. Der Taktstock surrte in die Aussparung am Arm zurück. »Wohin geht die Fahrt? Wenn du es wünschst, können die Kosten auf dein Zimmer gebucht werden. BARDIOC, richtig?«
Als ob du das nicht genau wüsstest, Blechkopf, dachte Huslik. Dennoch bestätigte er und nannte anschließend das Ziel seines Ausflugs. »Das Hauptgebäude der Furtok Interstellar Company.«
*
Die Vorderfront des Gebäudekomplexes verbarg sich hinter einem gewaltigen holografischen Panorama, in dem verschiedene bewegte Szenarien miteinander verschmolzen.
Das Hauptmotiv bildeten die Zwillinge Jason und Rhys Furtok, die dem Besucher der Furtok Interstellar Company aufmunternd entgegenlächelten – und aufgrund der schieren Größe der Holo-Gesichter auch jedem anderen, der sich bis auf einige Hundert Meter näherte.
Zu Husliks Erleichterung spielte sich alles wenigstens
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