PR 2541
aufsuchen müsstest. »Dein Rechnervolumen kann sicher an anderer Stelle gewinnbringender eingesetzt werden.«
»Du kannst jederzeit über das Terminal um Hilfe bitten«, betonte das Hologramm, lächelte verführerisch und löste sich auf. Für Sekunden lag noch die Ahnung zweier scheinbar tiefgründiger Augen in der Luft, dann verpuffte auch diese.
Der Kunstlederbezug des Sessels fühlte sich kühl an, erwärmte sich jedoch schnell. Wahrscheinlich waren Heizelemente eingearbeitet. Oh ja, die Furtok Company tat wirklich alles zum Wohl ihres Bildes in der Öffentlichkeit. Wenn Huslik nicht den dringenden Verdacht gehegt hätte, dass dazu auch die Entführung seines Freundes gehörte, wäre er wohl tatsächlich positiv beeindruckt gewesen.
Nach Druck auf eine Sensortaste schob sich aus der rechten Lehne ein Eingabepult, auf dessen Berührungsmonitor Huslik den Punkt Aktuelle Forschungen anwählte. Natürlich würden ihm keine internen Ergebnisse angezeigt werden, aber dafür interessierte er sich auch nicht.
Zunächst galt es, den Schein zu wahren. Also las er über die neuesten Projekte, die in höchsten Tönen angepriesen wurden; Naniten-Roboter, die in den Blutkreislauf eingeschleust werden konnten und eine effektivere Sauerstoffversorgung der Zellen garantierten.
Angeblich diente dies rein medizinischen Zwecken und wurde als karikatives Projekt der Company gepriesen; tatsächlich handelte es sich dabei wahrscheinlich um ein militärisches Forschungsprojekt, das die Leistungsfähigkeit von Soldaten in Extremsituationen steigern sollte.
Ihm fielen auf Anhieb ein Dutzend militärische Anwendungsmöglichkeiten ein, und die Furtok Company war bekannt dafür, militärische Forschungsaufträge zu bearbeiten.
Das unauffällige Einschleusen der Naniten in Feindesland erschien Husliks Phantasie dabei noch als harmloseste Verwendung. Hätte Vorremar nur ein ähnlich raffiniertes Mittel genutzt, um das Sperrgebiet zu erforschen. Wenn er zurückdachte, konnte er seinen alten Freund nur für seine Unvorsichtigkeit schelten – und sich selbst dafür, Vorremar nicht von seinem unbedachten Eindringen abgehalten zu haben.
Womit er wieder beim eigentlichen Thema war, das ihn an diesen Ort geführt hatte. Es wurde Zeit, den nächsten Schritt zu tun.
Sein Herzschlag beschleunigte sich. Zwar verfolgte er einen genauen Plan, aber er wunderte sich über seine eigene Tollkühnheit. Es gab tausend Unwägbarkeiten.
»Egal«, flüsterte er, um sich selbst Mut zu machen. Er wählte sich in einen anderen Menüpunkt und startete eine Suchmaske.
Wie erwartet, führte die Anfrage Explosion zu keinem Ergebnis. Die Company hatte keine Verlautbarung an die Medien weitergegeben.
Als er militärisches Sperrgebiet eingab, baute sich das Hologramm der lächelnden, makellosen Terranerin wieder auf. Es sah ganz danach aus, als würde die Company ihre Gäste gut überwachen. Was wiederum nicht notgedrungen gegen sie sprach. Und wovon Huslik nicht im Geringsten überrascht war.
»Wenn du mehr über diese Themenfelder erfahren willst, wende dich bitte an einen Mitarbeiter am Empfangstresen«, säuselte die wohlmodulierte Stimme.
Wunderbar. Das war genau die Reaktion, auf die Huslik abgezielt hatte. Allerdings war es schneller gegangen, als er zu hoffen gewagt hatte. Nun würde es nicht so aussehen, als habe er es auf einen persönlichen Kontakt angelegt.
»Was bedeutet das?« Er musste seiner Stimme nicht einmal einen zittrigen Klang geben, um einen unsicheren Eindruck zu erwecken. Er war tatsächlich nervös, wenn auch aus ganz anderen Gründen, als die Überwachungsautomatik argwöhnen mochte.
Die künstliche Dame lächelte so hold wie immer. »Im Informationsnetz für Fachbesucher und Medienvertreter werden nur Themen behandelt, die die Company direkt betreffen. Darüber hinausgehende Informationen über das Umfeld werden ausgespart. Dazu zählen auch Gerüchte und unbestätigte Informationen.«
»Gerüchte? Wovon redest du?«
»Darüber wird dir das Personal Auskunft geben. Bist du ein Vertreter der Medien oder arbeitest du für eine konkurrierende Firma?«
»Ich wüsste nicht, wen dies etwas angeht«, gab sich Huslik künstlich erregt. Er hatte sich diese Szenerie im Vorfeld genau zurechtgelegt, aber nun, da er mittendrin steckte, fühlte er sich, als wachse ihm alles sofort über den Kopf. »Außerdem habe ich dir bereits mitgeteilt, dass ich Astro-Archäologe bin.«
Und kein Spion, auch wenn ich mich als solcher versuche.
Er
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