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PR 2541

PR 2541

Titel: PR 2541 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geheimprojekt Stardust
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Energiemengen mussten das All vor dem Stardust-System in eine wahre Hölle verwandeln.
    Zwei Kegelstumpfraumer blieben als Wracks zurück, deren Energiesignaturen binnen Sekunden erloschen. Nun stürzten tote Materiebrocken durch das All, weniger als ein winziger Asteroidenschwarm, auf und in denen jedes Leben erloschen war.
    Die geflohene Flotte der Fremden fiel nicht an einem gemeinsamen Sammelpunkt zurück in den Normalraum. Keines der Schiffe verfolgte einen erkennbar sinnvollen Kurs. Jedes einzelne taumelte auf einer irrsinnigen Bahn durchs All.
    Lexa fragte sich, was dort wohl los sein mochte ...
    ... als er eine mögliche Antwort auf eine gänzlich unerwartete Weise erhielt.
    Seine ohnehin mörderische Migräne steigerte sich schier ins Unermessliche. Jede Zelle seines Hirns schien geradezu zu schmelzen. Seine Schultern sanken herab, er sackte in sich zusammen, schloss die Augen, presste die Hände gegen die Schläfen. Die Lippen zitterten, er spürte, wie etwas Speichel aus dem Mundwinkel rann. Von irgendwo aus der Zentrale hörte er einen Schrei.
    Ob es den Kommandanten und Piloten der Kegelstumpfraumer genauso erging? Hing alles mit der diffusen energetischen Erscheinung zusammen? War sie es, die auf ihre Art jeglichen Widerstand im Keim erstickte? Handelte es sich dabei sogar um eine gezielt eingesetzte Waffe der Frequenz-Monarchie?
    Immer wieder neue Fragen, dachte Lexa. Er zwang sich, die Augen zu öffnen. Dem bereitstehenden Medoroboter befahl er, ihm eine weitere Dosis des Medikaments zu injizieren; vielleicht würde es wenigstens für etwas Linderung sorgen.
    Von dem Roboter forderte er eine Statusmeldung über den Zustand der Besatzung.
    In der Kopfsektion der Maschine blinkten einige Dioden. »Es gehen dauerhaft weitere Daten ein. Ich nehme eine aktuelle Auswertung vor.« Nach einer kaum merklichen Pause ergänzte sie: »Dich hat es mit am schlimmsten erwischt. Die meisten Besatzungsmitglieder leiden lediglich unter zwar starken, aber erträglichen Kopfschmerzen. Migräne und Erbrechen kommen zu dreißig Prozent ...«
    »Schon gut«, unterbrach Lexa die Litanei. Für Details blieb keine Zeit. Das Wichtigste hatte er erfahren – die Mannschaft würde einsatzbereit bleiben, selbst wenn er ausfallen sollte.
    Wenn es jedem so ergangen wäre wie ihm, hätte das anders ausgesehen. Das Bild der durchs Weltall taumelnden Kegelstumpfraumer ging ihm nicht aus demSinn.
    »Weißt du etwas über die Ursache der Symptome?«, fragte er.
    »Unbekannt. Aufgrund der zeitlichen Übereinstimmung liegt ein Zusammenhang mit den angemessenen Spitzenwerten im UHF-Bereich nahe. Notfalls empfehle ich aus medizinischer Sicht einen Sprung in sichere Entfernung.«
    Also weiter weg von der bedrohten Heimat statt näher heran? Nur über meine Leiche.
    Als Lexa klar wurde, dass exakt dies allzu leicht geschehen könnte, milderte er sein Pauschalurteil ab. Sein eigenes Leben hätte er im Notfall bedenkenlos geopfert, aber es zeigten sich nach der Aussage des Medoroboters Auswirkungen auf fast jeden an Bord.
    Konnte Lexa unter diesen Umständen überhaupt verantworten, sich dem Stardust-System weiter zu nähern? Oder stellte ein Rückzug die einzig sinnvolle Vorgehensweise dar?
    »Meldung!«
    Mumous Funkstimme explodierte förmlich in Lexas Kopf. Seine Zähne malmten unwillkürlich aufeinander. Die Positronik dämpfte automatisch die Lautstärke. Lexa wandte sich zu dem Orteroffizier um und erschrak.
    Aus Mumous rechtem Auge quoll über der Nasenwurzel ein Tropfen Blut, rann bis zu den Lippen und hinterließ eine dünne rote Spur. Der Augapfel schillerte ebenfalls ungewohnt rötlich.
    Lexa dachte an das, was der Medoroboter gesagt hatte: Dich hat es mit am schlimmsten erwischt. Offenbar galt das auch für den kleinwüchsigen Orteroffizier.
    Muggan Mouritz ließ sich dadurch allerdings ebenso wenig beirren wie Lexa. »Sämtlichen Kegelstumpfraumern ist die Flucht durch transitionsähnliche Fortbewegung gelungen. Sie sind in wenigen Lichtjahren Entfernung wiederaufgetaucht.«
    Dem Vizeadmiral entging nicht, mit welcher Verbissenheit Mumou zu funktionieren versuchte; das war es, was einen guten Offizier in einer solchen Notlage auszeichnete. Sobald dies alles vorüber war – wenn sie das je erleben sollten –, würde er sich daran erinnern.
    »Da ist noch etwas – eine weitere Ortung! Die UHF-Werte spielen verrückt.«
    Lexa streckte den Arm aus, um sich die Ergebnisse ebenfalls anzeigen zu lassen. Der Rand seines Gesichtsfelds

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