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PR 2620 – Fremde in der Harmonie

PR 2620 – Fremde in der Harmonie

Titel: PR 2620 – Fremde in der Harmonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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spricht.
    Mit derlei Zweifeln schien sich Jezzel nicht zu plagen. »Es herrscht Krieg, auch wenn wir noch nichts davon wissen. Und du hast die eigentliche Frage vermieden, die wir uns stellen müssen.«
    Ich wusste, worauf er hinauswollte. »Nämlich, warum die Unharmonischen Unterstützung finden. Und wieso es überhaupt möglich ist, dass Bürger des Reiches der Harmonie so handeln. Die Harmonisierung müsste es verhindern.«
    Bei diesen Worten glaubte ich, einen deutlicheren Flügelschlag zu spüren, quasi in meinem Augenwinkel, in einem Bereich der Realität, den nur ich einsehen konnte.
    »Die Feinde haben eine Schwachstelle erkannt und nutzen das gewissenlos aus«, gab sich Jezzel überzeugt. »Wenn wir uns dein Erlebnis anschauen, Uyari, kommen wir ...«
    Ein Signalton unterbrach ihn; jemand stand vor dem Eingang in das Büro und begehrte Einlass. Zu meiner Verblüffung öffnete der Hohe Harmoniewächter mit einem kurzen Klick auf einen Sensor in seiner Sessellehne.
    Ein Soldat trat ein; keiner der beiden, die ich zu Beginn meines Besuches gesehen hatte. Es handelte sich um eine Frau, und sie trug die Uniform und Abzeichen eines hochrangigen Militärs der privaten planetaren Schutzgruppe.
    Noch ehe sie etwas sagen konnte, fuhr Jezzel sie barsch an: »Ich wünschte unter keinen Umständen gestört zu werden! Es sei denn, es gibt Neuigkeiten in der Angelegenheit!«
    Sie wich nicht einen Millimeter zurück. »Die gibt es, Hoher Harmoniewächter.«
    Jezzel schwieg, offensichtlich verblüfft. Ich war gespannt, welche Neuigkeiten sich ergeben hatten, doch mein Vorgesetzter bat mich, den Raum zu verlassen; er werde mich in Kürze wieder zu sich rufen, ich solle mich nur wenige Minuten gedulden.
    Da erst erkannte ich meinen Irrtum – bei der Angelegenheit, von der er gesprochen hatte, handelte es sich offenbar nicht um die bevorstehende Invasion, den gemutmaßten Krieg oder die Tatsache, dass Harmonische Unharmonischen zur Flucht verhalfen ... also nicht um das Thema, das mein Leben von nun an bestimmen sollte.
    Aber was konnte in diesen Tagen so wichtig sein, dass Jezzel ihm einen noch höheren Stellenwert beimaß?
    Selbstverständlich folgte ich der Aufforderung und stand kurz darauf abwartend in einem Korridor, der ebenso kahl eingerichtet war wie das Büro des Hohen Harmoniewächters.
    Ein Dienstroboter schwebte herbei. Ich erkannte in ihm dieselbe Maschine, die mir zuvor den Sessel gebracht hatte. »Du genießt den Status eines bevorzugten Gastes«, sagte sie mit blecherner Stimme. »Wünschst du etwas zu trinken?«
    »Gern«, antwortete ich beiläufig.
    Der Roboter verschwand, ich blieb allein mit meinen Gedanken zurück. Und diese waren alles andere als klar und strukturiert.
     
    *
     
    Jezzel rief mich zu sich, noch ehe der Dienstroboter mir das Getränk brachte. Damit konnte ich leben, auch wenn meine Kehle durchaus einen Schluck hätte vertragen können.
    »Zurück zum Thema!« Was immer er mit der Soldatin gesprochen haben mochte, erwähnte er mit keinem Wort. »Wieso hat die Harmonisierung der Studenten und Schüler nicht verhindert, dass sie dem Jyresca zur Flucht verhalfen? Wie ist so etwas möglich? Genau das wirst du herausfinden. Ich stelle dir so viel militärische Unterstützung zur Verfügung, wie du benötigst.«
    »Ich gehe die Angelegenheit anders an«, lehnte ich ab. »Ich betreibe Nachforschungen in der Harmonieschule.«
    Jezzel winkte huldvoll seine Zustimmung. »Finanzielle Mittel stehen dir ebenfalls in ausreichendem Maße zur Verfügung.«
    »Ich benötige womöglich spezielles technisches Gerät.«
    »Es wird dir genehmigt werden.«
    Ich nahm es zur Kenntnis. Bislang hatte ich um jede noch so kleine Ressource zur Unterstützung meiner Arbeit kämpfen müssen. »Eine Frage noch«, bat ich schließlich. »Gibt es ähnliche Berichte von anderen Welten?«
    »Nicht, soweit mir bekannt ist. Aber das muss nichts bedeuten. Selbstverständlich würde es auch dort als Geheimsache eingestuft werden.« Er kicherte blubbernd. »Allerdings wäre ich der Erste, der davon erfährt. Es stellt sich nur die Frage, wann ich diese Informationen freigeben würde.«
    Ob es das war, was die Soldatin ihm vorhin mitgeteilt hatte? Ich hakte in dieser Hinsicht nicht weiter nach.
    »Also müssen wir noch etwas bedenken«, sagte ich stattdessen. »Warum ausgerechnet Klion? Wir befinden uns auf einer völlig unbedeutenden Randwelt.«
    »Ich kann dir nur die Antwort geben, die du selbst kennst«, behauptete

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