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PR 2623 – Die zweite Anomalie

PR 2623 – Die zweite Anomalie

Titel: PR 2623 – Die zweite Anomalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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zeigte, dass wieder mit ihm zu rechnen war.
    »Ich bin jetzt müde«, sagte er. »Ich muss schlafen. Wenn es mir besser geht, komme ich in die Zentrale.«
    »Selbstverständlich.« Blitzer betrachtete ihn besorgt, nickte dann und ging.
    Ausgezeichnet, dachte Saedelaere. Wenn es ihm gelungen war, den Androiden zu täuschen, würde es ihm auch bei allen anderen gelingen.
    Er legte sich auf das Bett, und das Firibirim kuschelte sich an ihn. Geistesabwesend streichelte er es. Wenn er doch nur mit dem Geschöpf kommunizieren, herausfinden könnte, was es wirklich mit ihm auf sich hatte. Aber das war ihm nicht möglich.
    Bis jetzt nicht, dachte er, weil ich nicht die körperliche und geistige Kraft hatte, es auch nur zu versuchen. Aber vielleicht fällt mir ja jetzt etwas ein ...
    Er versuchte zu schlafen. Was hatte der Peaner gesagt? Wann würden seine Erinnerungen endgültig zurückkehren? Denk an das, was dir am wichtigsten ist, sobald du dazu bereit bist.
    War er schon bereit, oder war es noch zu früh? Und was war ihm am wichtigsten? Wie hatte der Peaner es gemeint? Allgemein – oder jetzt, in diesem Augenblick?
    Vielleicht sollte ihm das Firibirim am wichtigsten sein ...
    Der Schlaf wollte einfach nicht kommen, und Saedelaere wälzte sich von einer Seite auf die andere. Vielleicht hatte er sich in den Peanern völlig geirrt, und sie waren nichts anderes als Scharlatane, die ihm Unsinn erzählt hatten. Aber er hatte den Eindruck, dass sie zumindest seine Gedanken angeregt, beschleunigt hatten. Er hatte nun Assoziationen, auf die er vorher einfach nicht gekommen war.
    Irgendwann schlief er doch ein, aber er hatte nicht herausgefunden, was ihm am wichtigsten war, und sein Schlaf war lang, traumlos und erholsam.

4.
     
    Als Alaska Saedelaere nach einer Zeitspanne, die ihm wie eine halbe Ewigkeit vorkam, die Zentrale der SHEYAR betrat, fiel ihm zuerst ein Kalender-Holo auf, das das genaue Datum anzeigte: 3AA-FFA-C13A Adoc-Lian.
    Dann richtete er den Blick auf Carmydea Yukk. Er konnte einfach nicht anders. Die silberhaarige Enkelin der Herzogin Yukk, die er aus der ersten Anomalie gerettet hatte, zog die Blicke männlicher Humanoider wie magisch an, und sie wusste von ihrer Wirkung auf das andere Geschlecht.
    Trotz ihrer völlig anderen Erscheinung musste Saedelaere sie immer wieder mit Frau Samburi Yura vergleichen, und das war eigentlich das höchste Lob, das er einem weiblichen Wesen machen konnte.
    Wie leicht sie die Geretteten von Crepoin in den Bann geschlagen hat, dachte er. Sie hat eine Rede gehalten und tausend neue Rekruten für die Rebellion der Harmonielosen gewonnen.
    Ihm wurde klar, dass er Carmydea Yukk bislang fürchterlich unterschätzt hatte, und er konnte nur hoffen, dass dieser Fehler keine schwerwiegenden Folgen haben würde.
    Sie bemerkte, dass er die Zentrale betreten hatte, erhob sich aus ihrem Sessel und kam zu ihm.
    »Alaska«, sagte sie, und trotz ihrer Maske verlieh ihr Lächeln dem riesigen Raum noch mehr Glanz. »Geht es dir besser? Treffen die Legenden zu? Haben die Peaner dich geheilt?«
    »Besser? Ja, aber ich bin leider noch nicht wiederhergestellt«, beantwortete er ihre Fragen der Reihe nach. »Dein Geheimdienst hat gute Arbeit geleistet, die Legenden haben einen wahren Kern. Ich halte die Peaner für Suggestoren, die die Gehirne anderer Wesen beeinflussen können. Geheilt haben sie mich bisher nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Hast du Folie und einen Stift für mich?«
    Die Frage traf die Rebellenführerin völlig unvorbereitet. »Eine Folie?«
    »Oder ein Aufzeichnungsgerät, das einfacher zu bedienen ist als der Speicher meines SERUNS? Ich möchte meine Gedanken darauf festhalten, damit ich auf sie zurückgreifen kann, falls sie mir wieder entgleiten.«
    Er musste sich zwingen, ein Lächeln zu unterdrücken. Gleichzeitig rief er sich zur Ordnung. Er hatte bemerkt, dass er auf den hochherrschaftlichen Tonfall der Enkelin der Herzogin Yukk eingegangen war, ihn nachgeahmt hatte. Er sprach auf einer Ebene mit ihr. Das war ein Fehler gewesen. Er musste weiterhin den Verwirrten spielen.
    »Ja, natürlich.« Der Blick, mit dem sie ihn musterte, sprach Bände. Eroin Blitzer hatte ihr versichert, dass sein Begleiter »Alraska« über Kenntnisse kosmischer Zusammenhänge verfügte. Dass, wenn überhaupt jemand imstande war, das Geheimnis der Anomalie zu enträtseln, die ihrer Großmutter solche Schande und Entehrung eingebracht hatte, er derjenige war.
    Nur deshalb hatte sie ihn

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