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PR 2630 – Im Zeichen der Aggression

PR 2630 – Im Zeichen der Aggression

Titel: PR 2630 – Im Zeichen der Aggression Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Aussage Glauben schenken sollte. Wenn sie stimmte, wäre dies ein weiteres Indiz dafür, dass Tokun sich auf dem Weg nach oben befand.
    Auf der anderen Seite war ein solcher Gedanke beunruhigend. Kaowen war einer der gefürchtetsten Xylthen überhaupt. Kein Dosanthi, der wusste, was Angst bedeutete, wollte etwas mit ihm zu tun haben. Dass der Protektor Gavangs Namen kannte, konnte nichts Gutes verheißen.
    Ebenfalls schlechte Nachrichten versprach die Aufforderung, sich bei Reparat Vetela zu melden. Der Xylthe hatte Tokun Gavang in den vergangenen Monaten immer wieder auf die Kauleiste gefühlt. Anstatt den Agal-Atimpal für seine militärischen Erfolge zu loben, hatte der Reparat nie gezögert, sein Misstrauen über Gavangs Fähigkeiten in harschen Worten darzulegen.
    Tokun suchte Vetela im Besprechungsraum auf, in dem sie sich immer trafen. Bereits als er hineintrat und Vetela sitzend vorfand, wusste er, dass diese Begegnung anders verlaufen würde als die vorhergehenden.
    Vetela wartete, bis sich Tokun auf einen Stuhl gezwängt hatte, bevor er sagte: »An einem Kommunikationsterminal in der NYCORMO wurde eine Nachricht aufgegeben, die mit einem geheimen Subtext versehen war. In diesem Subtext fanden sich genaue Informationen zu der Gavang-Methode. Als Adressat der Nachricht war eine blinde Adresse auf einer Kommunikationsphalanx angegeben. Es besteht kein Zweifel, dass die Informationen für den Verzweifelten Widerstand bestimmt waren!«
    Tokun Gavang achtete auf die innere Balance aus Angst und Aggression. Ein falsches Wort konnte Vetela zu einer Kurzschlussaktion bewegen. Tokun wusste nicht, wie er auf den Gedanken kam, dass dies das letzte Gespräch zwischen Vetela und ihm sein würde, aber er ließ sich nicht verscheuchen.
    »Du fragst dich sicher, weshalb wir von dieser Nachricht Kenntnis haben, Stratege. Ich war es, der den badakkischen Techniker angewiesen hat, alle Nachrichten aus der NYCORMO zwischenzuspeichern und sie durch mehrere Filterprogramme zu jagen, bevor sie effektiv verschickt werden.«
    »Ich gratuliere dir zu dieser Weitsicht, Reparat«, sagte Tokun langsam, während er gegen den aufsteigenden Zorn kämpfte. »Allerdings weiß ich noch nicht, weshalb du mich mit dieser Information belästigst. Ich bin für den Ablauf der Missionen zuständig, nicht für die innere oder äußere Sicherheit der Heimatflotte.«
    Vetela beugte sich blitzschnell vor. Die blaugrüne Ader an der Schläfe pulsierte intensiv. »Ich weiß genau, dass du hinter dieser Aktion steckst! Die Informationen über das neue Kampfdispositiv enthielten persönliche Einschätzungen des Erstellers der Nachricht. Einschätzungen, die nicht von einem normalen Dosanthi stammen können. Da kommt ...«
    »... jeder Xylthe an Bord der NYCORMO infrage, Absender dieser Nachricht zu sein«, unterbrach Tokun den Reparat. »Nicht wahr, Vetela?«
    »Du warst es!«
    Tokun Gavang veränderte seine Sitzposition. Er hasste die unnatürliche Form der xylthischen Stühle. Beim Disput mit Vetela fühlte er sich aber mit jeder Minute sicherer.
    »Deine Anschuldigung weist einen groben Denkfehler auf. Er lässt die künstliche Wand in sich zusammenfallen, als wäre sie aus Ferrokat-Moos.«
    Vetela lehnte sich zurück, verschränkte die kräftigen Arme. Er sagte nichts, aber in seinen Augen stand namenloser Zorn.
    »Ich habe keine Ahnung, ob es diese ominöse Nachricht tatsächlich gegeben hat oder nicht«, argumentierte Tokun. »Aber falls es sie gab, wäre dies der Beweis, dass du und der badakkische Techniker zwar schlau genug gewesen wärt, eine Filterfunktion in die Senderoutine der I-Terminals einzubauen – und gleichzeitig so dumm, die Benutzer der Terminals nicht an Ort und Stelle zu identifizieren. Wäre dies der Fall gewesen, hättest du den entsprechenden Beweis bereits vorgelegt und mich umgebracht, nicht wahr?«
    Vetelas Lippen zitterten. »Die Badakk hatten eine Spionsonde postiert. Sie hat in der fraglichen Zeit aber nichts aufgezeichnet. Der Badakk vermutete, dass ein Störsender im Einsatz gewesen war.«
    Tokun betrachtete Vetelas Hände. Er zweifelte nicht, dass der Reparat den Badakk nach dieser Information kurzerhand getötet hatte.
    »Nun«, fasste der Dosanthi zusammen, »Fakt ist, dass sich deine Vorwürfe auch diesmal als unhaltbar erweisen. Gibt es noch irgendetwas, das du mir zu sagen hast, oder entlässt du mich wieder in meine Arbeit? Der Einsatz gegen die expandierenden Coesproe-Vigilanten wird die größte Herausforderung,

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