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PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

Titel: PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Getroffene gab einen trillernden Schrei und ein langes, zischendes Fauchen von sich und knickte in den Beinen ein.
    Rings um das flüchtende Wesen schlugen Steine in die Felswand und zerplatzten zu kleinen Stücken. Obwohl das Wesen fast das obere Ende des Simses erreicht hatte, wurde es mehrere Male getroffen. Routh sah, als es näher gekommen war, dass es zierlicher gebaut war als die drei anderen.
    Der Steinhagel ließ nicht nach, obwohl sich der getroffene Cocculare am Boden wälzte und zwei der Riesentausendfüßler in Aufregung gerieten. Sie zogen schnalzend die Zungen zurück und zerrten die Tentakelschwänze aus dem Boden.
    Aus der Deckung heraus schoss Routh ein zweites Mal und war selbst verwundert, dass er offensichtlich sein anvisiertes Ziel zuverlässig getroffen hatte. Auch der zweite Getroffene litt an Fehlwahrnehmungen und empfand starke Schmerzen. Routh verzichtete darauf, seinen beiden Opfern eine zweite oder dritte dieser winzigen Nadeln in den Körper zu jagen; sein Ziehvater beziehungsweise dessen Junker-Hausmaior hatte vor dem Tod durch Reizüberflutung gewarnt.
    »Schließlich haben die drei Krebsgestalten nicht mich angegriffen!«, stellte er grimmig fest und schoss zum dritten Mal, als der Grund seines Eingreifens die Felsplatte erreicht hatte und sich in Rouths Nähe hinter die Steinbarriere kauerte.
    »Niemals richtig gelernt«, murmelte er zufrieden und selbstbewusst. »Und trotzdem ist jeder Schuss ein Treffer! Vielleicht überlebe ich diese Vae-Bazent-Fernreise!«
    Auch der dritte Cocculare wälzte sich schreiend auf dem Geröll. Die Tausendfüßler zerrten an den Geschirren, die Karren schwankten. Der erste, den Routh getroffen hatte, schleppte sich in die Richtung auf eines der Gespanne. Alle Extremitäten zuckten, der Wasservorrat schien sich schlagartig entleert zu haben, denn der Wüstenbewohner zog eine breite nasse Spur hinter sich her.
    Die Feuchtigkeit versickerte augenblicklich im Boden und verdunstete in der Hitze, und die Oberfläche färbte sich wieder gelblich und grau.
    Routh stützte sich auf die raue Steinbrüstung, starrte hinunter und sagte sich, dass er die Waffe richtig angewendet hatte und nicht befürchten musste, dass ihn die drei Riesenkrebse noch einmal belästigen würden. Er wandte sich dem vierten Wesen zu, das er als Opfer bezeichnete.
    Der Riesenkrebs, fast so groß wie er selbst, kauerte hinter dem Steinwall. Aus der Nähe erkannte Routh zweierlei: Einige Merkmale des Körpers entsprachen wirklich dem Bild, das sich Routh von terranischen Krabben oder Krebsen vergegenwärtigte, andere gehörten zu der exotischen Version des Planeten, auf den es ihn verschlagen hatte.
    Puc, noch unsichtbar, ließ sich vernehmen. Was hast du erwartet? Eine Auswahl von spiegelbildlich gleichen Spezimen wie von Terra? Du bewegst dich in der Welt der Sayporaner!
    Routh hielt die linke Hand dicht am Körper und schob sie halb hinter den Rücken. Als er sie drehen wollte und Puc. Aktiv! dachte, vermochte er die Hand nicht zu kippen. Er erschrak; er hatte das Gefühl, sein Herzschlag setze aus. Schlagartig fielen ihm die Erlebnisse der vergangenen Nacht ein. Die Furcht, verrückt zu werden, beherrschte sekundenlang sein gesamtes Denken. Er blickte in die großen Augen des Krebswesens, dessen Augenstiele starr wie Äste waren. Die Augen waren auf ihn gerichtet und schienen ihn zu mustern, vielleicht in schweigender Dankbarkeit. Dieses Geschöpf schien anders zu sein als seine drei Verfolger.
    Der erste Getroffene hatte den Karren erreicht, der ihm am nächsten stand. Mit viel Mühe und lautem Brummen benutzte der Krebs die dicken Holzspeichen eines Rades als Einsteighilfe und setzte sich in den Karren. Die beiden anderen schleppten sich zu ihren Holzkarren und halfen einander, schwankend, zuckend und jammernd. Der Krebs packte die Zügel, die um einen Pfosten gewickelt waren, riss daran, und der lange Wurm setzte sich mit seinen unzähligen Beinen in Bewegung und zog den Karren in zunehmender Geschwindigkeit in die flache Wüstenlandschaft hinaus.
    Routh versuchte ein zweites Mal, die Hand zu drehen. Die Muskeln zitterten bis zum Ellbogen. Er nahm die Rechte zu Hilfe und drehte die Hand.
    Endlich!
    Das Implantmemo saß, das Glas in den Fingern, vor dem Bartresen. Übersetzung! , dachte Routh und deutete auf das fremde Wesen.
    »Wer bist du, und warum haben sie dich angegriffen?«, fragte er laut und vernahm in seinem Verstand die Übersetzung Pucs. Der Translator arbeitete

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