Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

Titel: PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
schneller und geschickter als die Vae-Vaj, auf den Karren. Routh folgte ihm und zielte unverändert mit der Waffe auf den Kopf. Er hoffte, nicht den Beweis antreten zu müssen, dass der Reizfluter unbeschädigt geblieben war. Er kletterte ebenfalls hinauf, schwenkte die Fackel über dem Kopf und rammte Pahklad die Mündung der Waffe in die Flanke.
    »Wie jeder in Copürn-Khlat kennst auch du den Weg zum Regularium. Keine Ausflüchte!«
    »Niemand wagt sich zum Regularium«, widersprach Pahklad.
    Taomae wickelte die Zügel vom Haltegriff und sah abwartend von Routh zu Pahklad. Die anderen Coccularen waren Schritt um Schritt näher gekommen.
    Routh wusste, dass er gegen die Übermacht niemals gewinnen konnte, hob den Reizfluter und zielte kurz, dann schoss er auf den Nächststehenden. Die Waffe knackte laut, ruckte und jagte eine Nadel in den Körper des Riesenkrebses. Die Coccularen prallten zurück.
    »Du wirst uns dorthin führen. Nimm die Zügel. Oder erinnerst du dich nicht mehr an deine Schmerzen?«
    Routh entsann sich nicht, Puc aufgerufen zu haben. Trotzdem verstand er jedes Wort der Übersetzungen. Widerwillig nahm Pahklad die Enden der Zügel von Taomae entgegen und starrte Routh an.
    »Treib die Zugtiere an! Zum Regularium, schnell!«, schrie Routh und bedrohte mit dem Reizfluter abwechselnd die Stadtbewohner und seinen Gefangenen. Pahklad riss an den Zügeln, der Tausendfüßler setzte sich langsam in Bewegung.
    Taomae fand auf dem Boden des Karrens eine Peitsche, rollte die dicke Schnur vom Stab und klatschte sie nach drei ungeschickten Versuchen auf die Rückenpolster des Wurms, dessen Beine sich während der folgenden Atemzüge schneller zu bewegen begannen. Routh blieb wachsam, zielte mit der Waffe nach hinten und auf Pahklad und merkte, dass das Gefährt schneller wurde und sich mit jedem Atemzug mehr vom Rand des Bewahrtrichters entfernte. Ein langer Blick zeigte, dass Pahklad den Karren tatsächlich auf die Straße lenkte, die schwach zu erkennen war. Aus der Fackelflamme stob ein Funkenschauer und blendete Routh für einen Moment.
    »Versuch nicht, uns an einen falschen Ort zu bringen!«, rief Routh. Er war nur ganz kurze Zeit abgelenkt gewesen und hatte nicht gesehen, dass die Stadtbewohner sich aus ihrer Starre gelöst hatten und dem Karren hinterherrannten.
    Einige schleuderten Steine. Wurfhölzer und Knüppel schwirrten durch das Halbdunkel, wüstes Geschrei begleitete die Flucht der Gefangenen. Zuerst hatte sich Routh hinter das Flechtwerk des Karrens geduckt. Jetzt stand er auf, zielte und schoss auf die Verfolger. Ein Schleuderstein traf ihn an der Brust, ein scharfkantiger Brocken prellte gegen sein linkes Handgelenk, einige Wurfhölzer schlugen klappernd gegen die Seitenwände. Der plötzliche scharfe Schmerz ließ Routh schwindeln.
    Die Spiegelin schrie auf; Routh wirbelte herum, sah, dass sie taumelte und dass einige Knüppel in den Wagenkorb einschlugen. Mit einer Hand hielt sich Routh am Rand des Korbes fest und ließ Fackel und Waffe fallen, mit der anderen griff er nach Taomae und fing sie auf. Er verhinderte, dass sie auf dem Wagenboden zusammenbrach.
    Pahklad drehte sich um und starrte Routh an, der die Vae-Vaj langsam auf das Sitzbrett und halb zu Boden sinken ließ.
    Shamsur Routh hob die Fackel auf, bevor sie den Karren in Brand setzen konnte, fand die Waffe und sagte laut, im nachlassenden Steinhagel: »Fahr weiter! In kurzer Zeit sehen und hören wir wieder die Sonne. Wie weit ist es bis zum Regularium?«
    »Vielleicht bis zum Abend. Dann sind wir am Rand der Oase«, antwortete Pahklad widerwillig und schwang die Peitsche. Ein Windstoß wehte Sand auf; noch war es ein kühler Morgenwind. »Dann sind auch die Gluor erschöpft.«
    »Sorg dafür, dass wir unbeschädigt zur Oase kommen. Dann sehen wir weiter.«
    Eine halbe Stunde holperte und polterte der Karren auf dem ausgefahrenen Pfad und folgte dessen Windungen, die zuerst durch Felder und Pflanzungen geführt hatten und seitdem durch die Sandlandschaft führte.
    Unter den Füßen des Wurms und den Felgen des Karrens wirbelten Staub und Sand auf und wurden von einzelnen Böen zur Seite gerissen.
    Routh krempelte den linken Mantelärmel bis zum Ellbogen hoch und betrachtete blinzelnd, die Augen voll Staub, die Innenseite seines Unterarms. Zwei der entzündeten Einstiche schienen gut zu heilen, aber zwei Stellen waren entzündet. Und der Steinbrocken hatte eine große, blutunterlaufene Stelle hinterlassen. Jede Bewegung des

Weitere Kostenlose Bücher