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PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

Titel: PR 2649 – Die Baumeister der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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versuchen, uns den Weg abzuschneiden. Er führt zu einem neuen Teil des Fragments ...«
    »Wie bitte?«
    »Die einzelnen Teile der BASIS finden allmählich wieder zueinander. Während du ... schliefst, konnten wir mehrmals eine Vereinigung beobachten.«
    »Beschreib sie mir!«, bitte ich, zwischen Ärger und Neugierde schwankend. Was habe ich während der Zeit meines Erholungsschlafs versäumt? – Der Gedanke, in einem wachsenden Raumschiff zu stecken, das uns mehr Platz bietet und sich womöglich eines Tages wieder unseren Befehlen unterordnet, hat etwas ungeheuer Reizvolles an sich. Und es macht Hoffnung.
    »Periphere Elemente unseres Fragments werden durch Prallfelder abgeriegelt. Du erinnerst dich: Manche Räume wurden einfach in der Mitte durchgeschnitten, als es zur Fragmentierung kam. Man kann, wenn man sie betritt, nach draußen blicken. In den Weltraum.« Trasur Sargons Stimme bekommt einen sehnsüchtig klingenden Unterton. »Ich war anwesend, als sich ein anderes Element der BASIS an unseren Teil annäherte. Mit ihm verschmolz. Auf eine Weise, die ich niemals zuvor gesehen habe. Es wirkte, als würden beide Seiten voneinander angezogen werden. Als würden sie einander liebevoll umarmen ...«
    »Wie poetisch!«
    »Spotte du nur! Hättest du es gesehen, wüsstest du, was und wie ich es meine.«
    »Was ist nach der Vereinigung geschehen?«
    »Das Prallfeld erlosch. Es kam zu irritierenden Phänomenen in der unmittelbaren Umgebung. Zu Störungen. Energetischen Überladungen. Fluten heißflüssiger Substanz strömten von beiden Seiten kommend gegeneinander wie zwei gegenläufige Flutwellen, die aufeinandertrafen und im Augenblick der Berührung miteinander verschmolzen. – Mehr konnte und wollte ich nicht sehen, denn die Substanz drohte nach mir zu greifen. Ich floh. Und als ich am nächsten Tag zurückkehrte, waren die peripheren Räumlichkeiten beider BASIS-Fragmente passgenau miteinander verbunden.« Er schweigt für einige Sekunden. »Wir sind eben auf dem Weg in eines dieser neuen Elemente.«
    »Ich sehe nichts, was sich geändert hätte.«
    »Alles ist in stetigem Fluss. Was heute ein Gang ist, mag morgen ein Treppenlauf sein, der mal hinauf- und gleich darauf wieder hinunterführt. Das Schiff scheint sich selbst neu zu definieren und sich noch nicht sicher zu sein, was es werden will.«
    »Du redest so, als hätte die BASIS ein Eigenleben entwickelt.«
    »Eine Theorie ist so gut wie die andere.« Trasur Sargon zuckt die Achseln. Abrupt wechselt er das Thema. »Mag sein, dass wir schon in der nächsten halben Stunde Feindberührung haben. Überleg dir, was zu tun ist.«
    »Mach ich. – Gib mir Informationen, welche Mittel zur Verfügung stehen.«
    »Ich verlange nicht, dass du meinen Kampf führst, Tino. Ich weiß die Gruppe zu verteidigen. Es geht um ...«
    »... um die fünfte Kolonne, ich weiß. Um den Mann, der lautlos von hinten kommt und den Gegnern die Kehle durchschneidet, still und leise.«
    »So ist es.«
    Ich sehe dem Berufssoldaten an, wie schwer es ihm fällt, über seinen Schatten zu springen. Er hat stark ausgeprägte ethische Vorstellungen. Ich frage mich, wie er so lange hat überleben können.
     
    *
     
    Xylthen, Badakk und dazu Kampfroboter. Winzige Wesen, die wie flauschige Maskottchen wirken, die Kinder gerne mit sich ins Bett nehmen. Dazu eine Gruppe von Geschöpfen, die unförmigen Fleischklumpen mit mehreren beulenartigen Auswüchsen ähneln. Ich sehe einen einzigen Dosanthi. Er hält sich im Hintergrund der Gruppe.
    Ein Schuss, dann noch einer. Irgendwo fällt etwas in sich zusammen. Trasur befiehlt uns den Rückzug. Hin zum Eingang der Halle, die wir eben erst betreten haben.
    Ich winke ihm und gebe die verabredeten Zeichen. Er nickt, hebt seine Waffe, Marke Eigenbau, und gibt kurze Feuerstöße im Desintegratormodus ab. Ein Regal kippt um, staubige Masse ergießt sich über den Boden und vermengt sich mit dunkler, traniger Flüssigkeit. Ein zweiter Schuss geht an meiner Rechten vorbei. Er gilt einem Badakk-Roboter, der, bereits beschädigt und im Torkelflug unterwegs, endgültig abschmiert. Ich bekomme die Ablenkung, die ich benötige, um mich entlang einer Reihe aufeinandergestapelter Kisten in den Rücken der Angreifer zu schmuggeln.
    Ich weiß: Wenn unsere Gegner besser ausgerüstet sind als wir, sieht es schlecht aus. Doch nach mehreren Wochen Flucht und erbittert geführten Auseinandersetzungen gibt es keinerlei technische oder materielle Vorteile für die eine oder die

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