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PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

Titel: PR 2649 – Die Baumeister der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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geleistet, Reparat.«
    »Was möchtest du damit andeuten?«
    Haogarth straffte seinen Körper. Die Blicke aus dunklen Augen, stechend und angsterregend, bewirkten, dass sich Korech Zadur ein wenig zurücknahm. Dennoch fand er irgendwie den Mut, weiterzureden. »Wir sollten einen Waffenstillstandspakt überlegen ...«
    »Was sagst du da?«
    »Unsere Feinde wurden von der Fragmentierung des Schiffs und den folgenden Geschehnissen ebenso überrumpelt wie wir. Wir kämpfen mit ihnen um Wasser und Lebensmittel, prügeln uns durch den Schiffsteil, reiben uns auf, töten einander. Und warum? Wir streiten um etwas, das weder ihnen noch uns gehört! Das sich auf eine unheimliche Art und Weise verändert, sodass selbst die Badakk hilf- und sprachlos wirken.«
    »Weißt du, was du da sagst, Dosanthi? Es grenzt an Hochverrat, und ich könnte dich augenblicklich dafür töten lassen.«
    »Das wirst du nicht tun. Ich bin deine beste Waffe, aber ich bin völlig erschöpft. Ich habe mich kaum noch unter Kontrolle. Ich möchte, dass diese Qual ein Ende nimmt und ich zu meiner Wand zurückkehren kann.«
    »Du schlägst allen Ernstes ein Bündnis mit den Terranern vor, um dein erbärmliches Leben zu retten? Du willst den Anweisungen QIN SHIS zuwiderhandeln?«
    »Was, wenn es eine Möglichkeit gäbe, diese Auseinandersetzung zu beenden, ohne dass wir unsere Befehle missachteten? Wenn wir einen auf Zeit beschränkten Pakt schlössen? – Wir stecken seit weit mehr als einem Monat in diesem metallenen Sarg. Wissen wir denn, ob unsere ursprünglichen Befehle noch Gültigkeit haben? Was, wenn sich angesichts der Veränderung der BASIS alle Voraussetzungen geändert haben? Was, wenn die Anweisungen nun gänzlich anders lauteten? – Du würdest QIN SHIS Wort missachten und damit dein eigenes Todesurteil besiegeln.«
    Haogarth betrachtete ihn nachdenklich. »Für einen Dosanthi kannst du erstaunlich pragmatisch denken und argumentieren.«
    Es fiel Korech Zadur unendlich schwer, dem Reparat Gedanken so zu vermitteln, dass dieser sie verstand. Xylthen waren so ganz anders als Dosanthi. »Niemand interessiert sich für die dosanthische Lebensweise. Wir sind bloß Werkzeuge, die im Auftrag QIN SHIS zu funktionieren haben.«
    »Das sind wir wohl alle.«
    »Aber es gibt solche, die Anweisungen geben, und solche, die sie empfangen. In welche Kategorie würdest du mich stecken?«
    Haogarth schwieg. Lange. »Ich werde über deinen Vorschlag nachdenken, Korech Zadur«, sagte er schließlich, ohne auf seine letzte Bemerkung einzugehen. »Solltest du Götter haben, an die du glaubst, bete zu ihnen. Denn sollte ich zu dem Schluss kommen, dass du mich zu einer Befehlsverweigerung überreden möchtest, wartet die Exekution auf dich.«
    »Ich verstehe.« Korech Zadur fuhr den gebeugten Hals ein wenig aus und deutete ein Nicken an, bevor er wieder in sich zusammensackte.
    Der Reparat verließ ihn. Er kehrte zu den anderen Xylthen zurück, um sich mit ihnen zu besprechen. Sie beredeten sein Schicksal.
    Sollten sie ihn doch exekutieren. Schmerz und Sehnsucht erreichten ein Ausmaß, das ihn kaum mehr vernünftig denken ließ.
    Die Aussicht auf endlose Dunkelheit hatte mit einem Mal etwas unendlich Tröstendes an sich.

7.
    Kaowen
     
    Er wollte sich an der flachen Nase kratzen – und fuhr zentimeterweit daran vorbei. Er berührte die Wange, ein Fleisch-Ding, das sich unter den empfindlichen Fingerkuppen wabbelig und weich anfühlte.
    Es mangelte ihm nach wie vor an Körperkoordination, auch wenn er bereits vor Stunden wieder erwacht war.
    »Um!«, befahl er, und das Info-Buch der Werft blätterte eine Seite weiter. So rasch wie möglich überflog er die neuen verfügbaren Informationen, begierig auf Neuigkeiten nach all der schrecklichen Zeit, die er in einer Stasis der Körperlosigkeit verbracht hatte.
    17 Tage waren seit seinem Tod vergangen! 17 Tage, in denen sich so viele Dinge ereignet hatten, mehr als jemals zuvor in seinem Leben. Die Ereignisse kumulierten. QIN SHI war kurz davor, eines seiner Teilziele zu erreichen. Störgeräusche, die vom Verzweifelten Widerstand, Perry Rhodan und dessen Mitstreitern verursacht worden waren, erschienen mit einem Mal unbedeutend und nichtig ...
    Oder?
    Er durfte unter keinen Umständen nochmals den Fehler begehen und den Terraner unterschätzen. Ein Wesen, das mit mehr als einer Superintelligenz zu tun gehabt hatte, ja das sogar als Zögling einer solchen galt, das mit Kosmokraten und Chaotarchen in Kontakt getreten

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