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PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

Titel: PR 2649 – Die Baumeister der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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weiterführenden, zielgerichteten Trainings bedurften.
    Die Belastungsprüfung nahm einige Minuten in Anspruch, und er tat gut daran, derweil an andere Dinge zu denken.
    Die Kristallkugeln ... sie dienten mehreren Zielen, wie er wusste. Sie bargen beachtliche Ansammlungen von Chanda-Kristallen aller Varianten und Güteklassen, von Ramol-0 bis Ramol-4.
    Über Jahre hinweg waren diese wertvollen Rohstoffe von der Werft aus per Transitadern aus dem Kollaron-Viibad eingesammelt worden. Die Minenarbeit hatte etliche tausend Wesen das Leben gekostet; doch der Wert der in den Kristallkugeln gelagerten Güter rechtfertigte beinahe jedes Opfer.
    Da es eine entsprechende Bearbeitung der Chanda-Kristalle hier im Ort des Wandels gab, ließen sich abgetrennte Splitter in vielfältiger Weise einsetzen, in erster Linie als Ersatzteile in der Raumschifffahrt. Die Kristallkugeln dienten aber auch als mobile Versionen riesiger Transitparketts, die in Chanda wie später in Escalian für den raschen Transport großer Flottenkontingente sorgen sollten; und nicht zuletzt bestand ein Teil der Kristallkugeln aus programmierbaren und jederzeit modifizierbaren Nanomaschinen, die beliebig eingesetzt werden konnten. In QIN SHIS Eroberungsstrategien spielten sie als Offensivwaffen eine bedeutende Rolle.
    Er hielt dem Druck des Gnaich-Gewichts nicht länger stand und ließ nach. Die Druckstangen glitten in ihre Fassungen zurück. Kaowen zog die Beine an und genoss die augenblicklich beginnende Massage-Behandlung. Fühler tasteten jeden Quadratzentimeter der strapazierten Glieder ab und suchten nach winzigsten Faserrissen. Haardünne Kanülen der Rekreationsmaschinerie bahnten sich ihren Weg. Sie transportierten Fleisch-Klebstoff an die überbelasteten Stellen. Danach folgten Nano-Schlitten, die mit höchster Präzision arbeiteten. Sie rasierten überflüssiges Material ab und lösten es mithilfe biochemischer Wirkstoffe auf. Die flüssigen Reste wurden gemeinsam mit Körperausscheidungen ausgeschwemmt.
    Noch eine Minute Erholung. Dann musste er dieselbe Prozedur im Oberkörperbereich über sich ergehen lassen. Der Protektor atmete laut pfeifend durch. Schweiß drang aus den Poren, Duftwind aus Dutzenden Düsen umspülte ihn, gefolgt von einem angenehm kühlenden Nieselschauer. Schon nach wenigen Sekunden fühlte er sich bereit, weitere Anstrengungen über sich ergehen zu lassen.
    Der Signalton erklang. Kaowen drückte ein Gnaich von sich weg. Als junger Mann hatte er problemlos eineinhalb Gnaich Belastung ausgehalten; doch er musste dem Alter Tribut zollen, sosehr es ihn auch schmerzte.
    Die Oberarme brannten bereits nach kurzer Zeit, auch die Brustmuskulatur war dem ihr auferlegten Druck kaum gewachsen. Doch er hielt stand und lenkte sich weiter von der physischen Tortur ab.
    Zwei Kristallkugeln wurden derzeit vorbereitet, um bei der zerlegten BASIS in den Einsatz zu gehen. Immer noch standen die Übernahme des terranischen Schiffs und die Bergung des Multiversum-Okulars sowie des Anzugs der Universen an. QIN SHI hatte deutlich zu erkennen gegeben, dass diese beiden Objekte absolute Priorität in seinen Plänen hatten – abgesehen vom anstehenden Sturm auf Escalian selbstverständlich.
    »Genug!«, presste er hervor, doch die Test-Maschinerie kannte keine Gnade. Sie erhöhte den Druck, legte ein weiteres Achtel-Gnaich an Gewicht auf und zwang ihn standzuhalten. Seine Arme zitterten, weiße Pünktchen tanzten vor seinen Augen, er bekam keine Luft mehr! War das Aufbauprogramm falsch justiert?
    Etwas half ihm. Ein Etwas, das in ihm ruhte. QIN SHI machte sich einmal mehr bemerkbar.
    Der winzigste Teil der Superintelligenz stärkte ihn, indem sie ihm Bilder zeigte, die das Gefühl von Zuversicht, Kraft, Durchhaltevermögen und Optimismus vermittelten. Das zusätzliche Achtel-Gnaich spielte nun keine Rolle mehr. Er hielt die Arme durchgedrückt, das Zittern hörte auf, und er fühlte sich so gut wie lange nicht mehr.
    Das Programm endete, Kaowen erhielt das Signal zur Entspannung. Mit selten gekannter Leichtigkeit ließ er die Gewichte in die Arretierungen zurückgleiten und erhob sich, bestens gelaunt und zufrieden mit sich selbst.
    QIN SHIS Anwesenheit konnte nicht nur belastend sein, sie brachte auch Vorteile mit sich.
     
    *
     
    Nachdem er das Ausdauerprogramm hinter sich hatte, glitt Protektor Kaowen in die Dampfmulde. Er genoss das Gefühl des wärmenden Sands, der auf ihn niederprasselte, Unreinheiten löste und seine Haut allmählich

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