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PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

Titel: PR 2649 – Die Baumeister der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Kristallkugeln ihren Fortgang nahm. Die Badakk leisteten ausgezeichnete Arbeit wie immer. Die beiden entstehenden Wolken bildeten hohle Halbkugeln, die derzeit noch weit voneinander entfernt im Raum trieben, die BASIS-Elemente zwischen ihnen.
    Ein Gefühl der Befriedigung wärmte ihn. Es stammte von QIN SHI. Die Superintelligenz war zufrieden – und sie war sich sicher, dass dieser Versuch, des terranischen Raumers habhaft zu werden, klappen würde.
    Wenn er doch bloß die Zuversicht QIN SHIS teilen könnte ...
     
    *
     
    Er nahm ein altgebackenes Lein zu sich, ein gut abgehangenes Stück mit so viel Fett, dass das Zischen verbrennender Tröpfchen in der Tisch-Wärmeflamme zu einer schnellfeuerähnlichen Geräuschmixtur wurde. Kaowen aß mit großem Appetit. Die Jahre hatten ihn gelehrt, vor Einsätzen gut und reichlich zu speisen; denn wer wusste schon, wann er das nächste Mal die Gelegenheit dazu finden würde?
    Eines der Tisch-Holos hielt ihn über die Vorgänge nahe der BASIS informiert, ein anderes zeigte ihm das Durcheinander und die Aufregung in der Kommandozentrale. Lywena und andere Offiziere beschäftigten sich angestrengt mit koordinativen Aufgaben. Sie gaben sich größte Mühe, zumal sie wussten, dass er sie beobachtete. Der geringste Fehler würde zu einer Degradierung führen, die ihre weiteren Karrierechancen auf ein Minimum einschränkte.
    Kaowen war sich der Macht, die er in Händen hielt, durchaus bewusst. Doch auch er war nur ein kleines Rad im Getriebe der Militärmaschinerie QIN SHIS. Die Superintelligenz regierte absolut. Sie bestimmte, wo es langging.
    Irgendwo im Hintergrund des Zentralraums herrschte Aufregung. Ein Xylthe verlor die Nerven und befahl eine zu rasche Teilung der Kristallkugeln. Die Badakk, in einem eigenen Abteil untergebracht, ignorierten die Anweisung, woraufhin es zu Irritationen und Verzögerungen kam. So lange, bis von der Künstlichen Intelligenz APERAS KOKKAIAS initiierte Automatiken griffen.
    Es dauerte einige Minuten, bis eine Verständigung mit den Badakk herbeigeführt war. Der Befehl des xylthischen Offiziers wurde widerrufen, die Auflösung der Kristallwolke fortgeführt.
    Wie würde Lywena auf den Zwischenfall reagieren? Kaowen beugte sich gespannt vor, fast belustigt von den Problemen, die sich angesichts xylthischen Versagens und des störrischen Verhaltens der Badakk ergaben. Oft genug hatte er derartige Szenen miterlebt und für Ordnung sorgen müssen.
    Lywena zitierte den schuldigen Stabsoffizier zu sich, hielt ihm einen geharnischten Vortrag über seine Verpflichtungen und Verantwortungsgefühl, verhängte eine geringe Strafe über ihn, schickte ihn dann schlafen und ließ einen Offizier der Freiwache seinen Platz einnehmen. Der Adjutant wirkte unaufgeregt und war durchaus Herr der Lage. Er würde sich das Gesicht des Versagers selbstverständlich merken – doch eine allzu strenge Bestrafung in einer derart heiklen Situation war kontraproduktiv. Sie würde die anderen Adjutanten verunsichern, weitere Fehler würden folgen.
    »Ausgezeichnet«, murmelte Kaowen und stopfte sich eine Drymph-Nuss in den Mund. »Du bist ein schlauer kleiner Bursche, Lywena.«
    Die beiden Hohlhalbkugeln erreichten allmählich die gewünschte Form. 30 Kilometer Äquatordurchmesser, 15 Kilometer Höhe. Die Kristalle glitzerten und glänzten in der Normalsicht. Im Messbereich des hyperenergetischen Spektrums zeigten sich beeindruckende Bilder, die die Wechselwirkung der einzelnen Splitter allerdings bloß im Groben erfassten und kaum etwas von den eigentlichen Vorgängen zu vermitteln vermochten.
    Die Wolken trieben aufeinander zu, wie von böigen Winden vor sich hergehetzt, glitten mal hier-, mal dahin, als wollten sie ausbrechen und die Freiheit im weiten Raum genießen, bis die einzelnen Splitter wieder zu mehr Zusammenhalt fanden und unweigerlich aufeinander zugezogen wurden.
    Er sah bläulich weiße Entladungen zwischen den einzelnen Kristallen. Es blitzte und leuchtete, nicht nur im für Xylthen sichtbaren Wellenspektrum. Die Wechselwirkungen waren beträchtlich, und nicht ohne Sorge dachte Kaowen darüber nach, ob die Badakk den Vorgang wirklich unter Kontrolle hatten.
    Die beiden Wolken berührten einander beinahe. Sie umfassten die BASIS-Fragmente. Blau schloss sich um Blau. Der Funkverkehr der Badakk erreichte einen neuen Höhepunkt. Soweit es Kaowen beurteilen konnte, blieben die Techniker ungerührt angesichts der vielfältigen energetischen Nebeneffekte;

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