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PR 2659 – Toufec

PR 2659 – Toufec

Titel: PR 2659 – Toufec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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sicherstellen, dass du so lange überlebst? Hast du so ein Bett auf deinem Schiff?«
    Delorian lachte. »Ich bin ein Zauberer, schon vergessen?«
    »Nein, bist du nicht. Du bist nur jemand, der sehr viel mehr weiß als ich.«
    Delorian lachte noch lauter. Dann zeigte er Toufec, wie er die Schlafstätten aktivieren konnte und wie er sie dazu brachte, mit Pazuzu zu kommunizieren. Der Dschinn konnte ihn dann ebenfalls aus seinem Lebensschlaf wecken, wenn es nötig war. »Sonst weckt Aures dich, sobald ich mit der TOLBA in den Orbit um den Planeten gehe«, sagte Delorian.
    »Und wenn der Dschinn mich überhaupt nicht schlafen lässt?«
    Delorian verdrehte die Augen. »Du weißt, dass Pazuzu kein Dämon ist.«
     
     
    5.
     
    »Was bist du wirklich?«, fragte Toufec den Dschinn, als dieser mit ihm in Form der durchsichtigen Blase zwischen den Türmen von Aures dahinraste.
    Toufec hatte sich bei Delorian erkundigt, ob es möglich sei, die Gegend außerhalb der Stadt zu erkunden; was das betraf, blieb er der alte Wüstenkrieger, der sich nicht sicher fühlte, wenn er nicht wusste, was außerhalb der Mauern auf ihn wartete. Delorian hatte mit den Schultern gezuckt und ihn darauf hingewiesen, dass es ein langer wie auch langweiliger Ausflug werden könne, denn Aures war riesig und Sanhaba hatte keinen anderen Zweck im Universum, als die Stadt zu beherbergen. Außerhalb gab es nichts, was irgendwie von Interesse war.
    »Erinnert mich sehr an die Wüste Nefud«, hatte Toufec gesagt. Den wahren Grund für seinen Wunsch hatte er Delorian verschwiegen. Er hegte die wahnwitzige Hoffnung, dass er vielleicht ... nun: Asin finden würde.
    Das Gesicht Pazuzus formte sich vor Toufecs Augen, um ihm zu antworten.
    »Und sag nicht wieder ›ungenügende Datenbasis‹ oder einen ähnlichen Unsinn!«, warnte Toufec.
    »Ich bin kein Dämon«, sagte Pazuzu. »Es gibt keine Dämonen, keine Zauberer, keine Hexen, keine schwarze Magie – was es gibt, ist der Kleinmut in den Herzen derer, die sich vor Dingen fürchten, die anders sind als sie.«
    »Jetzt habe ich eine klare Vorstellung davon, was du nicht bist.«
    »Eine wichtige Erkenntnis.«
    »Hat Delorian dir verboten, mit mir über dich zu sprechen?«
    Pazuzu lauschte in sich hinein. »Ich bin ein Komplex«, sagte er dann.
    »Was soll das sein?«
    »Ungenügende Datenbasis für schlüssige Erklärung«, erklärte der Dschinn, und Toufec hätte schwören können, dass es ihm Vergnügen bereitete.
    Bald danach ließen sie die Stadt hinter sich. Toufec hatte schon eine Weile gesehen, dass sich eine Kette von Bergen rings um die Stadt zu schließen schien; Pazuzus Annäherung hatte aus einem vage zu ahnenden rauchblauen Ring die Umrisse von Gipfeln, Graten und Bergflanken herausgeschält. Aus der Nähe besehen wirkten die Berge wie geschmolzen, bizarre Formen wie erhitztes Wachs, das jemand in kaltes Wasser geschüttet hatte, erstarrt, kristallisiert, in tausend stumpfe Facetten gebrochen.
    Delorian hatte die Landschaft jenseits der Grenzen von Aures als langweilig bezeichnet. Toufec empfand sie hingegen als so fremd, dass sie beängstigend war. Er wusste, dass er Asin dort nicht finden würde. Er wollte ihn dort nicht finden, weil er fürchtete, was diese Landschaft aus ihm gemacht haben könnte.
    »Kehren wir zurück«, sagte er zu Pazuzu.
    Dies blieb sein einziger Versuch, die Stadt zu verlassen.
     
     
    6.
     
    Eine weitere Erkundung zusammen mit Pazuzu brachte Toufec in einen Teil der Stadt, in dem sich die »Rohlinge« häuften. Als sie näher heranschwebten, reagierte der nächstliegende Klotz. Seine Form veränderte sich. Es wirkte, als würde der Wind den Sand, der über einer Skulptur gelegen hatte, davonwehen; wirbelnde, strömende Sandkörner, die eine Form freilegten, nur dass die Sandkörner nicht davongeblasen wurden, sondern sich neu arrangierten. Es sah aus, als versuche der Klotz Toufecs Haus nachzuahmen, ohne mehr zu erschaffen als eine Karikatur.
    »Es reagiert auf dich, obwohl es nicht für dich vorgesehen ist«, sagte Pazuzu. »Dein mentales Feld ist außergewöhnlich stark.«
    »Was ist das?«, flüsterte Toufec, dem es graute. Er hatte den Prozess bereits bei der Erschaffung seines Wohnhauses beobachtet, doch da war am Ende etwas Schönes dabei herausgekommen. Diesmal hatte er den Eindruck, einer Geburt beizuwohnen, die schrecklich schiefging.
    »Das ist ein Komplex«, antwortete Pazuzu.
    Toufec konnte es nicht glauben. »Das Gleiche, wie du es bist?«
    »Na, wir wollen

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