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PR 2659 – Toufec

PR 2659 – Toufec

Titel: PR 2659 – Toufec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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Stichwort gegeben hatte.
    »Zum Beispiel dich«, sagte er.
    »Die Bescheidenheit verbietet mir, dies zu kommentieren«, erklärte der Dschinn.
    »Ach – und ich hätte gewettet, dass der Begriff ›Bescheidenheit‹ bei dir auf eine ungenügende Datenbasis stoßen würde.«
    Pazuzu ignorierte ihn. »Nanogenten«, sagte er.
    »Auf die Gefahr hin, deine Lieblingsantwort zu bekommen: Was bedeutet ›Nanogenten‹?«
    »Das.« Pazuzu hielt Toufec die rechte Hand hin. Etwas wie Milliarden winziger Lebewesen schien darüber zu laufen und sich neu zu formieren, dann war es eine linke Hand.
    »Und das«, wiederholte Pazuzu. Sein Gewand, eine identische Kopie der Sachen, die Toufec trug, aber makellos rein, verwandelte sich in den langen Mantel, den Delorian trug, und er war bereits Pazuzus sitzender Haltung angepasst.
    »Und das«, sagte Pazuzu und begann sich vor den Augen Toufecs komplett aufzulösen.
    »Halt!«, schrie Toufec.
    Pazuzu formte sich aus etwas zurück, was so bizarr ausgesehen hatte, dass Toufec sich lieber nicht daran erinnerte. »Du bist wie das ›Wasser‹ in dem Brunnen.«
    »Ich bin das Wasser in dem Brunnen, Toufec. Und ich bin deine Behausung. Ich bin ein Teil von allem, woraus Aures besteht. Ich bin der Botschafter, den Aures speziell für dich ausgesandt hat.«
    »Und die... die Flasche?«
    »Ein Steuerelement und eine Art Ladestation, die es mir ermöglicht, meine Energie zu erneuern.«
    »Ich dachte, wenn du keine Lust mehr hast, mir zuzuhören, gehst du einfach in Aures auf.«
    »Nein, Toufec«, sagte Pazuzu. »Wenn ich das täte, würde ich die Verbindung, die ich zu dir hergestellt habe, wieder verlieren. Dann wäre meine Erschaffung ohne Sinn. Ich kann nicht mehr zurück, Toufec.«
    Toufec starrte den Dschinn an, von dem ihm nun klar war, dass er eine unendlich komplizierte, hochkomplexe Maschine war, die aus Milliarden winzigster, intelligenter Teilchen bestand.
    »Du bist wie ich«, sagte er. »Wir sind beide gestrandet.«
    »Aber ich trage die reinlichere Kleidung«, erwiderte Pazuzu mit reglosem Gesicht.
     
     
    8.
     
    Am nächsten Tag kam Delorian und erklärte Toufec, dass er sich auf eine Reise begeben würde. Toufec solle zum Langsamen Haus gehen und sich dort schlafen legen.
    »Wie lange?«, fragte Toufec.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich hätte es nicht gern, wenn ich aufwache und feststelle, dass alle, die ich kenne, seit hundert Jahren tot sind. Auch wenn ich sie ohnehin nie wiedersehen werde.«
    Delorian erwiderte nichts darauf. Toufec folgte ihm zum Langsamen Haus, dann blieb er plötzlich stehen. »Ich habe mich nicht von Pazuzu verabschiedet«, sagte er verlegen.
    »Es ist nicht nötig«, erklärte Delorian. Toufec hatte seine Stimme nie so sanft gehört. Er sah mit Erstaunen, dass Delorians jugendliche Augen ihn voller Zuneigung und Mitgefühl musterten. »Pazuzu hat keinen Begriff von der Zeit. Ob du für eine Stunde ein Nickerchen neben deinem Brunnen machst oder ins Langsame Haus gehst, macht für ihn keinen Unterschied. Er ist eine Maschine, Toufec.«
    »Er ist ein Teil von Aures. Wenn die Stadt eine Seele hat, hat Pazuzu auch eine. Und wer eine Seele hat, ist keine Maschine!«
    Delorian musterte ihn lange. »Ich habe den richtigen Menschen gefunden«, sagte er. »Warum ist es nur so verflucht schwer, einen zu finden, der dir gleichwertig ist?«

Drittes Buch
    Retter und Gerettete
     
    1.
     
    Toufec schlug die Augen auf. Delorian und Pazuzu standen vor seinem Lager.
    »Hat irgendwas nicht funktioniert?«, fragte Toufec. Seine Kehle war rau, als habe er Ewigkeiten lang kein Wort gesagt.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Na, weil ich nicht geschlafen habe ...« Er versuchte sich aus dem Bett zu schwingen. »Oh ... hoppla!«
    Pazuzu stützte ihn. Um Toufec herum drehte sich alles. Schließlich kam er auf die Beine und stand mit weichen Knien da.
    »Faszinierend«, bemerkte Delorian. »Das übertrifft alles, was ich bisher an ähnlicher Technik gesehen habe. Atlans Unterwasserkuppel ist ein Steinbeil im Vergleich hierzu. Selbst wenn der alte Arkonide endlich senkrecht war, dauerte es deutlich länger, bis er auch nur vernünftig gehen konnte.«
    Toufec, der, von Pazuzu am Arm gehalten, ein paar Schritte getorkelt war, wandte sich um. »Wer ist Atlan?«
    Pazuzu öffnete den Mund.
    »Ich weiß.« Toufec winkte ab. »Ungenügende Datenbasis. He, Dschinn – schön, dich zu sehen!«
    »Ich bin kein Dschinn ...«
    »Schon klar, aber wer weiß, in was du dich verwandelst, wenn ich

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