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PR 2660 – Die springenden Sterne

PR 2660 – Die springenden Sterne

Titel: PR 2660 – Die springenden Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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hatten erfolgreich zugreifen können. Diesen zufolge handelte es sich bei diesem Polyport-System um ein gigantisches Transportnetz, das sich über mehrere Galaxien erstreckte.
    Angeblich.
    Die Oraccameo versuchten seit Jahrhunderten, Zugang zu finden und dieses Transportsystem zu öffnen. Ein Erfolg war ihnen nie vergönnt gewesen.
    »Es heißt«, sagte Sajon, »dass das System der springenden Sterne ähnlich funktioniert wie die Effekte der Viibad-Klüfte! Eigentlich hat man mich zu einer Routineuntersuchung hierher geschickt – aber ich konnte nicht widerstehen, Ramoz! Du verstehst doch, was ich getan habe?«
    Selbstverständlich verstand er. »Weil der Augendorn uns erlaubt, die Kräfte der Klüfte auszunutzen, hast du dasselbe bei diesem springenden Stern versucht.«
    »Hättest du es nicht getan?«
    Nein!, wollte er sagen. Doch er tat es nicht. »Wahrscheinlich schon«, antwortete er stattdessen. »Wenn es eine Herausforderung gibt, muss man sie ergreifen, sonst werden nie große Fortschritte gelingen.«
    »Danke!«, sagte Sajon.
    »Wofür?«, fragte Ramoz verwirrt.
    »Dafür, dass du mich verstehst. Dass du gekommen bist. Unser Streit ...«
    »... ist bedeutungslos«, unterbrach er. »Wie genau ist es passiert? Du hast mit dem Dorn versucht, auf den Stern zuzugreifen?«
    »Nicht auf den Stern selbst, der bei meiner Ankunft noch hinter seiner Tarnung verborgen lag.«
    Ramoz erinnerte sich an Bilder eines solchen Schutzfelds. Es simulierte optisch und hyperphysikalisch eine kleine Sonne, in deren Zentrum sich die künstliche Anlage befand.
    »Ich habe Messungen angestellt«, fuhr Sajon fort, »um einen Weg zu finden, in das Tarnfeld einfliegen zu können. Schau es dir an.«
    Er zog einen Speicherkristall aus einer Tasche seines Raumanzugs und fuhr über die Seite. Dadurch aktivierte er die Wiedergabe des gespeicherten Inhalts. »Ich habe Aufzeichnungen erstellt, um später alles noch einmal zu analysieren.«
    Die Holowiedergabe unterschied sich eminent von dem Anblick, der sich momentan bot.
    Wo nun das Trümmerfeld über der wracken Stachelkugel im All trieb, erstrahlte in Sajons Bildern eine rote Sonne. Das vorgetäuschte Bildnis waberte. Am seitlichen Rand des Holos liefen die damaligen Messwerte ab.
    »Ich habe die künstlichen Strahlenschauer gespürt«, sagte Sajon. »Eine Pseudoaura, die ich exakt anzupeilen und zu vermessen vermochte. Der springende Stern ist mehrfach transitiert und hat dabei Strecken von bis zu dreißig Lichtsekunden zurückgelegt. Ich habe geglaubt, ein Muster zu erkennen. Über den Dorn habe ich verstanden, was dort geschieht. Ich konnte die Strahlungen der Aura verstehen und erkannte das gigantische künstliche Gebilde, das sich in seinem Zentrum versteckt.«
    Ramoz' Gedanken überschlugen sich mit einem Mal. Er zog Verbindungen, die derart nahelagen, dass es ihn wunderte, sie bislang nie bemerkt zu haben. Doch es hatte keine Veranlassung gegeben, die springenden Sterne mit etwas völlig anderem in Zusammenhang zu bringen.
    »Sprich weiter«, forderte er, während er sich zum ungezählten Mal an bestimmte Worte Wörgut Gooswarts erinnerte.
    Sajons Stimme zitterte ein wenig. »Ich habe meinen Sternraumer verlassen und bin mit einem Beiboot näher an die Sonnentarnung herangeflogen. Mit dem Augendorn habe ich Impulse in die Aura gesandt, um Resonanzen zu bestimmen. Das hat die Katastrophe ausgelöst. Das meiste habe ich aufgezeichnet. Ich spiele es ab.«
    Die Wiedergabe des Speicherkristalls änderte sich. Aus der roten Sonne stachen plötzlich blauenergetische Lichtfinger, die sich wanden und dabei Löcher in den scheinbar materiellen Stern dampften. Teils vereinten sie sich zu zitternden Bögen, von denen wiederum Überschlagsblitze zuckten.
    Ramoz sah es, doch ein Teil seiner Gedanken weilte in der Vergangenheit. »Wir erschaffen Miniaturuniversen«, hatte Wörgut Gooswart gesagt.
    Miniaturuniversen ... So lange hatte er darüber nachgedacht, vor allem in der ersten Zeit seiner Gefangenschaft. Und doch hatte er sich nie daran erinnert, dass er diesen Begriff auch in einem anderem Zusammenhang kannte.
    Denn sowenig man über die mysteriösen springenden Sterne wusste, eines stand fest: Bis sie vor einigen Jahrhunderten ins Normaluniversum stürzten, hatten sie nicht entdeckt werden können, weil sie in speziellen Miniaturuniversen lagerten und sich dort jedem Zugriff entzogen. Warum sie schließlich aus diesen Verstecken gefallen waren, lag im Dunkeln.
    Stammte die Idee der

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