Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2662 – Kaowens Entscheidung

PR 2662 – Kaowens Entscheidung

Titel: PR 2662 – Kaowens Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
Material, die einen roten Kreisring aufwiesen. Grau waren auch die beiden dreieckig geschwungenen Aufsätze, die von den Epauletten Richtung Brustbein führten sowie das dazwischen platzierte graue Dreieck mit abgerundeten Kanten.
    Die halbrund gewölbten Teile entlockten Rhodan immer wieder einen halb ernsten, halb belustigten Blick. Soll ich mich jetzt fühlen wie eine Brühwurst im Retro-Outfit?
    Eigentlich sah der Anzug wie eine etwas extravertierte Freizeitkleidung aus und nicht wie ein Gegenstand, auf das Superintelligenzen oder ähnliche Wesen Jagd machten.
    Wie auch immer, er trug ihn, selbst wenn das Kleidungsstück ihm unmissverständlich klargemacht hatte, dass er eigentlich der falsche Träger war und der Anzug sich nur für ihn entschieden hatte, weil kein besser geeignetes organisches Wesen in der Nähe war.
    Ein Aktivatorträger und ehemaliger Ritter der Tiefe als Kleiderständer?
    Rhodan hatte sich mit der Zeit an solche Höhen und Tiefen seiner Existenz gewöhnt und stellte zudem keine hohen Ansprüche an sein Outfit.
    Seine Gedanken wanderten weiter zu QIN SHI. Es handelte sich um eine negative und parasitäre Superintelligenz, die sich von der Vitalenergie und den Bewusstseinen der Völker ihrer Mächtigkeitsballung ernährte.
    Für Rhodan war das nichts Neues, doch er fragte sich wieder einmal nach dem Warum. QIN SHI konnte seine Existenz nicht anders sicherstellen, so viel wusste er inzwischen. Er züchtete sogar Völker und beschleunigte deren Vermehrung, um sich in den Wachphasen möglichst viel Substanz einzuverleiben.
    Eine Superintelligenz, die abwechselnd wachte und schlief und die Völker ihrer Mächtigkeitsballung nicht in sich aufnahm, um sich in eine Materiequelle oder -senke zu verwandeln?
    Viel wichtiger als diese Eigenheiten QIN SHIS blieben für Rhodan die Anomalien. QIN SHI schuf sie als Transportmittel und als Waffe. Mit ihrer Hilfe wollte sie als Nächstes die Galaxis Escalian erobern. Diese Anomalien mussten durch Superintelligenzen oder vergleichbare Entitäten stabilisiert werden.
    Die Entität, die QIN SHI in der Anomalie von APERAS KOKKAIA eingekerkert hatte, nannte sich SIL. Bei der Explosion der Werft war diese schwer verletzt oder getötet worden und war nicht mehr in der Lage, das Gebilde stabil zu halten. Die Anomalie konnte jederzeit zusammenbrechen, es sei denn, QIN SHI sprang ein.
    Die Folge war bestimmt verstärkter Hunger, der zu neuen Aktivitäten der Weltengeißel führte.
    Rhodan wusste durch Guckys Espertätigkeit, was weiter geschehen würde. Als Ersatz benötigte QIN SHI eine entsprechend hohe Entität oder die Leiche einer Superintelligenz. Er hatte einige davon in der Hinterhand, konnte sie aber nicht von ihren Positionen abziehen. Sein eigentlicher Plan wäre dadurch gefährdet worden.
    Rhodan wusste nicht, worum es sich dabei handelte. Er wusste aber, dass QIN SHI verwirrt war. Die Schuld daran trug angeblich eine Superintelligenz namens ... ES.
    Der Terraner zog sofort Parallelen. ES – Solsystem – Anomalie. Steckte QIN SHI hinter der Entführung des Solsystems, um an die Leiche der Superintelligenz ARCHETIM heranzukommen?
     
    *
     
    Der anthurianische Urcontroller war handtellergroß und von leicht ovaler Form. Fast passgenau lag er in einer menschlichen Hand. Immer wieder hielt Rhodan ihn vor sich, musterte die Kontaktfläche und wartete darauf, dass das Hightech-Gerät sich selbsttätig aktivierte und etwas anzeigte.
    Der Controller – er hatte ihn einst von ES erhalten – tat ihm den Gefallen nicht. Auch der Anzug der Universen zeigte keine Reaktion.
    Nichts deutete darauf hin, dass es in der Nähe der blauen, planetenlosen Sonne etwas gab, was als »der Kalte Raum« bezeichnet wurde. Dafür konnte Ennerhahls modifizierte Lichtzelle den Tunnel der Strukturschleuse anmessen, die in den Kalten Raum führte. Es fehlte jedoch der Hinweis auf den Zugang. Irgendeine Barriere existierte, an der ihre Messgeräte scheiterten.
    Auf der Holosäule inmitten der Terminals prangte das Ortungsabbild der Lichtzelle in Falschfarbendarstellung, rund 265 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Im kosmischen Sehen, der Parafähigkeit des Iothonen Quistus, stellte es sich als Knäuel aus hauchdünnen Linien dar, das einen Durchmesser von knapp 85 Millionen Kilometern besaß.
    In solchen Fällen neigte Rhodan dazu, nach der alten Devise »Probieren geht über Studieren« zu handeln. Ohne den Sternsaphir und die mentale Geschichte Anarees hätte er längst mit

Weitere Kostenlose Bücher