PR 2662 – Kaowens Entscheidung
Ausnahme dem Oberkommando des Protektors.
»QIN SHI sorgt dafür, dass deine Flotte so groß bleibt wie dein Ruhm«, sagte der Adjutant. »Nun ja, wenigstens ungefähr.«
6.
»Wie lange dauert das noch?«
Ramoz ging unruhig in der Zentrale des BASIS-Versorgungselements auf und ab. Nachdem Rhodan kurz mit Ryan und Ennerhahl konferiert hatte, waren der Zasa und Nemo Partijan zu ihnen gestoßen.
»Irgendein Ergebnis bekommst du in wenigen Sekunden«, verkündete der Avatar des Großrechners RYAN ungerührt. »Bei einer exakten Analyse in dieser Größenordnung solltest du zwei, drei Minuten Geduld mitbringen.«
»Es sind über zehn Minuten!«
Ryan ließ sich nicht beeindrucken. »Traue nie deinem Zeitgefühl, schon gar nicht im Inneren der BASIS.«
Rhodan, Nemo Partijan und Ennerhahl beteiligten sich nicht an dem Wortwechsel. Ihre Aufmerksamkeit galt den Zahlenkolonnen der Rechenanlage, die kreuz und quer sowie von vorn nach hinten und von hinten nach vorn durch das Hologramm huschten.
Ramoz hatte die nötigen Spezifikationen für den Energietransfer per Funk aus dem Sternraumer übermittelt. Seither rechneten die Anlagen der BASIS-Kugel die Strömungswerte und Modulationskriterien für jede millionstel Sekunde des Transfers durch. Die dreidimensionalen Datenkolonnen waren eine Krücke, ein Notbehelf, um die Darstellung an die Leistungsmöglichkeiten der Gehirne von Körperwesen anzupassen.
Rhodan musterte das Wesen neben sich verstohlen. Ennerhahl wirkte konzentriert, er schaute aufmerksam. Manchmal bewegten sich seine Lippen lautlos, als würde er mitzählen. Dabei war er nach eigenen Angaben eine Inkarnation der Zeitrose und somit des BOTNETZES. Die Wahrheit sah vermutlich doch etwas anders aus.
Neben diesem Wesen mit der glatten schwarzen Haut, den schwarzen Augen und dem schwarzen Haar kam sich der Terraner blass und kränklich vor.
Die Datenkolonnen hielten für ein paar Augenblicke inne.
»Ideal, ganz ausgezeichnet«, sagte Ryan. »Die Umsetzung ist möglich. Die Hyperzapfer werden ähnlich wie die von Ennerhahls Lichtzelle nicht von der aktuellen Erhöhung der Hyperimpedanz beeinträchtigt.«
Die Kolonnen bewegten sich erneut. Im Normalfall erfolgte der permanente Zapfvorgang auf UHF-/SHF-Ebene, indem ultra- und superhochfrequente Hyperenergie aus dem natürlichen Psionischen Netz abflossen. Für eine beschleunigte Zapfung war ein Riesenstern mit ausreichender UHF-SHF-Emission erforderlich. Als Alternative konnte auch der hyperphysikalische Durchgriff in ein energiereicheres – und damit entropieärmeres – Kontinuum des Hyperraums erfolgen. Hierbei war – umgerechnet in konventionelle Einheiten – eine Zapfleistung in der Größenordnung von 5 x 10 23 Joule pro Sekunde problemlos möglich.
Die Energieübertragung an Speichereinheiten oder Endverbraucher an Bord wie auch außerhalb erfolgte per Isolations-Hyperröhren; immerhin war das BASIS-Versorgungselement dafür vorgesehen, das mehr oder weniger weit entfernte Multiversum-Okular zu versorgen. Trafitron-Wandler stellten hierbei spezifische Energieformen und -mengen zur Verfügung und konnten gespeicherte Energie kontrolliert und gesteuert freisetzen beziehungsweise in Form von Psi-Materie zwischenspeichern.
Nicht, dass es derzeit an Bord der BASIS Psi-Materie gäbe ... Die Umwandlung des Schiffes war ja erst vor Kurzem abgeschlossen worden. Die Energieanzapfung wurde seitdem in erster Linie zur Verteidigung benötigt.
»Phantastisch!«, schwärmte Ramoz. »Wir fangen an!«
Ryan holte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. »Besichtige möglichst lange diese Hologramme, teurer Gast«, sagte der Avatar gestelzt.
Es dauerte eine gute Stunde, bis die Analyse endgültig abgeschlossen war. Die Datenkolonnen froren mitten in der Bewegung ein. Ein Teil der dargestellten Elemente verblasste, die übrigen wuchsen in den Vordergrund und fanden sich zu einem Schaubild zusammen.
Der Raphaelit Ryan winkte Ramoz zu sich. »Besser bekommst du eine solche Auskunft nirgendwo.«
Ramoz schaute zu Rhodan hinüber. »Er verschaukelt mich, oder?«
»Nein. Rechne mit zwei Tagen Vorlauf für den Zapfvorgang. Danach erfolgt die Übertragung via Isolations-Hyperröhre direkt durch den Strukturschleusen-Tunnel in den Kalten Raum, wo als Erstabnehmer die dortigen Chanda-Kristalle dienen. Sie besorgen die endgültige Modulation und leiten die Energie an die Schiffe weiter.«
Wie lange der gesamte Vorgang dauern würde, blieb abzuwarten. In den
Weitere Kostenlose Bücher