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PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

Titel: PR 2666 – Die Pyramide der Badakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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still.
    Die Infrarotmesser zeigten nichts an außer ein bisschen Restwärme in den besser isolierten Teilen der Behälter. Es handelte sich um Standardcontainer der Größe fünfundzwanzig mal fünf mal fünf Meter. Gekennzeichnet waren sie durch ein von blauen Punkten gebildetes Fünfeck, in dessen Zentrum sich ein tiefroter Kreis befand. Damit waren die letzten Zweifel ausgeräumt, was für Container sie vor sich hatten.
    Die Behälter waren nicht verschlossen.
    »Aufmachen!«, befahl Tekener. »Wir sehen uns alles in Ruhe an. Jeweils zwei Mann bewachen die Eingänge.«
    Unverschlossene Container waren ein untrügliches Indiz, dass sie im Inneren nichts Verräterisches finden würden. Aus der Sicht der Sayporaner allerdings stellte es sich anders dar. Diese Wesen waren nicht der Meinung, sie hätten etwas zu verbergen. Entsprechend steckten die Container voll mit Ausrüstungsgegenständen, die sie bei der vergangenen Tournee nicht benötigt hatten. Die TLD-Agenten fanden Geneseplasma-Becken, Zeltausrüstungen, Hyperfunkanlagen, ein Transitparkett sowie versteckte Wohnungen für Badakk-Siebenergruppen. Badakk selbst fanden sie keine, aber das verwunderte Tekener auch nicht. Falls welche dagewesen waren, hatten sie diesen Ort längst verlassen, vermutlich in Gleitern und zusammen mit den Sayporanern.
    »Am wahrscheinlichsten ist die Annahme, dass gar keine Badakk nach Thea zurückgekehrt sind«, sagte Tekener. »Wir finden keine Hautschuppen, keine Flüssigkeit, rein gar nichts. Die Reinigungsroboter waren längst hier. Die Sayporaner und die Roboter der Badakk haben den Wochen oder Monate dauernden Rückflug dazu benutzt, alle Spuren gründlich zu verwischen.«
    Sie waren so klug wie zuvor.
    Tekener rief zum Sammeln. »Wir kehren ins Schiff zurück!«
    Nuggnugg war plötzlich neben ihm und hielt ihn an der Jacke fest.
    »Viel zu früh. Wir haben etwas Wichtiges entdeckt, das wir beinahe übersehen hätten. Ich weiß jetzt, wo die Badakk ihr Versteck haben.«
    Tekener ließ sich zum Container ziehen. An der Breitseite war die Herstellermarkierung zu erkennen.
    »Es gibt auf Thea viele Firmen, die solche Standardmodelle für spezielle Bedürfnisse umbauen. Das hier sind alles Wettach-Boxen. Die Hallen der Firma liegen östlich der Hauptstadt auf einem Hochplateau. Da sich öffentlich immer nur die Sayporaner zeigen, wäre dort der ideale Ort, um die Container zu besteigen.«
    »Es würde bedeuten, dass die Firma von den Badakk kontrolliert wird«, sagte Tek.
    »Und dass Adrien Wettach, einer der Direktoren des Zirkels, eine Doppelperson ist«, meinte Nuggnugg und machte eine abwehrende Handbewegung. »Du musst das nicht glauben. Es ist Spekulation.«
    »Es ist bisher unsere einzige Spur, deshalb werden wir ihr nachgehen.«
    Sie kehrten in den Gleiter zurück. Ein kurzer Funkspruch mit der Verwaltung und ein Dankeschön, dann entfernte sich der Gleiter nach West-West-Nord.
    Die Wimpelebene empfing sie mit bunten Stürmen.
     
    *
     
    »Tek, ich möchte dir etwas zeigen!« Shaline Pextrel sagte es in einem Tonfall wie »Ich möchte dich zum Abendessen einladen«.
    In beiden Fällen ließ Ronald Tekener sich nur zu gern von dieser zurückhaltenden, sanften Stimme einfangen. Er erhob sich und ging nach vorn zu ihrem Sessel.
    »Das sind die Namenslisten, die uns die Direktoren inzwischen geschickt haben«, empfing sie ihn. »Wir haben sie mit den Namen der Kinder und Jugendlichen abgeglichen, die wir auf der Insel Osa Mariga gefunden haben. Ein Teil der Befreiten konnte inzwischen aus der Klinik entlassen und den Eltern übergeben werden. Alle Minderjährigen befinden sich in ärztlicher Obhut. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung von Dolina Salamonski sowie den anderen Städten des Planeten verläuft reibungslos.«
    Tekener nickte anerkennend. »Dann hat sich unsere Offenheit in der Sitzung ausgezahlt.«
    Auf diesem Weg kamen sie ihrem Ziel näher, als wenn sie alle Container des Planeten nach versteckten Badakk absuchten. Die Zylinderwesen mussten aus ihren Löchern kriechen und reagieren, wollten sie von der Entwicklung nicht überrollt werden.
    »Was gibt es unten am Wall?«
    »Keine Vorkommnisse. Es hat niemand versucht, die Absperrungen zu überwinden und zum Schiff vorzudringen.«
    »Keine verschwundenen USO-Spezialisten?«
    »Nein. Auf ganz Thea nicht.«
    »Wir halten trotzdem die höchste Sicherheitsstufe.« Tekener rechnete damit, dass die Badakk und ihre Helfer sich nicht allein auf Arun Joschannan

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