PR 2666 – Die Pyramide der Badakk
Schnitzel isst, kannst du doch anschließend Wildgulasch oder etwas anderes zu dir nehmen.«
Joschannan legte das Besteck beiseite. »Tek, dieses Schnitzel ist etwas für Feinschmecker, zart und knusprig. Der Badakk verlässt sich voll auf mich.«
Der Erste Terraner konnte in seiner Lage noch scherzen, das stimmte Tekener zuversichtlich. »Ich komme wegen der Sitzung!«
Tekener informierte den Ersten Terraner über das, was sie inzwischen herausgefunden hatten. Kein Unternehmen achtete bei der Vorbereitung einer Tournee darauf, von welchem Hersteller die Container kamen oder wer sich um den Innenausbau kümmerte. Nur die Sayporaner verwendeten ausschließlich Container des Herstellers Wettach.
Vordergründige Erklärungen gab es mehrere, eine Marotte der Fremden zum Beispiel oder einen Vertrag, der die Sayporaner zum Kauf von Containern ausschließlich dieses Herstellers verpflichtete.
Die Daten des Unternehmens verrieten den wahren Grund: In allen Unternehmen hatten sich Hinweise zu den Sayporanern, zu Vermissten oder Tourneedaten gefunden. Allein Wettach hatte nichts gemeldet.
»Dann sollten wir zusehen, dass wir so schnell wie möglich die Direktoren zusammentrommeln und die Sitzung fortführen«, sagte Joschannan. »Mit dieser Beweiskette scheuchen wir die Badakk-Doppelpersonen auf.«
»Kalkuliere die Möglichkeit ein, dass die Monofilamente in einer Panik- und Stresssituation starke mentale Kräfte entwickeln. Du setzt dich damit einer Gefahr aus, die du nicht unterschätzen solltest.«
Joschannan grinste. »Der Spion in mir könnte dabei erwachen. Es ist besser, du erzählst mir nicht, welchen Plan du für diesen Fall hast.«
»Ich werde deine Leibwächter informieren.«
»Tu das. Überlass alles andere mir. Es wäre bedauerlich, wenn wir diese einmalige Chance nicht nutzten, mit den Badakk zu kommunizieren – wenigstens den Versuch einer Kommunikation zu wagen.«
Über die Ziele dieser Wesen wusste man bisher so gut wie nichts. Dass sie für QIN SHI arbeiteten, war klar. Die Sayporaner taten das auch, nur auf andere Art. Dass sie gemeinsam Sonnensysteme entführen konnten, war bekannt. Aber was QIN SHI wollte, wussten sie nicht.
Verteilen die Sayporaner Einsatzkommandos auf verschiedenen Welten, um deren Sonnensysteme auf einen Transfer vorzubereiten? Aber was haben sie davon? Entführungen um ihrer selbst willen? Und wie passen die Kinder ins Bild?
Tekeners Armbandkommunikator meldete sich. NEMO stellte ein Hyperfunkgespräch zu ihm durch. Die JV-2 war ins Theatrum-System zurückgekehrt und brachte neue Nachrichten.
»Ich komme«, sagte der Terraner und winkte Joschannan zu. Der stopfte mit Heißhunger das nächste Schnitzel in sich hinein.
Der Badakk will wachsen oder kämpft sogar ums Überleben. Wir müssen uns beeilen ...
*
Die zweite Kugelzelle des Hantelschiffs hatte einen Nagelraumer und einen Fräskopfraumer verfolgt, die bei der Ankunft der Posbi-BOXEN aus dem Theatrum-System geflohen waren. Mithilfe des Meta-Orters hatte die JV-2 die beiden verfolgt. Die Aufzeichnungen, die Oberst Kala Romka Tekener präsentierte, ließen den Admiral auf seinem Weg in die Hauptleitzentrale innehalten.
»Du siehst richtig«, sagte die Plophoserin in dem Holo, das in zwei Metern Abstand vor ihm herwanderte. »Das ist ein Super-Tryortanschlund, und die beiden Raumer befinden sich im gezielten Anflug auf die Öffnung.«
Tekener verfolgte, wie sie sich hintereinander in die Öffnung stürzten, mit wahnwitzigen Werten beschleunigten – oder vom Schlund eingesaugt wurden – und spurlos verschwanden.
»Dieser Schlund liegt am Rand des permanenten Hypersturms, den die Jülziish als Rote Kreatur des Brennenden Alls bezeichnen. Pecker schwört übrigens Stein und Bein, dass die Raumer uns hinter unserem Paros-Schattenschirm nicht bemerkt haben können.«
Marin Pecker war der Chef der Funk- und Ortungsabteilung in der JV-2. Tekener wusste um die Zuverlässigkeit des Marsianers.
»Gehen wir also vorläufig davon aus, dass der Sturz in den Schlund kein Täuschungsmanöver war«, sagte Tek und sah sich die weiteren Aufzeichnungen an. Die JV-2 war einen halben Tag in der Nähe des Schlundes geblieben und hatte das gesamte Gebiet vermessen. Der Schlund selbst war energetisch stabil und ortsfest, die unbewohnten Sonnensysteme in der Umgebung zeigten keinerlei Auffälligkeiten.
»Wir wissen zu wenig über die Schlünde und die Technik der Fremden, als dass wir Genaueres sagen könnten«, meinte Kala
Weitere Kostenlose Bücher