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PR 2667 – Der Diplomat von Maharani

PR 2667 – Der Diplomat von Maharani

Titel: PR 2667 – Der Diplomat von Maharani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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unternehmen soll!«
    Keine Antwort. Der Schutzanzug versagte, immer mehr vor sein Gesicht gespiegelte Kontrollfelder leuchteten rot auf.
    Die Badakk hatten eine Möglichkeit gefunden, selbst die Technik hier draußen zu beeinflussen! Wie? Konnten diese schrecklichen Wesen zaubern?
    Er setzte sich in Bewegung und folgte einer nur mehr als vager Schatten erkennbaren Leitlinie, die ihn fort aus der Gefahrenzone brachte, hin zur schützenden Nachbarkuppel. Er funkte weiter, rief um Hilfe, während er gegen das Versagen der Anzugtechnik ankämpfte.
    Die Kraft unterstützenden Elemente an den Gelenken versagten. Er schleppte nun Ausrüstung mit sich, die halb so viel wie er selbst wog. Die überhöhte Schwerkraft Trankuns wurde unangenehm spürbar. Täuschte sich da Rosen, oder wurde die Atemluft knapp?
    Er dachte an seine Frauen. Seltsame Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf. Welche von beiden mochte er mehr?
    Gar keine. Frauen verdienten keine Zuneigung. Sie hatten bloß da zu sein, wenn man sie brauchte. Er hasste sie alle, diese Brut an überheblichen und über alle Maßen arroganten Geschöpfe. Sie verdienten ihn gar nicht.
    Warum hatte man noch immer nicht bemerkt, dass jeglicher Kontakt zu Ark-Ham unterbrochen war? Griffen etwa die hochgelobten und in diesen Tagen weit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen nicht?
    »Da Rosen, hilf uns!«, hörte er ein letztes Mal Brahun Ejs' verzweifelt klingende Stimme. »... wollen gar nicht flüchten ... alles in die Luft jagen!«
    Die Anzugortung zeigte einige wenige Daten auf, die überraschend erfasst und verarbeitet werden konnten. Gleiter befanden sich in der Luft unmittelbar über ihm. Sie steuerten auf Ark-Ham zu. Es handelte sich um schwer bewaffnete Einheiten.
    Ein leises Ping gab ihm zu verstehen, dass er entdeckt und markiert worden war.
    Ein Funker suchte Kontakt zu ihm. Er fragte, was denn los sei, was in der völlig isolierten Kuppel vor sich ginge. Da Rosen wollte antworten; doch seine Antwort ging nicht durch. Auch das Sendegerät der Anzugeinheit setzte aus.
    Sie werden mich abknallen, dachte er erschrocken. Sie werden glauben, dass ich ein Gefangener auf der Flucht bin.
    Da Rosen stellte sich breitbeinig hin und winkte mit den Armen. Er ahnte, dass niemand ihn genau erkennen konnte. Doch wenn er weiterging, würde man es als Fortsetzung der Flucht auslegen.
    Angst steigerte sich zu Panik. Sinnloses Geplapper Brahun Ejs' wurde von einem dumpfen Grollen überlagert. Der Haustechniker schrie, und dann endete die Übertragung abrupt.
    Seltsame Ruhe kehrte ein.
    Gleich darauf wurde da Rosen von den Beinen gerissen, und diesmal war sein Anzug nicht mehr in der Lage, die träge Windbö sowie die Erdbewegungen auszugleichen. Neben ihm platzte der Boden auf, gelbgrüne Flüssigkeit – oder gelbgrünes Gas? – fauchte in die Höhe, ein Strahl, der sich zwischen den Wolken verlor.
    Da Rosen kroch weiter. Vorbei an Bodenplatten, die sich aus dem Untergrund hochschoben, vorbei an Flüssen heißer, grell leuchtender Flüssigkeit, durch eine Albtraumwelt, die jenes Trankun, das er bislang gekannt hatte, wie ein Paradies wirken ließ.
    Neben ihm stürzte etwas zu Boden, etwas Rechteckiges. Es bohrte sich mit einer Kante in den Boden und blieb stehen. Es handelte sich um die verbeulte Zarge eines Schotts, an dem zu Klumpen verschmolzene Elektronikbestandteile hingen. Da Rosen hätte schwören können, dass es sich um jene Elemente handelte, die er vor nicht einmal einer Tonta ausgetauscht hatte.
    Er kroch weiter, während ringsum weitere Teile Ark-Hams herabstürzten. Viel zu langsam fielen sie, wie in Zeitlupe, und es war wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis ihn einer der schweren Trümmer erwischte.

8.
    Maharani: Goyn,
    24. Februar 1470 NGZ
     
    »Er ist tot.«
    »Wie bitte?« Arun Joschannan schreckte hoch. Holobilder umgaben ihn. Er bildete sich ein, dass sie ihn langsam einkreisten, lauernd, um auf diesen einen Moment zu warten, da er in seiner Aufmerksamkeit nachließ. Dann würden sie sich über ihn hermachen, Dutzende von Bildern und Filmen und Datenreihen, die ihn in einen virtuellen Raum sogen und ihn ebenfalls zu einer Darstellung ohne Wert und Tiefe und vor allem ohne Leben machten.
    Henar Maltczyk schaltete einige der Darstellungen weg. »Du bist völlig überarbeitet und gehörst ins Bett, Arun.«
    »Jaja, schon gut.« Joschannan erhob sich. »Wiederhole, was du vorher gesagt hast. Wer ist gestorben?«
    »Einer unserer Sayporaner. Chourweydes hat uns darüber

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