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PR 2667 – Der Diplomat von Maharani

PR 2667 – Der Diplomat von Maharani

Titel: PR 2667 – Der Diplomat von Maharani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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gut schmeckten.
    »Warum ist es heute so still?«, fragte da Rosen. »Sonst war hier immer mächtig Betrieb. Sind die Kralasenen etwa abgereist?«
    »Nein«, antwortete Brahun Ejs leise schmatzend. »Aber sie legen eine Pause ein. Wie es scheint, sind die Badakk nicht sonderlich widerstandsfähig, wenn man einmal ihre Schwachstelle entdeckt hat.«
    »Welche Schwachstelle wurde denn entdeckt?«
    »Es geht offenbar um Strahlung. Du weißt, dass ich bloß da und dort ein paar Worte aufschnappe. Es ist die Rede von Gammastrahlung ...«
    »Sie sind merkwürdig, diese Badakk.« Seltsam. So einfältig Brahun Ejs auch sein mochte und so ungern er sich auch mit ihm unterhielt – da Rosen war froh, ein klein wenig mehr über die Gefangenen zu erfahren. Es rankten sich die wildesten Gerüchte um sie.
    »Merkwürdig ist noch untertrieben! Sie sind am liebsten unter sich, in Siebenergruppen, kleben manchmal nahezu aneinander.« Er flüsterte nun, als würde er ein weltbewegendes Geheimnis verraten. »Ärzte und Psychologen glauben mittlerweile, dass die Badakk künstlich geschaffene Wesen sind.«
    Künstliche Intelligenzwesen. Sie waren nicht die ersten, und sie würden nicht die letzten bleiben. »Was haben die Kralasenen herausgefunden?«
    »Die Badakk reden darüber, was sie zur Versorgung und Ernährung benötigen. Und über die technischen Gerätschaften, die sie in ihren Gürteltaschen bei sich tragen. Sie wiederholen immer wieder, dass sie hier seien, um Informationen für QIN SHI zu sammeln.«
    »Wer oder was ist QIN SHI?«
    »Woher soll ich das wissen? Mir sagt man ja nichts.« Brahun Ejs spuckte einige Lataggs-Körner zur Seite, ein Reinigungsroboter war rasch heran und saugte sie mit seinem Arbeitsrüssel auf.
    »Was ist mit den anderen Gefangenen? Mit den Sapar... Sayburn... Saymayr...«
    »Sie nennen sich Soypurener!«, sagte der Haustechniker im Brustton der Überzeugung.
    »Wie auch immer: Wurden sie in die Mangel genommen?«
    »Keine Ahnung. Ich habe nichts über sie gehört. Man konzentriert sich auf die Badakk. Es wurden ihnen Gewebeproben entnommen. Du hast von diesem Zeugs, von diesem Geneseplasma, gehört? Ja? Es gibt eine genetische Verwandtschaft der Substanz zu den Badakk, das steht mittlerweile fest.«
    »Wie werden die Tonnenwesen ernährt?«
    »Eine Arzthelferin erzählte mir, dass sie einen Brei erhalten, der aus allen möglichen Essbereichen zusammengestellt wird. Man möchte Reaktionen erzielen, auch das ist Teil des Verhörprogramms.«
    Da Rosen beendete seinen Imbiss und stand auf. Die Pause und das Gespräch hatten ihm geholfen, den Kopf freizubekommen. Er hatte nun eine Ahnung, wo er den Fehler suchen musste.
    Brahun Ejs erhob sich ebenfalls, weiterhin vor sich hin plappernd: »Keine Ahnung, ob dieses Ernährungsspielchen bei den Badakk anspricht. Sie sind gegen vielerlei Dinge unempfindlich. Schwerkraft und unterschiedliche Atmosphärezusammensetzungen scheinen ihnen gleichgültig zu sein. Sie werden allerdings nervös, wenn man das Mitglied einer Siebenergruppe von den anderen trennt und den einzelnen Badakk unter Druck setzt. Die Unruhe befällt die Gruppe, selbst wenn man sie weit weg von ihrem Kameraden unterbringt.«
    »Sind sie Telepathen?« Da Rosen schreckte hoch, beruhigte sich aber rasch wieder. Für einen Augenblick hatte er darüber nachgedacht, wie es denn wäre, wenn ein Badakk seinen Kopf untersuchte und feststellte, wie das mit seinen Liebschaften wäre. Was für ein unsinniger Gedanke!
    »Man hat PIEPER aktiviert. Du weißt schon; diese Dinger zur Behinderung der Einsatzfähigkeit von Mutanten ...«
    Er hatte davon gehört. Diese Geräte sendeten ultrahochfrequente Wellenfronten aus, in jenem Bereich, in dem die Psi-Fähigkeiten von Mutanten arbeiteten. »Und?«
    »Die Kralasenen hatten noch keinen Erfolg. Zumindest weiß ich nichts davon.«
    »Und das will schon was heißen.«
    »Ich kenne fast jeden in der Kuppel!«, behauptete der Haustechniker großspurig. »Man vertraut mir. Weil ich Geheimnisse für mich behalte.«
    »Natürlich.« Da Rosen wies Brahun Ejs an, was er zu tun hatte. Er war mit seinen Gedanken längst wieder bei der Arbeit.
    »Du glaubst mir nicht?«, ereiferte sich der Haustechniker. »Hufin da Gac umso mehr! Das ist einer der führenden Exobiologen. Er arbeitet eng mit den Kralasenen zusammen. Er hat mir erzählt, dass er heute noch Intensivscans an einem isolierten Badakk machen wird, um unbekannte Organknoten im Körperinneren des Tonnenwesens zu

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