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PR 2667 – Der Diplomat von Maharani

PR 2667 – Der Diplomat von Maharani

Titel: PR 2667 – Der Diplomat von Maharani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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untersuchen. Er glaubt, einer wichtigen Sache auf der Spur zu sein.«
    »Da wir gerade von Scan sprechen ...«
    »Jaja. Hab schon verstanden.«
    Brahun Ejs nahm einen neuen Kaugummi in den Mund. Das terranische Spielzeug tat, wozu es laut irgendeinem Lebensmittelgesetz verpflichtet war, und emittierte Zusatzstoffe im Rachenraum, die antibakteriell wirkten. Es würde eine Weile dauern, bis es seinen fruchtigen Geschmack entfaltete.
    Die Essens- und Nachdenkpause hatte da Rosen wirklich gut getan. Er fand rasch das fehlerhaft funktionierende Bauteil. Es entstammte wie vermutet der Mehandor-Lieferung.
    Er forderte einen Ersatz an und adjustierte die Positronik. Der Umbau würde zwei, schlimmstenfalls drei Tontas dauern. Als ihm das anstrengende Geplapper des Haustechnikers zu viel wurde, entließ er ihn und erledigte den Rest der Arbeit allein. Die Stille rings um ihn war seltsam. Nur ab und zu meinte da Rosen, dumpfe Schreie zu hören. Doch er bildete sich das gewiss nur ein. Diese Räume waren allesamt schalldicht.
    Andererseits ... die Kralasenen waren bekannt für ihre Virtuosität an den Foltergeräten, und wer wusste schon, wie laut ein Badakk schreien konnte?
     
    *
     
    Gark da Rosen unternahm einen weiteren Versuch, die halbarkonidische Stationswächterin Ark-Hams für sich einzunehmen. Sie wirkte noch müder und noch gereizter, also ließ er es rasch wieder bleiben. Er zog seinen klobigen Anzug über, unterzog sich den verschärften Sicherheitsuntersuchungen und machte dann, dass er die Kuppel verließ.
    Die Nacht auf Trankun unterschied sich kaum vom Tag. Die knapp über dem Boden dahintreibenden Schwaden waren ein klein wenig dichter. Etwasse, die wie Lichtstrahlen wirkten, aber ganz gewiss keine waren, erleuchteten punktuell den von Kristallstrukturen überzogenen Boden. Er erkannte den Weg, den er nehmen musste. Die benachbarte Kuppel war nicht zu sehen, sie befand sich hinter einem Geröllhaufen.
    »Da Rosen? Bist du da? Bei Tran-Atlan, rühr dich! Bitte, da Rosen!«
    Irritiert aktivierte er den Funk. Was war mit Brahun Ejs los? »Was gibt's?«
    »Wir brauchen Hilfe! Bitte! Funk ... gestört. Alles geht kaputt. Die Badakk ... Du musst Unterstützung rufen. ... Soldaten!«
    Die Stimme klang aufgeregt, fast panisch. Störgeräusche im Hintergrund machten eine Verständigung nahezu unmöglich. Dann krachte es.
    Der Boden unter da Rosens Füßen zitterte. Der Schutzanzug stützte und fing ihn ab, bevor er fiel.
    »Brahun!«, rief er ins Sendeteil des Funkgeräts. »Melde dich gefälligst! Was ist los bei euch?«
    Er nahm Kontakt mit der diensthabenden Wachmannschaft in jener Kuppel auf, auf die er zumarschierte – zumindest versuchte er es. Ein Störfeld, so stark, dass er es mit seiner simplen Steuerausrüstung nicht durchbrechen konnte, hinderte ihn daran.
    Was tun? Da Rosen war unschlüssig. Sollte er zurückkehren und nachsehen, was in Ark-Ham los war?
    Unsinn! Dort drin befanden sich hartgesottene und bewaffnete Kralasenen, die ganz gewiss besser als er mit einer Krise umgehen konnten.
    Wollte ihn der Haustechniker reinlegen, ihm einen Streich spielen? Unwahrscheinlich. Dazu fehlten dem Mann Phantasie und Grips gleichermaßen.
    »Was ist bei euch los?«, fragte er nochmals, während er auf die andere Kuppel zurannte und dann doch stehen blieb. Er musste etwas sagen können, wenn er von Sicherheitsleuten befragt wurde, und je weiter er sich von Ark-Ham entfernte, desto schlechter wurde der Funkkontakt.
    »... Badakk ... brechen aus!«, hörte er. Dann, völlig klar und deutlich: »Die sechs Badakk aus der auseinandergerissenen Gruppe drehen völlig durch! Sie docken sich an alles an, was nur irgendwie Strom führt.«
    Eine längere Pause entstand, während der da Rosen unentschlossen von einem Fuß auf den anderen trat, und als er endlich loslaufen wollte, kehrte der Empfang zurück:
    »... Steckdosen, Raumlicht, Überwachungsinstrumente, Türsperren, Kampf- und Haushaltsroboter ... nehmen alles in Beschlag.«
    Dann, laut: »... haben uns überrannt ... sind über ein Schott an eine Not-Schleusensteuerung Ark-Hams gelangt ... an dezentrale, später an zentrale Energieverteiler ... wollen gar nicht flüchten, sondern ... in die Luft jagen. Hilfe! Wir brauchen Hilfe!«
    Da Rosen war ratlos. Viel zu viel prasselte auf ihn ein. Er hatte bislang geglaubt, sein Leben im Griff zu haben, nun stellte er fest, dass er sich geirrt hatte.
    »Was soll ich tun?«, fragte er die Anzugpositronik. »Sag mir, was ich

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