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PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure

PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure

Titel: PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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manchmal ganze Prozente Leistungssteigerung gebracht.
    Wenn ihm mehr Zeit zur Verfügung stünde, hätte er sich dem Arbeitsprinzip der Positronik widmen können, um sie von Grund auf neu zu konstruieren. Aber diese Zeit hatte er nicht.
    Es würde nicht reichen.
    Er ärgerte sich maßlos, dass er sich auf diese hirnrissige Wette eingelassen hatte. Dabei ging es ihm weniger um seinen Konzern als vielmehr um die Tatsache, dass er gegen diesen kleinen, dürren Möchtegernkybernetiker verlieren würde.
    Mit Grausen dachte er daran, wie sich die Medien auf die Sensation stürzen würden. Wie sie Husens Geschichte wieder und wieder im gesamten mowischen Reich herumtragen würden.
    Husen mit Frau bei der symbolischen Schlüsselübergabe vor dem Konzerngebäude. Husen mit Frau in einer Wirtschaftssendung. Husen und Frau als Gastgeber einer rauschenden Party. Husen als neuer Sprecher der Industrielobby.
    Die Vorstellung bereitete ihm Übelkeit. Er würde Jahre benötigen, um einen neuen Konzern aufzubauen, und mindestens ein Jahrdutzend, um Husen damit in die Schranken zu weisen.
    Er nahm das alte Kühlelement und fügte es an seinem angestammten Platz ein.
    »Bisheriges Delta zu der benötigten Rechenleistung«, schnarrte Sholoubwas künstliche Stimme, »dreizehn Komma sieben fünf drei Prozent. Neues Delta: dreizehn Komma sieben fünf sechs Prozent.«
    »Ich weiß!«, gab Cholaquin verärgert zurück. »Das kombinierte Kühl- und Rechenelement hatte den falschen Maßstab.«
    »Es war nicht klug, das neu gefertigte Element zu zerstören«, belehrte ihn Sholoubwa. »Eine Woche besitzt zwölf Tage, drei Wochen sind sechsunddreißig Tage. Von deiner Frist sind vierunddreißig Tage verstrichen.«
    »Verfluchte Ausgeburt eines Sowuns! Wenn das alles ist, was deine verbesserte Rechenleistung zustande bringt, kann ich Husen schon heute zum Sieg gratulieren!«
    »Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass dir nicht mehr viel Zeit bleibt. Selbst wenn das neue Element gepasst hätte, wärst du immer noch mehr als dreizehn Prozent vom gewünschten Resultat entfernt.«
    »Ach, halt deine ...« Cholaquin verstummte.
    »Meine was soll ich halten?«, fragte Sholoubwa.
    Der Konstrukteur betrachtete angestrengt die neue Form des Roboters. Während er gesprochen hatte, war ihm ein Gedanke gekommen. Eine flüchtige, fragile Idee.
    Halt deine Klappe, hatte Cholaquin sagen wollen.
    In seiner vorherigen Existenz hatte der Servobot tatsächlich eine Klappe besessen, über die er Holobotschaften abspielte, die er über das Informationssystem des Konzernservers empfangen hatte.
    Auf diese Klappe hatte er angesichts der Platzprobleme verzichtet.
    »Deine Rechenleistung würde sich exponentiell steigern, wenn du auf eine oder mehrere Großpositroniken zugreifen könntest«, murmelte Cholaquin.
    »Das ist richtig«, antwortete Sholoubwa. »Aber eine solche Vorgehensweise würde nicht den Wettbestimmungen entsprechen.«
    Cholaquin atmete tief ein. »Das müsste man mir erst einmal nachweisen können.«
    »Ich verstehe nicht. Der Zugriff erfolgt auf Hyperfunkbasis. Hyperfunk kann zwar verschlüsselt werden, ist aber jederzeit anmessbar.«
    Cholaquin grinste hämisch. »Wer hat denn etwas von Hyperfunk gesagt? Sholoubwa, ruf mir auf dem Konzernserver das Projekt Nullkanal ab!«
    Nachdem er den Transmitter zur Marktreife gebracht hatte und seine Verkaufseinheiten sich um die Kommerzialisierung der neuen Technologie kümmerten, hatte sich der Konstrukteur einem neuen Projekt zugewandt.
    Bei seinen Versuchen mit fünfdimensionaler Energieübertragung, dem Arbeitsprinzip von Transmittern, war er auf eine winzige Lücke in einem dem Hyperraum übergeordneten Medium gestoßen.
    Diese Lücke hatte er genauer untersucht. Nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen hatte er es geschafft, zwei dieser Lücken gleichzeitig zu öffnen und eine Information von einer Lücke zur anderen zu befördern.
    Er nannte diese Entdeckung den Nullkanal, weil die Informationsübertragung in Nullzeit geschah und unabhängig von der räumlichen Distanz stattfand.
    Mit dieser Technologie wäre es möglich, Informationen vollständig und zeitverlustfrei von einem Ende von Karn-Legrek zum anderen zu senden.
    Der Nullkanal wäre effektiver als Hyperfunk und womöglich die nächste Entwicklungsstufe in der Transmittertechnologie.
    Cholaquin hatte dabei die Vision eines Hauses vor dem inneren Auge, dessen Zimmer auf unterschiedlichen Planeten gebaut waren. Die Türen waren nichts anderes als

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