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PR 2675 – Der Glanz der Stille

PR 2675 – Der Glanz der Stille

Titel: PR 2675 – Der Glanz der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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vorweg. Sarmottes SERUN hielt Pauthofamy in einem Korb aus Gurten. Choursterc und Aes Qimae folgten.
    Sarmotte wunderte sich, welche Distanzen sie überwinden mussten. Die Landschaften unter ihnen wechselten sich ab. Sie überquerten eine Seenplatte, dann ein dichtes, geschlossenes Waldgebiet, danach eine türkisblaue Ebene, durch die ein breiter Strom mäanderte.
    Einmal flogen sie über eine kleine Flotte von Luftschiffen hinweg.
    Sarmotte bemerkte, dass Toufec sich nun am Verlauf des Flusses orientierte. Sie folgten ihm stromaufwärts. Einzelne Windmühlen tauchten auf, von hellen Pfaden verbunden. Ein Floß, ein Segelboot, ein Dampfschiff, ein kleiner Hafen.
    Toufec bog nach rechts ins Landesinnere ab und hielt auf eine Hügelkette zu. Dort entdeckten sie das Lager. In den Senken zwischen den Hügeln war die Erde sumpfig. Schlichte Holzstege führten von Hügel zu Hügel: Bretter lagen auf den Stelzen, die Enden gegeneinander versetzt. Manche Knotenpunkte des einfachen Systems waren zu kleinen Plattformen ausgebaut. Die Stege waren zu schmal, als dass zwei Zopai, die sich dort begegneten, aneinander hätten vorbeigehen können.
    Auf den Hügeln lagen wuchtige Fässer, die als Unterkünfte dienten. Bei einigen Fässern schützten Dächer aus dünnem Blech oder aufgespannte Tücher den Vorraum vor den Öffnungen gegen Sonne und Regen. Auf den Stegen und in den Fass-Dörfern waren Zopai unterwegs.
    Aber nicht nur Zopai.
    »Dort sind wieder unsere Freunde, die schreitenden Säcke«, funkte Toufec. Er wies mit ausgestrecktem Arm auf die beiden gegürteten Kreaturen, deren Utensilien an den Gürteln pendelten.
    Sarmotte warf einen telepathischen Blick in das Bewusstsein der beiden. Auch diese zwei waren durch die schiere Fremdartigkeit ihrer Gedanken gegen Spionage dieser Art gefeit.
    Sie esperte kurz in alle Richtungen und wollte sich bereits in sich zurückziehen, als sie eine mentale Signatur bemerkte, die nicht zopaisch war.
    »Sieh mal an!«, sagte sie und stieß Toufec kurz mit dem Ellenbogen an.
    »Oh«, hörte sie Choursterc.
    Dann hatte auch Toufec ihn entdeckt.
    »Ein Sayporaner«, sagte er. »Lust auf einen Plausch von Gehirnkrieger zu Gehirnkrieger?«
    Sarmotte lächelte säuerlich. Gehirnkrieger – so hatte doch der merkwürdige Vater von Anicee Ybarri die Sayporaner bezeichnet, der Mann mit dem Puc.
    Sie landeten.
    Der Sayporaner, den Sarmotte entdeckt hatte, stand in einer Gruppe von Zopai und präsentierte ihnen eine Phiole, die mit einem Pfropfen versehen war. Das Gefäß war nicht länger als ein menschlicher Finger. Sarmotte versetzte sich telepathisch in den Sayporaner und betrachtete das Glas aus seinen Augen. Sie sah die vier Panfaktoren, die darin schwebten.
    Choursterc hatte die Gruppe erreicht und fragte: »Wie heißt du?«
    »Vyghodh.«
    Eine Frau, erkannte Sarmotte.
    Choursterc schien die Zopai, die allesamt die Sayporanerin um mehrere Haupteslängen überragten, nicht zu bemerken. Er war restlos auf die Frau konzentriert. »In welcher Mission bist du hier?«
    Ein Regenbogen glitt über Vyghodhs Gesichtshaut. »In unser aller Mission«, sagte sie und hob die Phiole: »Ich schürfe Panfaktoren.«
     
    *
     
    »Vyghodh hat ihren eigentlichen Auftrag schlicht und einfach vergessen«, berichtete Sarmotte den anderen.
    Sie saßen in einem kleinen Gasthof, in dem über Feuer gegrilltes Obst und Gemüse serviert wurde, versehen mit einer milden Gewürztunke. Sarmotte aß mit einem Appetit, der sie selbst überraschte.
    »Und als du sie auf die Akademie für Logistik angesprochen hast? Und auf Paichander?«, fragte Choursterc.
    »Da war es, als ob sie sich an einen uralten Traum erinnerte. Es war ihr nicht unbekannt, aber alles nur bruchstückhaft vorhanden und verworren: Ihre Ankunft mit einer kleinen Flotte von Sternengaleonen; ein Fagesy-Stoßtrupp zu einigen der Raumstationen; ihre Landung mit einigen Sayporanern und ihrem Gesinde – den Zofen und Junkern.«
    »Und dann?«
    »Dann hat sich alles zerstreut und verloren. Vyghodh wollte die Panfaktoren näher untersuchen, hat zwei gekauft, einige selbst gefunden und ist schließlich in diesem Lager auf die Suche nach einem eigenen Claim gegangen.«
    »Wissen ihre Vorgesetzten von dieser Entwicklung?«, fragte Toufec.
    »Es ist ihr entfallen, sich bei ihren Vorgesetzten zu melden.«
    Choursterc und Aes Qimae waren dem Gespräch kommentarlos gefolgt. »Ich schlage vor, dass wir uns um die Möglichkeit kümmern, Panfaktoren zu gewinnen. Und um die

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