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PR 2675 – Der Glanz der Stille

PR 2675 – Der Glanz der Stille

Titel: PR 2675 – Der Glanz der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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würden die Orlog-Spiele zunehmen. Die Wettkämpfe um die Ehre, irgendwann in die mysteriöse Orlogflotte von Chössemai aufgenommen zu werden, von der niemand weiß, wo sie liegt, wo ihr Hafen sich befindet, wohin sie eines Tages auslaufen wird. Wenn sie nicht schon vor Urzeiten ausgelaufen ist, auf Nimmerwiedersehen.
    Sarmotte, die mit Vyghodh über diese Turniere gesprochen hatte, fürchtete, dass es wieder zu Toten kommen würde. Die Sayporanerin teilte die Begeisterung der Zopai für die Tjoste, Lanzenstechen und anderen Duelle ohne jeden Anflug von Zweifel. Sie nahm sich nicht mehr als Fremde, schon körperlich Andersartige wahr. Vyghodh war ganz und gar in der Zopai-Kultur aufgegangen – eine restlose Assimilierung.
    Eine weitere Herberge würden sie nicht suchen. »Gut«, hatte Choursterc gesagt, »holen wir die Barkasse.« Er hatte das Beiboot kontaktiert und einen Treffpunkt ausgemacht, zu dem sie inzwischen geflogen waren.
    Pauthofamy hatte erst ein wenig gemault, dass sie die Orlog-Spiele verpassen würde, dann aber, an Sarmottes SERUN gegurtet, den kurzen Flug über vor sich hin gesungen.
    Es war der höchste Hügel der Kette; weitgehend bewaldet, nur zum Tal und zum Fluss gab es ein felsiges Plateau, wie als Landeplatz für die Barkasse gemacht.
    Sie hatten das Summen und Sausen in der Luft gehört, mit dem sich der Kleinstraumer im Deflektorschutz ankündigte.
    Noch vor der Landung desaktivierte Choursterc den Deflektor der Barkasse. Sarmotte hatte überlegt, ob sie Einwände erheben sollte. War das Sichtbarmachen des Schiffes ein erstes Anzeichen für ein Sicheinlassen des Sayporaners auf den Planeten? Eine Nachgiebigkeit, die in die vollständige Angleichung an die Zopai münden würde, im Vergessen ihrer Mission?
    Toufec kommentierte Chourstercs Befehl nicht.
    Sie beobachtete Pauthofamy und ihre Reaktion, als das Schiff keine hundert Meter über ihnen sichtbar wurde.
    Es gab keine Reaktion.
    Die Zopai betrachtete die Barkasse nur kurz und suchte dann ein baumhohes Farngewächs am Rand der steinernen Lichtung auf, hockte sich mit einer artistischen Vielgelenkigkeit hin, lehnte sich an den Stamm und versank in Betrachtung ihrer Hände.
    Choursterc setzte sich auf einen Felsbrocken, der wie ein Findling am Rand des Plateaus lag. Er warf Sarmotte einen kurzen Blick zu, nickte und schaute hinab ins Tal wie ein Wächter.
    Toufec erklärte, er wolle die Umgebung ein wenig erkunden – wozu und wie weit, verriet er nicht. Sarmotte hatte den Eindruck, dass ihm das enge Zusammensein mit ihr, mit dem Sayporaner, dessen medizinischem Begleiter Pauthofamy zusetzte. Zu wenig Wüste, dachte Sarmotte. Sie konnte ihn durchaus verstehen.
    Sie gönnte sich selbst eine halbe Stunde Zurückgezogenheit in der Barkasse. Legte den SERUN ab und nahm etwas wie ein Bad in einer Hygienekammer, die nicht den terranischen Gewohnheiten entsprach, aber mit etwas Humor als wohltuend empfunden werden konnte.
    Dann kleidete sie sich wieder an und verließ das Beiboot.
    Choursterc saß weiterhin auf seinem Stein und schaute ins Tal. Er berichtete ihr, dass Aes Qimae im nahen Wäldchen – »diedieser heilsamer Hain!« – nach pharmazeutisch verwertbaren Pflanzen suchte.
    Toufec war noch nicht zurück.
    Toufec, der Schlottermannn, dachte sie. Für einen Moment fühlte sie sich zurückversetzt in Jasons Garten. Ihre Eltern besaßen diesen Garten gemeinsam, aber es war Jason, ihr Vater, der sich darum kümmerte, der die beiden Gartenroboter programmierte, beaufsichtigte und der manchmal selbst mit Hand anlegte, der mit den Fingern die Reife der Stersinen prüfte und mit dem Holzschaber Lakritzpilze aus der Borke pulte.
    Zwischen den viel gekrümmten Stersen, unter ihren lichten Kronen, hatte Jason die Vogelscheuche Schlottermann aufgebaut. Es hatte Tage gegeben, an denen Shanda sich vor den Stimmen und Stimmungen der anderen, die ihren Geist bedrängten, in Jasons Garten geflüchtet hatte, um sich in den dürren Schatten Schlottermanns zu setzen. Schlottermanns Mantel ging im Wind; die Stimmen und Stimmungen hielten Abstand und plagten sie nicht mehr. Damals hatte sie sich gefragt, wie die anderen das aushielten, denn sie hatte gedacht, dass jeder jedermanns Befindlichkeiten spürte wie sie, und ihr hatten die Worte gefehlt, ihre Eltern danach zu fragen, weil ihr ja immer die Worte gefehlt hatten.
    Schlottermann, der sie nicht mit seinen Gemütsbewegungen bedrängte. Ruhige Stunden. Im Haus, am Abend, ihre Mutter, ihr Vater und der

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