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PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

Titel: PR 2676 – Der Chalkada-Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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kurzen Überlichtflug ging das Warten von vorne los, doch auch diesmal konnte Mikru eine erleichternde Nachricht geben. »Es gibt keine feindlichen Einheiten in der Nähe.«
    Das Absolute in diesen Worten gefiel Perry Rhodan allerdings überhaupt nicht. »Moment«, entfuhr es ihm. »Was soll das heißen, keine feindlichen Einheiten – auch nicht im System?«
    »Korrekt«, sagte Mikru, und ehe er eine Nachfrage stellen konnte, ergänzte sie: »Auch die Weltengeißel ist nicht mehr vor Ort, genauso wenig wie Raumer der Xylthen. Genau genommen gibt es kein einziges Raumschiff in diesem Sonnensystem, nicht einmal von einheimischen Intelligenzen.«
    Rhodan musterte die Orterergebnisse. Nirgends trieben Trümmer oder Wracks. Da die Schiffe der Planetenbewohner wohl kaum restlos geflohen sein konnten, lag die Vermutung nahe, dass das Volk, das von der Weltengeißel heimgesucht worden war, noch nicht zur Raumfahrt fähig war.
    Fähig gewesen war, korrigierte sich der Terraner in Gedanken; ein ebenso entscheidender wie bitterer Unterschied, denn es stand zu befürchten, dass dieses Volk inzwischen nicht mehr existierte.
    »Ich orte bereits im weiteren Umfeld«, erklärte Mikru, »und suche nach sonstigen Spuren. Es sieht allerdings nicht gut aus.«
    Rhodan wechselte einen Blick mit Mondra und las in ihren Augen die gleiche Enttäuschung, die auch er empfand und mehr noch: Wut. »Wir können nichts daran ändern«, sagte er. »Wenn wir tatsächlich zu spät gekommen sind, ist es nicht unsere Schuld.«
    Gucky hob den Arm. Seine Finger tauchten in das Holo ein, genau da, wo sich inzwischen schematisch der vierte Planet des Sonnensystems zeigte – die gegeißelte Welt. »Trotzdem gab es dort eine Katastrophe! Und egal, ob wir etwas ändern konnten oder nicht, wir hätten es stoppen müssen!«
    »Ich gebe dir recht, Kleiner«, sagte Rhodan. »Aber wir dürfen uns nicht damit aufhalten, darüber zu klagen! Was geschehen ist, ist geschehen.«
    »So zynische Worte von dir?«, fragte Gucky.
    »Zynisch? Das ist nicht zynisch, wir ...«
    »Seid still!«, forderte der Iothone aus seinem Umwelttank. »Beide!«
    Rhodan drehte sich um. Zwischen ihm und Quistus stand Mondra. Sie lächelte traurig.
    Der krakenartige Navigator starrte seine Begleiter aus großen Augen an. Zwei seiner Tentakelarme tippten gegen die Sichtscheibe der schwebenden Überlebenseinheit.
    »Wir werden die Weltengeißel aufspüren! Irgendwann gelingt es uns, und dann wird sich alles ändern. Diesmal sind wir zu spät gekommen, das nächste Mal nicht. Hoffentlich. Wenn MIKRU-JON keine verwertbaren Spuren findet, warten wir auf Ramoz und kehren mit ihm zum Sammelpunkt zurück. Ich für meinen Teil gebe die Hoffnung nicht auf, denn erst wenn das geschieht, haben wir wirklich verloren.«
    Der Terraner nickte. Quistus hatte starke, fast pathetische Worte gewählt; aber sie trafen die Situation punktgenau. Vielleicht war es das, was sie alle hören mussten. »Da hier keine bösen Überraschungen auf Ramoz warten, wenn er mit der Flotte ankommt, sollten wir zu dem Planeten fliegen. Womöglich gibt es Überlebende, denen wir Hilfe leisten können.«
    Mikru konnte zweifellos auch von dort aus nach Spuren fahnden, die bei der Suche halfen. Mit etwas Glück entdeckten die hoch entwickelten Orter des Obeliskenraumers Reststrahlungen, die es erlaubten, den Kurs der Weltengeißel zu rekonstruieren.
    Rhodan steuerte MIKRU-JON ins Sonnensystem, flog dem vierten Planeten entgegen. Ihn graute bei der Vorstellung, die entvölkerte Welt zu betreten, aber falls sie Hilfe leisten konnten, durften sie sich nicht aufhalten lassen.
     
    *
     
    Die Storaliden flatterten mit den Flügeln; eine sinnlose, womöglich panische Bewegung. Protektor Kaowen kannte sich mit diesen Vogelwesen nicht gut genug aus, um die Gestik deuten zu können. Es wäre unsinnig, sich näher damit zu beschäftigen, denn dieses Volk war dem Untergang geweiht.
    Der Xylthe wollte die Gefangenen ganz bewusst bei der Vernichtung ihrer Heimatwelt zusehen lassen. Je mehr sie erlebten und erlitten, umso besser konnten sie ihre Rolle als Zeugen erfüllen, die ihre Botschaft verbreiteten.
    Es würde sich wie ein Lauffeuer durch die Galaxis verbreiten: QIN SHI mochte Chanda verlassen haben und nicht zurückkehren, aber die Macht der Xylthen war deswegen keinesfalls gebrochen. Im Gegenteil, Kaowen erwies sich als der eigentliche, starke Herrscher, der keine Rebellion und keine Aufstände duldete.
    Deshalb ließ er die Storaliden

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