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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Gesamtbild nicht stimmte. Es mochten viele dieser Sternraumer vor Ort sein, aber es waren weitaus weniger, als der Bericht des zerstörten Spähraumers erwähnte.
    Kaowens Finger jagten über die Eingabemaske seines Kommandopults. Er verlegte die Hauptorterstation zu sich, griff auf die Messwerte zu.
    »Störstrahlung«, murmelte er, nur für sich selbst bestimmt. Warum herrschte ausgerechnet an dieser Stelle eine so starke Störstrahlung vor, dass er nicht in die Raumer orten konnte? Es gab keine natürliche Ursache dafür, keine Störquelle im Raum.
    Jemand auf der Gegenseite verhinderte dieses Detail der feindlichen Ortung ganz bewusst!
    Warum?, fragte sich Kaowen, während die seitliche Front in die erste größere Schlacht mit den Widerstandsschiffen raste. Der Weltraum kochte unter den energetischen Entladungen und Strahlensalven. Fünf Schiffe explodierten. Zehn. Auch einige Xylthenraumer.
    Der Protektor beachtete es nicht. Es gab Wichtigeres. Dieses entscheidende Gefecht, das sagte ihm all seine Erfahrung, entschied sich an anderer Stelle: bei den rätselhaften Sternraumern.
    Keines dieser unbekannten Schiffe bewegte sich. Kein einziges griff in die Schlacht ein.
    Kaowen verstärkte die Ortungen, schaltete mehrere Messinstrumente zusammen und synchronisierte per Fernbefehl die Analysen von einigen Dutzend Zapfenraumern.
    Gleichzeitig rasten, wie im Vorfeld abgesprochen, aus der geschlossenen Phalanx einzelne Raumer voraus, in denen Dosanthi lebten. Sie entfesselten in diesen Augenblicken ihre besonderen Fähigkeiten, strahlten ihre angesammelten Ängste aus und weckten Panik bei den Besatzungen der Sternraumer.
    Oder wollten das zumindest.
    Das Ergebnis der Analysen traf ein. Die völlig verwirrende Auswertung war eindeutig: Es gab keine Lebenszeichen an Bord dieser Schiffe.
    Sie waren unbemannt.
    Kaowen fragte sich noch, was das zu bedeuten hatte, als die Dosanthi-Raumer bereits die ersten Schüsse abgaben.
    Im selben Moment kam Bewegung in die Flotte der Sternraumer ...
    ... der unbemannten Sternraumer!
    Manche Schiffe flogen aus eigener Kraft, andere zerrten dritte per Traktorstrahlen mit sich. Die gigantische Flotte aus Zehntausenden von Einheiten rasten den Angreifern entgegen, in einer Formation, die nacktem Irrsinn entsprach – sie würden zerstört werden, daran konnte es keinen Zweifel geben.
    Unbemannte Schiffe, dachte Kaowen erneut und erkannte endlich das ganze Ausmaß der Katastrophe. Er begriff, was seine Gegner vorbereitet hatten: ein gigantisches Selbstmordkommando – nur ohne Tote in den eigenen Reihen. Das Einzige, was sie zu beklagen haben würden, war ein gewaltiger, unfassbar großer Materialverlust.
    Dann sprengte sich die fremde Flotte selbst in die Luft, und Hunderte, Tausende, Zehntausende Xylthenraumer vergingen in einem mörderischen Inferno.
     
    *
     
    Ramoz triumphierte.
    Sein in aller Eile vorbereiteter Schachzug funktionierte. Kaowen und seine Xylthen konnten von seinen Fähigkeiten als Seele der Flotte nichts wissen. Unzählige ohnehin flugunfähige Sternraumer explodierten in diesen Sekunden mitten im Heer der Feinde, genau wie eine Vielzahl der nur beschränkt einsatzfähigen Schiffe.
    Zehntausende von ihm intelligent an den perfekten Einsatzort gesteuerte Bomben detonierten, jede einzelne mit gigantischer Durchschlagskraft. Sie rissen die Übermacht der Angreifer mit sich ins Verderben.
    Gewiss, auch das eine oder andere Schiff des Verzweifelten Widerstands verging dabei; ein unvermeidbarer Kollateralschaden. Es war nicht ausreichend Zeit geblieben, um den Einsatz mit allen Verbündeten zu koordinieren.
    Verbündete.
    Wenn er sie überhaupt so nennen konnte. Was trugen sie schon bei, das wertvoll genug wäre, ihnen diesen Titel zu verleihen? Sie waren alles andere als stark. Kein Wunder, wenn sie sich Regius unterordneten, diesem jämmerlichen Iothonen, der stets mit den Oracca sympathisiert hatte, und mit dem verachtenswerten Stück Dreck namens Högborn Trumeri.
    Mit ein wenig Schwund musste man eben rechnen, um das große Ziel zu erreichen.
    Er hielt noch einige hundert Sternraumer im Parallelflug, bei denen der Selbstzerstörungsmechanismus lief.
    Manche trugen zusätzlich Sprengstoff in sich, andere Chanda-Kristalle aus dem Kalten Raum. Das waren seine effektivsten Bomben: Sie wurden durch die Explosion von Nachbarschiffen gezündet und verstrahlten ihre gesamte Hyperenergie blitzartig. Als Ergebnis zermalmten höherdimensionale Schockwellen sämtliche Xylthenraumer

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