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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Obeliskenraumer bislang nicht entdeckt.
    Auf dem strategischen Holo näherten sich die Symbole für MIKRU-JON und die RADONJU immer weiter an. Dass Kaowen oder einer seiner Offiziere es bemerkte, bezweifelte der Terraner. Sie mussten sich um völlig andere Probleme kümmern, sammelten wahrscheinlich gerade die überlebenden Einheiten zur Flucht. Jeder erfahrene Kommandant musste in dieser Situation so entscheiden.
    »Und jetzt?«, fragte Quistus.
    »Wir müssen noch näher an die RADONJU herankommen und dranbleiben«, antwortete der Aktivatorträger. Aber vor allem das Zweite war leichter gesagt als getan. Er konnte nur hoffen, dass sich irgendeine Möglichkeit ergab.
    Vielleicht war das die letzte Hoffnung für Gucky und Mondra. Falls sie überhaupt noch lebten. Oder falls sie nicht längst auf einem anderen Weg geflohen sind. Der Gedanke gefiel ihm, doch er wollte nicht daran glauben. Sie würden ihre Mission nicht abbrechen, ohne Kaowen getötet oder die RADONJU zerstört zu haben. Und der Tod des obersten militärischen Anführers hätte sicherlich ...
    Im selben Moment gingen, dem Inferno der Vernichtung zum Trotz, drei Zapfenraumer zum Angriff über. Mehrere Salven schlugen in MIKRU-JONS Schutzschirm ein.
    Ein Ruck ging durch die Zentrale, der Obeliskenraumer schien sich quer zu legen. Rhodan handelte sofort und steuerte das Schiff im 90-Grad-Winkel zum bisherigen Flugvektor zur Seite.
    Gleichzeitig nahm er einen der Angreifer unter konzentrierten Beschuss. Der Schirm platzte, die Einheit explodierte. Eine von viel zu vielen, schoss es dem Terraner durch den Kopf. Eine weitere anonyme Zahl in Statistiken, die später geführt werden mochten.
    Die beiden anderen Zapfenraumer drehten ab, blieben irgendwo im ewigen Trümmerfeld zurück.
    Rhodan wandte seine Konzentration erneut seinem Ziel zu, der RADONJU. Dort waren seine Gefährten. Womöglich musste MIKRU-JON nur nahe genug herankommen und auf sich aufmerksam machen, sodass Gucky einen Weg fand, mit Mondra mitten in die Zentrale zu teleportieren. Oder er konnte sie auf einem anderen Weg unterstützen. In diesen Momenten, das fühlte er, war alles möglich.
    Der Aktivatorträger klammerte sich an diesem hoffnungsvollen Gedanken fest, und es spielte keine Rolle, wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür stand. Ohne Hoffnung gab es in diesen Stunden nichts mehr.
    Doch die Hoffnung zerplatzte im nächsten Augenblick jäh und brutal.
    Die RADONJU beschleunigte, weg von dem Chaos, weg vom ehemaligen Sammelpunkt des Verzweifelten Widerstands und der Sternraumer-Flotte. Eine Kugelschale von Dutzenden, Hunderten Xylthen-Zapfenraumer legte sich um das Flaggschiff, und der ganze Verband raste im Synchronflug los.
    Wenn Rhodan folgte, auch außerhalb des Schlachtfelds, begab er sich mitten auf den Präsentierteller, positionierte sich direkt zum Abschuss. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Er war machtlos. Er konnte das Flaggschiff nicht mehr rechtzeitig erreichen.
    Es gab keinen Zweifel daran, was sie soeben beobachteten: Die RADONJU und mit ihr die Überlebenden überall im Schlachtfeld flohen in den Überlichtflug. Die Xylthen setzten sich ab, um der tödlichen Falle zu entkommen. Niemand vermochte sie mehr aufzuhalten.
    Zu spät.
    »Mikru!«, befahl er. »Berechne den möglichen Zielpunkt der Flüchtlinge!« Schon während er die Worte sprach, wusste er, wie sinnlos sie waren. Mit dem Fluchtvektor allein würde er die RADONJU niemals wiederfinden.
     
    *
     
    Protektor Kaowen floh. Mit gewisser Erleichterung stellte er fest, dass die Verluste zwar katastrophal hoch waren, der Einsatz sich aber nicht, wie zunächst vermutet, zum völligen Desaster entwickelt hatte.
    Immerhin knapp 20.000 Schiffen gelang die Flucht – weniger als die Hälfte der Streitmacht, über die er noch vor einigen Minuten geboten hatte. Im Gegenzug hatte er seinen Feinden höchstens Nadelstiche versetzt; nichts, was diese nicht mit Leichtigkeit verkraften konnten.
    Er verstand noch immer nicht, was genau am Sammelpunkt des Verzweifelten Widerstands vorgefallen war. Wer synchronisierte so viele Einheiten derart perfekt per Fernsteuerung und steuerte sie exakt dorthin, wo sie am meisten Schaden anrichteten? Wer vermochte diese extreme logistische Leistung zu stemmen?
    Kaowen hatte nie zuvor von Versuchen gehört, die in diese Richtung zielten. Kein Volk in dieser Galaxis forschte in großem Stil an einer solchen Technologie. Ganz zu schweigen davon, dass keine bekannte Macht in Chanda eine derart

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