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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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große Flotte an Schiffen aufbringen konnte, mochten sie nun bemannt sein oder nicht. Es gab diese Ressourcen einfach nicht!
    Waren die sternförmigen Raumer also von außerhalb gekommen? Aber wie sollte das unbemerkt geschehen sein? Es musste mit der gewaltigen hyperphysikalischen Erschütterung in Zusammenhang stehen, die ihn erst auf diesen Ort aufmerksam gemacht hatte.
    Der Protektor stockte in Gedanken. Er spürte, dass er sich genau mit den richtigen Fragen beschäftigte.
    Die RADONJU stürzte nach einer kleinen Überlichtetappe in den Normalraum zurück. Kaowen persönlich nahm eine Groborientierung vor, wertete die aktuellen Orterergebnisse aus, gab einen neuen Kurs ein und brachte das Schiff erneut auf Überlichtgeschwindigkeit.
    Damit befolgte er die generellen Regeln des xylthischen Militärs, die für jeden Kommandanten im Fall einer unvorhergesehenen Flucht galten. Ein komplizierter Schlüssel aus astronomischen Daten sorgte dafür, dass die Flotte in einigen Dutzend Lichtjahren Entfernung wieder zusammenfand.
    Seine Aufgabe als Pilot war damit zunächst erledigt. Er übergab die Befehlsgewalt an seinen Stellvertreter und zog sich in seinen privaten Raum neben der Zentrale zurück. Er musste nachdenken.
    Sein Quartier lag noch unter dem speziellen Schutzschirm, den der feindliche Mutant Gucky nicht durchdringen konnte. Darum sorgte sich Kaowen also nicht, wenn es ihm auch gar nicht gefiel, dass Forawan die beiden Eindringlinge noch immer nicht zur Strecke gebracht hatte. Vielleicht war dies doch eine Aufgabe, der er sich persönlich widmen sollte.
    Aber zunächst galt es, etwas anderes zu klären. Er war auf der richtigen Spur. Was hatte es mit dieser Sternraumer-Flotte auf sich? Er musste den Schleier des Geheimnisses lüften, der über diesen Schiffen lag! Danach erst konnte er verstehen, was soeben geschehen war, und verhindern, dass es sich wiederholte.
    Ihm kam eine Idee, und er ging ihr nach, damit sie ihn später nicht ablenkte. Der nächste Einsatzort der Weltengeißel lag einige Flugtage weit entfernt; im Obliga-System. Vielleicht war es gut, sich dort ebenfalls einzufinden.
    Nicht, um die Vorgänge zu überwachen, aber weil sich Rhodan ganz offensichtlich auf der Spur des Mordinstruments befand. Wenn Kaowen früher vor Ort war, vermochte er entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Bei einem ungestörten Überlichtflug konnte er vor der Weltengeißel vor Ort eintreffen.
    Er gab den Befehl zu sofortiger Kursänderung weiter und kappte danach jede Funkverbindung in die Zentrale. Nur in einem absoluten Notfall konnte ihn noch jemand erreichen.
    Die Wasser- und Hitzemulde in seinem Quartier, die er oft nutzte, um ungestört nachzudenken, beachtete er nicht. Stattdessen legte er sich auf seine Schlafkoje, streckte sich aus und positionierte die Arme eng am Körper. Die Handflächen wiesen nach oben, als warte er darauf, dass Inspiration in sie hineinfiel.
    Er rief ein Holo der Schlachtbeobachtungen auf, in dem sich sämtliche Aufzeichnungen und Orterergebnisse während dieser fatalen Minuten bündelten. Gerade kopfgroß, ließ er es so projizieren, dass es vor seinen Augen schwebte. Es war, als könne er direkt in das Geschehen hineintauchen, als wäre er noch einmal Teil davon.
    Als er es musterte, empfand er kein Bedauern über den Tod der vielen Soldaten, auch kein Entsetzen über die Schwächung seiner Machtposition. Er trat sinnbildlich einen Schritt zurück und analysierte alles mit der professionellen Distanz eines Militärstrategen.
    Er rief sich seine bisherigen Überlegungen ins Gedächtnis. Als zentral erwies sich vor allem eine Frage: Woher kam die Flotte?
    Kein Volk der Galaxis hätte sie heimlich aufbauen können, hinter dem Rücken der Xylthen. Das galt nach wie vor. Stammten die Raumer also nicht aus Chanda? Doch wer könnte eine solche Truppenbewegung über Galaxien hinweg organisieren? Dieselbe Macht, die Zehntausende von unbemannten Schiffen exakt aus der Ferne zu steuern vermochte?
    Kaowen schloss die Augen. »Holo aus!«, befahl er, dann: »Dunkel!«
    Als er die Lider wieder öffnete, umgaben ihn tiefe Schwärze und völlige Stille. Keine Ablenkung mehr. Er forschte stundenlang in seinem Gedächtnis, setzte tausend Dinge miteinander in Verbindung und suchte Verknüpfungen, die bisher niemand erstellt hatte. Es musste einen Zusammenhang mit bereits bekannten Geschehnissen geben.
    Schließlich erinnerte er sich tatsächlich an etwas. Es wollte noch nicht richtig zusammenpassen,

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