Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
aus Dunkelheit und Licht in einer monochromen Welt auf ihn zukam. »Lass uns über unsere ... Abmachung sprechen. Über unser Verhältnis.«
    »Ich habe verstanden«, sagte Ramoz.
    »Ja?«
    »Du bist der Herr.«
    Der Oracca schlug die Kapuze zurück und grinste ihn aus seinem ausgedörrten Gesicht entgegen. »So ist es. Du wirst das tun, was ich dir befehle, und sonst nichts. Du bist meine Marionette.«
    Ramoz unterdrückte den Hass. »Ja«, sagte er.
    »Ja, Herr.«
    »Ja, Herr.«
    »Du darfst weiterhin die Weltengeißel angreifen«, ergänzte Trumeri gönnerhaft.
    »Perry Rhodan und viele Schiffe des Widerstands sind ebenfalls hierher unterwegs.«
    »So sei es. Und was diesen sogenannten Verzweifelten Widerstand anbelangt – wir brauchen ihn nicht mehr.«
    In diesem Punkt war Ramoz ausnahmsweise einer Meinung mit dem widerwärtigen Etwas, das sich Högborn Trumeri nannte. Aber er schwieg. Er würde ihn mit keinem Wort ehren, zu dem man ihn nicht zwang.
    Die Vision zerplatzte. Die Seele der Flotte blickte an sich hinab. Die Hände zitterten ein wenig, aber sie sahen aus wie immer. Sie bluteten nicht, und an den Fingerenden saßen Nägel. Vor ihm auf dem Boden allerdings sah er Blut und ...
    Er bückte sich und hob einen der losen Fingernägel auf. Ihn zu berühren ließ einen Schauer über seinen Rücken laufen. Er ließ ihn fallen, wandte sich ab und übernahm wieder die mentale Steuerung der Flotte.
     
    *
     
    Niemand lebte mehr im Trümmerfeld, das vom zweiten, neuen Versteck des Verzweifelten Widerstands geblieben war. Die Suche nach Schiffbrüchigen oder Rettungskapseln blieb erfolglos.
    »Fliegen wir weiter.«
    Quistus war der Erste, der es aussprach. So herzlos es schien, es war richtig. Es half niemandem zurückzubleiben; im Gegenteil: Es konnte viele Leben kosten. Keiner wusste, wann die Weltengeißel das Obliga-System heimsuchen würde und ob sie überhaupt dort auftauchte. Trotz der schlüssigen Vorausberechnung war es nicht mehr als eine Vermutung – aber wenn es so kam, zählte buchstäblich jede Sekunde.
    »Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob auch Regius hier gestorben ist«, meinte Rhodan.
    Es war ein schwacher Trost, gerade angesichts der zahlreichen Lebewesen, die in dieser Teilschlacht ihr Ende gefunden hatten, über deren Verlauf er nichts wusste.
    Während Quistus erneut MIKRU-JON als Pilot übernahm, hing der Terraner seinen Gedanken nach. Was sich ihm automatisch aufdrängte, wollte ihm gar nicht gefallen. Zuerst verdrängte er die Überlegung, doch er durfte die Augen nicht verschließen, sondern musste jede Möglichkeit in Betracht ziehen, auch wenn sie einen noch so bitteren Beigeschmack besaß.
    Wer trug die Verantwortung für dieses Desaster? Marodierende Xylthenflotten? Kaowen persönlich? Oder ... Ramoz? Hatte die Seele der Flotte womöglich einen Konkurrenten ausgeschaltet?
    Perry Rhodan war restlos überzeugt davon, dass Ramoz Högborn Trumeri töten würde, wenn er die Gelegenheit dazu erhielt, ohne auch nur einen Lidschlag lang zu zögern. Galt das aber auch für Regius?
    Der Verzweifelte Widerstand würde nicht zusehen, wie Ramoz zur absoluten Macht in Chanda aufstieg und sich zum Alleinherrscher aufschwang. Hatte die Seele der Flotte deshalb ... Vorkehrungen getroffen? Würde der Zasa wirklich so weit gehen?
    Der Aktivatorträger hatte sich die automatisch abgespeicherten Orterdaten aus dem Trümmerfeld anzeigen lassen. Mit Mikrus Hilfe hatte er sämtliche Messwerte und Reststrahlungen analysiert, versucht, aus der Verteilung der Trümmerwolken den Verlauf der Schlacht zu rekonstruieren. Er war erfolglos geblieben.
    Ein dauerhafter Aufenthalt an diesem Ort, womöglich über Wochen, in denen Wissenschaftler die Wracks und alle sonstigen Indizien untersuchten, könnte wahrscheinlich Aufschluss bringen. Doch dazu würde es nie kommen.
    Zumindest nicht unter Rhodans Aufsicht. In einigen Wochen wollte er längst einen Schlussstrich gezogen und diese Galaxis hinter sich gelassen haben. Mit Gucky und Mondra an seiner Seite.
    Als sie den vereinbarten Treffpunkt mit Ramoz und seiner Flotte erreichten, wartete dieser bereits in der ZASA. Die Einheiten des Verzweifelten Widerstands vom ehemaligen Standort des Kalten Raumes fehlten noch, ebenso die BASIS-Teile.
    Rhodan funkte ihn an, Ramoz' Holo entstand ohne Zeitverzögerung. Er sah krank aus und erschöpft. Wahrscheinlich genau wie ich, dachte der Terraner.
    »Du kommst allein?«, wollte die Seele der Flotte wissen.
    Hast du das wirklich

Weitere Kostenlose Bücher